Migrantenquote

Soziale und kulturelle Vielfalt müssen durch Regelungen beschleunigt werden

Seit 60 Jahren leben Einwanderer in Deutschland, die als „Gastarbeiter“ kamen. Die meisten sind geblieben und sind immer noch „Exoten“ in der Politik und wichtigen gesellschaftlichen Institutionen. Derya Özkan fordert die Quote für Migranten.

Von Derya Özkan Mittwoch, 21.03.2012, 8:28 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 23.03.2012, 7:32 Uhr Lesedauer: 5 Minuten  |  

In meiner Fürsprache für die Einführung der Migrantenquote möchte ich mich ausschließlich auf die politische Ebene beziehen. Ich plädiere dafür, dass die Parteien und die Parlamente jeweils in den Organen der Parteien und in öffentlichen Institutionen eine Quote für Migranten einführen. Sie sind die entscheidenden Akteure, die gegen Ausgrenzung, gegen rassistische und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit nachhaltig handeln können.

Der Politik, Parteien, den staatliche Organen und ihren dazugehörigen Institutionen ist es möglich, Rahmenbedingungen zu setzen. Um das gesellschaftliche Leben erfolgreich mitzugestalten und soziale, wie auch kulturelle Vielfalt vorzuleben ist es notwendig und dringlich, dass migrantische Akteure aktiv mitwirken.

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Das ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch eine Frage des Nutzens. Das Vorleben der realen Gesellschaft, so wie sie sich in der Wirklichkeit zusammensetzt, führt dazu, dass Gremien ihre Aufgaben besser erfüllen können, je vielfältiger sie sind. Dies belegen Studien aus dem Bereich des Diversity Management und der Frauenpolitik.

Und bei der sogenannten Integrationsdebatte geht es selten um die politische Teilhabe. Vorrangig ist das Bild des passiven Einwanderers existent in den Köpfen. Trotz aktiver Mitgestaltung seit den Nachkriegsjahren ist die Vorstellung eines aktiven Einwanderers, der sich gesellschaftlich und politisch einbringt, nicht gegeben.

Dabei zeichnet sich Teilhabe durch verschiedene Ebenen aus: Die eine bezieht sich auf den individuellen sozialen Umstand der Migranten, hinsichtlich der Sprache, der sozialen Eingruppierung und dem gesellschaftlichen Verhalten, der Normierung.

Eine weitere Stufe ist die der gesellschaftlichen Einbringung, welche sich auf die schulische Ausbildung, Arbeit und die Familie bezieht. Das Ausleben dieser beiden Ebenen ist zwingend bestimmend für die Sozialisation.

Die höchste Rangstufe, die quasi von außen „aufgestülpt“ wird, ist die der politischen Teilhabe. Politik kann keine Integration an sich garantieren, aber sie kann Diversität und Vielfalt gestalten, beeinflussen und mitbestimmen, indem sie Maßnahmen anwendet, die beispielsweise unter die staatliche Finanzierung fallen, Erlasse und Gesetze beschließt, wie auch Symbolpolitik betreibt. Daher ist es notwendig, dass die Politik Moderator für Integration sein muss. Die Politik muss intervenieren und in ihrer Darstellung mit gutem Beispiel vorangehen. Allen voran müssen politische Organisationen bereit sein, sich durch gezielte Maßnahmen weiter für Menschen mit Migrationshintergrund zu öffnen.

Nun schauen wir seit über 60 Jahren zu, wie Integration sicherlich auch ohne Moderation gelingen kann. In einem Land, in dem viele Politiker die Augen vor der Realität verschließen und sich immer noch nicht dazu bekennen können, dass es sich um ein Einwanderungsland handelt. Erstmals wurde in der rot-grünen Regierung, unter dem damaligen Kanzler Gerhard Schröder von einem Einwanderungsland gesprochen. Seither sind mehr als 10 Jahre vergangen und bis dato verweigern sich politische Amtsträger, von einem Einwanderungsland zu sprechen. Wenn die amitierende Bundeskanzlerin es ausspricht, dann mit der Einschränkung und dem Vorbehalt, dass es sich nicht um ein klassisches Einwanderungsland handelt.

