TV-Tipps des Tages

13.07.2011 – Ostdeutschland, Türkei, Indien, Integration, Kosovo, Indonesien, Islam

TV-Tipps des Tages sind: Wir sind überall; In aller Freundschaft; Mit 80.000 Fragen um die Welt; Döner oder Bulette?; Blutige Geschäfte - Auf den Spuren des Organhandels im Kosovo; Indonesien - Archipel der Erschütterungen- Demokratie in Indonesien; Gesichter des Islam

Von Mittwoch, 13.07.2011, 8:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 10.07.2011, 15:43 Uhr Lesedauer: 7 Minuten  |  

Wir sind überall
2/12, Von der Heimat in die Welt – 22 Jahre nach dem Fall der Mauer sind Ostdeutsche auf der ganzen Welt zu Hause. Heute besuchen wir Susan Asay aus dem Erzgebirge in ihrer neuen Heimat unter der Sonne Kaliforniens. Sie zeigt uns, wie Träume wahr werden können.

Susan Asay – von Schlema nach Kalifornien. Susan Asay lebt da, wo andere Urlaub machen. Ihre Geschichte hat Hollywood-Potential. Die 40-jährige Investmentbankerin ist vom Erzgebirge nach Kaliforniens gezogen und hat dort nicht nur ihr berufliches, sondern auch privates Glück gefunden. Heute leitet die zweifache Mutter ihre eigene Aupair-Agentur und versucht, vor allem jungen Leuten aus Ostdeutschland eine Chance auf Arbeit im Ausland zu geben.

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22 Jahre nach dem Fall der Mauer sind Ostdeutsche auf der ganzen Welt zu Hause. Und wir haben sie besucht. 12 mutige Auswanderer aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen leben heute tausende Kilometer von ihrer alten Heimat entfernt und haben dort ihr Glück gefunden. Zum zweiten Mal begleitet unsere Reportagereihe „Wir sind überall“ Menschen, für die kein Weg zu weit, keine Sprache zu schwer und keine Kultur zu fremd ist. Wir gehen auf Spurensuche und reisen diesmal von Nordhausen nach Costa Rica, von Magdeburg nach Nicaragua, von Werdau nach Australien und schließlich einmal um die ganze Welt. Wir wollen wissen, wo die Wurzeln unserer Landsleute liegen und welche Ereignisse ihr Leben geprägt haben. Wir sprechen mit Eltern, Freunden und Weggefährten und erfahren mehr über die Lust am Entdecken, über den Schmerz der Trennung und über den Mut, eigene Träume zu leben. (11:20-11:45 • MDR Sachsen, MDR Sachsen-Anhalt, MDR Thüringen)

In aller Freundschaft
Philipp Brentano lernt am Cospudener See Barbara Grigoleits Ziehtochter Eva Behrend kennen. Als sie beim Schwimmen einen Schwächeanfall erleidet, kann Philipp sie in letzter Sekunde retten.

In der Klinik erfährt er, dass Eva an Morbus Wilson leidet und ohne Spenderleber keinerlei Überlebenschancen hat. Professor Simoni wird eine Transplantation durchführen, sobald es ein geeignetes Organ gibt. Simoni muss ihr mitteilen, dass sich ihr Zustand weiter verschlechtert hat. Ihr bleiben nur noch zwei Wochen. Um sich etwas abzulenken, überredet Eva Philipp, mit ihr an den Cospudener See zu fahren. Als die beiden sich dort näher kommen, kann Philipp sich gerade noch ihrem Annäherungsversuch entziehen. Dann nimmt Philipp auf Grund eines Fotos in einer E-Mail an, dass Arzu ihn in ihrem Türkeiurlaub hintergeht, und verabredet sich erneut mit Eva Behrend. Sie erzählt ihm weinend von ihren Ängsten. Als Philipp sie tröstend in den Arm nimmt, kommt es zum Kuss. Tags darauf wird Eva erneut in die Klinik eingeliefert. Sie hat ein Antibiotikum, das Philipp ihr verschrieben hatte, nicht vertragen – sie droht ins Leberkoma zu fallen. Philipp fühlt sich schuldig. Zu allem Überfluss wirft Barbara ihm vor, Eva durch sein Verhalten falsche Hoffnungen zu machen. (12:40-13:30 • HR)

Mit 80.000 Fragen um die Welt
Diesmal hat Dennis Gastmann eine besonders tiefsinnige Frage nach Indien geführt: Was ist der Sinn des Lebens? Die Suche nach einer korrekten Antwort hat ihn in tiefe Depression gestürzt.

