TV-Tipps des Tages

13.02.2012 – Fukushima, Dritte Reich, Hitler, Integration, Japan, Ausländer

TV-Tipps des Tages sind: Der Fukushima-Schock: Geschichte im Ersten - Energie, Moral und das große Geld - Film von Tilman Jens; Geheimnisse des Dritten Reichs: Hitler und das Geld. Die von Hitler selbst gestrickte Legende vom asketischen, opferbereiten, selbstlosen? Führer? im Dienste seines Volkes ist so langlebig wie falsch

Von Montag, 13.02.2012, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Freitag, 10.02.2012, 14:56 Uhr Lesedauer: 3 Minuten  |  

Geheimnisse des Dritten Reichs (2/6)
Hitler und das Geld – Die von Hitler selbst gestrickte Legende vom asketischen, opferbereiten, selbstlosen? Führer? im Dienste seines Volkes ist so langlebig wie falsch. Der NS-Agitator verfügte viel früher und umfassender über Geldquellen, als angenommen wurde. Er hatte mächtige Gönner, nicht nur im In-, sondern auch im Ausland. Ohne Korruption, Willkür und mächtige verheimlichte Geldgeber wäre Hitlers Weg zur Macht nicht vorstellbar gewesen.**

Heute lässt sich nachweisen, wie ungeniert sich Hitler bediente und bedient wurde. Als er 1945 Selbstmord beging, war er ein schwerreicher Mann. Schon zu Beginn seiner ?Karriere? verfügte Hitler über genügend Einkünfte – wohlhabende Spender aus der Industrie finanzierten ihn heimlich. Als er an der Macht war, schien der Geldstrom kein Ende mehr zu nehmen. Acht Millionen Reichsmark flossen als Tantiemen für sein Buch? Mein Kampf? – das Machwerk wurde vom Staat als Geschenk an alle Neuvermählten überreicht. Anteile am Verkauf von Briefmarken mit Hitlers Porträt, Einnahmen von Fotos, auf denen er abgebildet war, Erbschaften von Parteigenossen – all das floss in die Taschen des Reichskanzlers und? Reichspräsidenten?, der zudem ab 1934 für beide Ämter Vergütungen kassierte. Schon früh wurde er auch aus dem Ausland unterstützt – etwa von Henry Ford, der seit 1922 spendete. Später überwiesen auf Geheiß des US-Industriellen die deutschen Ford-Werke jährlich 50.000 Mark als Geburtstagsgeschenk auf Hitlers Privatkonto.

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Zahlreiche deutsche Großunternehmen, die mit Zuwendungen die Gunst des Diktators erkaufen wollten, bemühten sich nach dem Krieg, kompromittierende Spuren zu verwischen. Doch gerade die ?Adolf Hitler-Spende der deutschen Industrie? brachte zwischen 1933 und 1945 insgesamt 700 Millionen Reichsmark in einen Fonds, der zur? Persönliche Verfügung des Führers? stand. Daraus stammten die 100 Millionen Mark, mit denen Hitler das? Führergebiet Obersalzberg? ausbauen ließ, noch einmal 100 Millionen flossen zudem in den Aufbau einer Kunstsammlung für das geplante? Führer-Museum?, das in seiner Heimatstadt Linz entstehen sollte. Wer gehörte alles zu den Spendern? Für welche Zwecke nutzte der Diktator sein Geld? Und wo ist sein Vermögen nach dem Krieg geblieben? Die Dokumentation zeigt, wie Hitlers Reich zu einem kaum entwirrbaren System von Korruption und Bereicherung geriet, in dem auch Parteigänger und führende Militärs eingebunden waren.

Film von Stefan Brauburger und Alexander Berkel. 19:15-20:00 • PHOENIX

Der Fukushima-Schock
Geschichte im Ersten – Energie, Moral und das große Geld – Film von Tilman Jens

Als im März des vergangenen Jahres der Supergau in Fukushima seinen Anfang nahm, ging alles ganz schnell: Der eben noch von der Bundesregierung vertagte Ausstieg aus der Kernenergie war auf einmal beschlossene Sache. Der einst grünen Protestlern vorbehaltene Slogan „Atomkraft, nein danke“ war über Nacht breiter gesellschaftlicher Konsens. Das Ende der riskanten, auch künftige Generationen belastenden Atomenergie ist seitdem beschlossene Sache. Aber sind wir nun moralisch auf der sicheren Seite?

Energie, der Treibstoff unserer verzweifelt um Wachstum kämpfenden Wirtschaft, wird knapper und teurer. Welchen Preis sind wir bereit dafür zu zahlen, dass das Erdöl sprudelt, dass Gas durch die Pipelines fließt? Die Bundesrepublik Deutschland liefert Panzer an ein Regime wie Saudi-Arabien, das die Menschenrechte mit Füßen tritt. Und so lange die Erdgas-Pipelines voll sind, darf ein deutscher Exkanzler den autoritären Putinstaat Russland auch als „lupenreine Demokratie“ preisen. Welchen moralischen Preis dürfen, müssen wir zahlen, damit unsere Wirtschaft funktioniert, unser Wohlstand gesichert bleibt? Ausgehend von den bitteren Erfahrungen der Menschen in Fukushima ist Tilman Jens diesen Fragen in Japan und in Deutschland nachgegangen, wo sich nach der Entscheidung gegen die Nutzung der Atomkraft zur Energiegewinnung die Frage nach den ethischen Konsequenzen unseres Energiehungers verschärft stellt. 23:30-00:15 • Das Erste (ARD) TV-Tipps

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