Ohne die Erkenntnis und vor allem ohne Akzeptanz, dass in einem Land Millionen von Einwanderern leben, die auch bleiben werden und bleiben möchten, hat eine strukturelle Integration keine Chance. Die Ausgrenzung und Abwehrhaltung vonseiten der Mehrheitsgesellschaft gegenüber den Migranten kann man immer wieder aufs Neue an den unzähligen Statistiken zum Thema „Integrationsverweigerung“ beobachten, die uns in regelmäßigen Zeitabständen unaufhörlich um „die Ohren gehauen werden“.

Die individuelle Integration Einzelner geschieht jedoch zufällig, ohne das Zutun von strukturellen politischen Rahmenbedingungen. Sie entwickeln sich nebenbei, beiläufig, unabhängig von den politischen Strukturen. Erst durch das aktive Zutun kann eine Verbindung für Migranten zur Teilhabe geschaffen werden. Dazu bedarf es einer Gestaltung, einer politischen Gestaltung. Kommunen, Länder und Bund sind dafür verantwortlich und müssen die Ressourcen dafür bereitstellen.

Diese Gestaltung ist langwierig. In Deutschland hat sie den Zeitraum von 60 Jahren bereits überschritten. Durch eine neue Erkenntnis, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, wird es mindestens noch einmal so lange dauern, bis sich Veränderungen bemerkbar machen. Um diesen Prozess künstlich zu beschleunigen, muss dieser „angeheizt“ werden.

Ich weiß, dass viele Migranten selbst gegen die Quote sind. Ich behaupte, dass es zumeist die sind, die gesellschaftlich in vorderer Reihe stehen und sich ihren privilegierten Status hart erarbeitet haben. Die Entwicklungen der letzten Jahre stellen die migrantische politische Elite in den Vordergrund, welche aber nicht die Regel ist. Sie haben es geschafft, Hindernisse und Barrieren mit Engagement und Fähigkeiten oder einfach nur Glück zu bewältigen. Das kann gelingen, ist bei Menschen mit Migrationshintergrund aber seltener der Fall: bekanntlich scheitern schon Bewerbungen am „ausländisch“ klingenden Namen. Andere Formen der Ausgrenzung sind auf unterschiedlichste Art und Weise im Alltag zu beobachten.

Wer eine gesellschaftliche Veränderung möchte und nicht nur an den eigenen persönlichen Lebensweg denkt, sollte das „Opfer“ bringen, die Eigennützigkeit vergessen und persönliche Eitelkeiten hinten anstellen können, auch wenn man sich dann mit dem Begriff „Quotenausländer“ herumschlagen muss.

Chancengleichheit ist kein Selbstläufer und es wird Migranten erheblich erschwert, diese nur durch eigene Initiative zu erreichen. Um Deutsch sein zu dürfen, bedarf es der Verbindung eines internen und externen Prozesses: von Anerkennung, Angehörigkeit und Zugehörigkeit. Erst durch ein „buntes“ heterogenes Deutschland, in dem sich auch jeder Deutsch fühlen darf, ohne nach seinem Aussehen beurteilt zu werden, kann Rassismus und gruppenspezifische Menschenfeindlichkeit bekämpft werden.

Vorbilder müssen geschaffen werden. Vorbilder entstehen – wie das Wort schon beinhaltet – durch Bilder. Bilder von Migranten in Vorständen der Politik, der Wirtschaft, Vereinen, der Verwaltung etc. können in unserer Gesellschaft nur durch Regelungen geschaffen werden. Der Prozess ist schon zu langwierig, als dass noch länger gewartet werden kann, bis die bunte heterogene kulturelle Vielfalt sich zu einem tolerierten festen Bestandteil unserer Gesellschaft entwickelt hat.

Nur durch politische Einflussnahme und die Bestimmung von geregelten Quoten kann soziale Ausgrenzung und Diskriminierung verhindert und Chancengleichheit verbessert werden. Die Zeit des Umdenkens sollte vorbei sein. Es ist Zeit zur Umgestaltung; es ist Zeit für eine Quote! Aktuell Meinung

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  1. Nikolaus Haufler sagt:

    Sobald man eine Quote eingeführt hat, wird dann der Kampf darüber ausbrechen, wer genau denn auf die „Quotenplätze“ in Parteien und Parlamenten gesetzt werden soll. Darf dann auf dem „türkischen“ Quotenplatz im Parlament auch ein Kurde für alle Türkeistämmigen sprechen? Oder gar ein Christ aus der Türkei? Oder ein Strenggläubiger? Die Schaffung dieser Quotenpositionen würde Auseinandersetzungen lostreten, die zur Delegitimierung dieser Personen zuerst aus den Reihen der Zuwanderer heraus führen würde und erst danach möglicherweise auch aus den Reihen der hiesigen Deutschen.

  2. Jens sagt:

    Wer etwas kann kommt weiter, wer nix kann, bleibt eben auf der Strecke.

    Egal ob Türke oder Deutscher, nur der Türke jammert immer, aber der Deutsche wird aktiv und löst seine Probleme selber.

  3. Sebastian Mersmann sagt:

    Jegliche gesetzliche Quoten sind freiheitsfeindlich und ein gemeingefährlicher Unsinn. Wer versucht, die Gesellschaft zu etwas zu zwingen, sollte nach Nordkorea gehen. Ich finde es echt eine Frechheit, ständig und überall andere bevormunden zu wollen. An alle „Weltverbesserer“: Strengt Euch endlich selbst mehr an, dann gehts auch voran. Ansonsten: Die Welt ist groß.

  4. Ahmet Terkivatan sagt:

    Plädoyer für eine vernünftige Quotenregelung für Menschen mit Migrationshindergrund

    Eine überzeugter Anhänger und Verfechter der Quote bin ich nun wirklich nicht. Vielfach wird darauf hingewiesen, dass man sich ja anstrengen, bemühen soll, um etwas zu erreichen. Man “könne”, wenn man nur “will”, die “strukturellen Hindernisse” durch viel Mühe und Geschick überwinden. Dieses frei formulierte Diktum des “Liberalismus” wird jedoch mindestens in diesem Zusammenhang von gewissen gesellschaftlichen Zuständen und Entwicklungen nicht bestätigt. Im Gegenteil.

    Exemplarisch am Beispiel von Frauen und ihrer Emanzipationsbestrebungen lässt sich unschwer zeigen, dass die Hervorhebung des eigenen Willens und der eigenen Anstrengungen nur eine notwendige Bedingung ist, jedoch keine hinreichende und der folgenden Tatsache kaum Rechnung trägt: Was ist aber, wenn ich alles tue, was in meiner Macht steht, aber andere bzw. die Strukturen ein erhebliches Hindernis darstellen? Habe ich auch dann “versagt”? So wollen Männer freiwillig ihre “Macht” nicht teilen bzw. die sie bevorteilenden “Herrschaftsstrukturen” nicht ändern, obwohl Frauen dazu bereit sind und vieles “besser” können (außer Kriege natürlich!).

    Quote ist insofern die letzte Möglichkeit des Eingriffs in gesellschaftliche Prozesse, die leider nicht so laufen, wie sie hätten laufen sollen. In Deutschland im Raum des Rechts und der Freiheit zu leben, bedeutet nicht eo ipso, dass es keine “Machtstrukturen” gibt, dass es nicht auch um “Macht” geht: Da es in der Welt bzw. Gesellschaft nicht “vernünftig” zugeht, könnte man jedenfalls in einem bestimmte Sinne vermittels der Quote intervenieren. Auch im Falle von Menschen mit Migrationshindergrund. Den amtlichen Berichten bzw. Statistiken der einzelnen Länder lässt sich unschwer entnehmen, dass Menschen mit Migrationshintergrund bspw. im öffentlichen Dienst kaum eine Rolle spielen. Auch wissen wir, dass sie trotz positiver Entwicklungen im Bundestag oder in Parlamenten einzelner Länder nicht so (stark) vertreten sind; in leitenden Funktionen in Parteien oder im öffentlichen Dienst sind sie auch kaum.

    Die Quote als ein solches sozialpolitisches Instrument der Steuerung der Integration sollte jedoch vorübergehend sein. Sie ist aber solange beizubehalten bis die Einsicht reift, dass bspw. Menschen mit Migrationshintergrund nicht nur ein unverzichtbarer Teil dieser Gesellschaft sind, sondern auch wirtschaftlich, politisch, sozial, rechtlich u. dgl. nicht ausgegrenzt werden dürfen und sowohl in der Politik als auch im öffentlichen Dienst angemessen vertreten werden müssen: Anerkennung und Partizipation von Menschen mit Migrationshintergrund scheint leider zur Zeit ohne eine vernünftige Quotenregelung nicht möglich zu sein. Wir sollten uns nichts vormachen: Niemand will ernsthaft die politische oder sonstige “Macht” teilen, schon gar nicht aufgeben bzw. “fremdbestimmt” werden. Insofern ist die Quote nur ein pragmatisches Erfordernis der mangelnden Einsicht in die Notwendigkeit der politischen und sonstigen Teilhabe und Teilnahme von Menschen mit Migrationshintergrund.

    Einige, die gegen de Quote sind, mißverstehen nicht nur den Sinn der Quote, sondern vermischen auch zwei Dinge miteinander: Quote bedeutet nicht, dass alle Menschen mit Migrationshintergrund oder alle Ausländer oder alle Frauen ungeachtet der jeweiligen Qualifikation, der entsprechenden Fähigkeiten und Fertigkeiten, losgelöst von den Auflagen und Voraussetzungen des entsprechenden Bereiches, der zu besetzenden Position u. dgl. für etwas in Frage kommen und nur aufgrund des „Frauseins“ oder des Migrationshintergrundes für eine Position geeignet sind und ausgewählt werden. Quote ist insofern kein von gewissen Qualitäten losgelöster „metaphysische“ Begriff. Eine vernünftige Quotenregelung orientiert sich einerseits am Bedarf und an den entsprechenden Erwartungen und andererseits an der mitgebrachten Qualifikation. Insofern hat die Quotenregelung zunächst einmal nichts mit Qualität/Qualifikation zu tun. Die Frage nach der Qualität/Qualifikation ist eine völlig andere und sie stellt sich grundsätzlich immer, also auch im Falle der Quotenregelung. Der Witz ist doch gerade: Obgleich Menschen mit Migrationshintergrund mindestens die gleiche Qualifikation mitbringen, werden sie immer noch nicht hinreichend berücksichtigt. Im Kern geht es gerade um solche Fälle.

    Ein anderes Argument für die Quote ließe sich auch so formulieren: Die ungünstige demographische Entwicklung der deutschen Gesellschaft dürfte langfristig zu einer Umkehrung “aller Werte”, so auch mancher Begriffe und der Machtverhältnisse führen. Der Begriff der vermeintlichen “Mehrheitsgesellschaft” müsste so indes anders als bisher definiert werden. Insofern wäre es doch pragmatisch klüger, wenn “man” sich auf diese Situation einstellt und Menschen mit Migrationshintergrund stärker als bisher die Möglichkeit gibt, in entscheidenden Positionen Verantwortung zu übernehmen. Dabei wäre die Quote ein Instrument, um sich auf die kommende gesellschaftliche Situation einzustellen: Wenn Menschen mit Migrationshintergrund (und Migranten oder Ausländer) auf Dauer in der “Mehrzahl” sein werden, so sollte man sie auch in die Lage versetzen, stärker als bisher Verantwortung in Politik und im öffentlichen Dienst zu übernehmen.

    Dr. Ahmet Terkivatan

  5. lZuschauerin sagt:

    Das würde dir so passen

  6. malenki lizard sagt:

    Wenn ich mir ansehe, wieviele Migranten (vor allem Muslime) überhaupt an unserer Kultur teilhaben wollen, ist die derzeitige Verteilung, glaube ich, ziemlich ausgeglichen. Sie ist das Spiegelbild unserer Gesellschaft. Mal ehrlich: die meisten Türken wollen doch mit unserer Kultur gar nichts zu tun haben. Wieviele Türken werden Lehrer, Beamte, Feuerwehrleute, Künstler, Bibliothekare? Wieviele Türken haben gehobene Jobs ausserhalb der Technik (v.a. Männer) und der Migrationsindustrie(*) im weitesten Sinne (v.a. Frauen)? Es gibt sie, aber es sind nicht viele, bzw. entsprechen nicht der Bevölkerungsverteilung. Und die, die es sind, sind voll integriert.

    * einschlägiger Journalismus, Soziologie, Migrantenverbände, Integrationsföderung etc.

  7. Soli sagt:

    @Zuschauerin – haben sie den durchaus sinnvollen Argumentationen des Dr. Terkivatan nichts gehaltvolles entgegenzusetzen, dann sollten sie einfach nichts schreiben. Ich bin gegen die Quote, akzeptiere aber die von ihm vorgebrachten Argumente.

  8. Lionel sagt:

    Quotenregelungen können ein sinnvolle Instrumente zur Steuerung gesellschaftlicher Prozesse sein um Benachteiligungen zu auszugleichen – wenn sie zeitlich begrenzt sind.
    Die bekannten Quotenregelungen für Frauen in den Parteien oder im öffentlichen Dienst existieren nunmehr seit fast 30 Jahren.
    In den genannten Bereichen hat „die Quote“ längst ihren Zweck erfüllt – doch niemand wagt es sie abzuschaffen.

    Aus dem Instrument zur Behebung von Benachteiligung ist längst das Gegenteil geworden.
    Nämlich ein selbstverständliches Privilegium, eine Bevorzugung aus der Gnade der richtigen Geburt.
    Diese Pfründe zu beseitigen traut sich in den Parteien niemand, der sich nicht alle Karrierechancen verbauen lassen will.

  9. posteo sagt:

    Lieber Fritz, liebe Vorkommentatoren,
    Homosexuelle sind in Deutschland überdurchschnittlich gut ausgebildet und auch entsprechend beruflich positioniert. Ob das etwas damit zu tun hat, dass ihnen die Karriere(bremse) als Eltern bislang versagt blieb, sei dahingestellt.
    Ethnische Minderheiten sind nicht automatisch beruflich unterprivilegiert. In den USA gehören die Einwanderer aus dem islamischen Kulturraum zur Bildungselite, in Südostasien sind es die Chinesen. In den USA würde sich aber auch kein Einwanderer der 3. Generation mehr als Einwanderer bezeichnen und auf die doppelte Staatsbürgerschaft bestehen.
    Die Polizei wirbt inzwischen selbst auf ihren Fahrzugen um beruflichen Nachwuchs und ist damit ein denkbar schlechtes Beispiel für ethnische Benachteiligung im öffentlichen Dienst.
    Und auch sonst ist mir kein Berufsverbot für bestimmte ethnische Gruppen bekannt.
    Kommt die Migrantenquote, würde ich als deutschstämmiger, heterosexueller, nichtbehinderter Mann an Auswanderung denken.