Er hat sich aber auch als Bollywood-Star versuchen dürfen, hat echte Computer-Inder kennen gelernt und berührt die „Unberührbaren“. Am Ende seiner Reise versuchte der Weltreporter, gemeinsam mit Swami Sudhir Anand, einem spirituellen Meister, die Frage, wie man Guru wird, zu klären. Und so nebenbei kam er dabei auch noch dem Sinn des Lebens näher.

Jeder Mensch hat eine Frage an die Welt, auch wenn die meisten nie gehört werden und unbeantwortet bleiben. Dennis Gastmann will das ändern. Er reist als satirischer Weltreporter des NDR Auslandsmagazins „Weltbilder“ mit originellen Fragen von Zuschauerinnen und Zuschauern rund um den Globus. (23:35-00:05 • NDR Hamburg, NDR Mecklenburg-Vorpommern, NDR Niedersachsen, NDR Schleswig-Holstein)

Döner oder Bulette?
Der elfjährige Egecan lernt seit einem Jahr an der renommierte Staatlichen Ballettschule Berlin. Sein Vater, ein arbeitsloser Betonbauer, fährt in täglich von Neukölln quer durch die Stadt in eine „andere Welt“. Wenn er seinen türkischen Freunden und Verwandten erzählt, dass sein Sohn Balletttänzer werden möchte, erlebt er Unverständnis und Ablehnung. Jungen sollten Fußball spielen, und nur Schwule gingen zum Ballett. (23:40-00:25 • PHOENIX)

Blutige Geschäfte
Dokumentation (Gesellschaft – Verbrechen, Kriminalität) – ZDFzoom – Auf den Spuren des Organhandels im Kosovo – Film von Arndt Ginzel, Martin Kraushaar und Ulrich Stoll

Zwölf Jahre nach dem Ende des Kosovokrieges verdichtet sich ein fürchterlicher Verdacht. Im Sommer 1999 könnte ein unglaubliches Kriegsverbrechen stattgefunden haben, das bis heute nicht aufgeklärt wurde. Der Sonderberichterstatter des Europarats Dick Marty wirft der Befreiungsarmee des Kosovo, der UCK, vor, damals Hunderte serbischer Zivilisten entführt zu haben, um sie zu töten und ihre Organe zu verkaufen.

Die „ZDFzoom“-Reporter begeben sich auf Spurensuche ins Kosovo und nach Albanien. Sie treffen Menschen, deren Angehörige vor Jahren verschwanden. Sie finden Dokumente und Zeugen, die die Verschleppung der Zivilisten nach Albanien bestätigen. Die Reporter entdecken ehemalige Geheimgefängnisse und provisorische Kliniken, in denen die tödlichen Organentnahmem abgelaufen sein sollen. Die Organe wurden laut Zeugenaussagen nach Istanbul transportiert.

Die Vereinten Nationen stoppten vor Jahren die Untersuchungen in diesem Fall. Die bis dahin gesammelten Beweismittel wurden vernichtet. Jetzt hat die Justizverwaltung für den Kosovo, EULEX, die Ermittlungen zum Organhandel wieder aufgenommen. Die Fahnder stießen dabei auch auf einen aktuellen Fall: Im Jahr 2008 fanden mehrere Dutzend illegale Organtransplantationen in einer Klinik in Pristina statt, der Hauptstadt des Kosovo. In der von einem deutschen Urologen finanzierten „Medicus“-Klinik verpflanzten Ärzte aus dem Kosovo und der Türkei die Nieren mittelloser „Spender“ aus Osteuropa. Die Organempfänger zahlten sechsstellige Euro- Beträge für die verbotenen Operationen. Experten wie Prof. Nancy Scheper-Hughes von der Universität Berkeley halten es für möglich, dass ein internationaler Organhändlerring vom Kosovo-Krieg bis heute den Handel mit menschlichen Nieren in der Balkanregion betreibt. (23:45-00:15 • ZDF)

Indonesien – Archipel der Erschütterungen
Der Dokumentarfilm gewährt Einblick in die entstehende Demokratie in Indonesien, zeigt aber gleichzeitig die bösen Geister, mit denen Indonesien ringt: Intoleranz, Terrorismus, Korruption und Raubbau an den natürlichen Ressourcen.

Indonesien ist mit 230 Millionen Einwohnern der viertgrößte Staat der Welt. 100 Bevölkerungsgruppen leben auf 17000 Inseln. Es ist die größte islamische Demokratie der Welt, eine aufstrebende Macht und Mitglied des G20. Doch zerrissen von Gegensätzen, ist der Archipel ist auf der Suche nach seiner Identität:

Einerseits fühlt sich die ehemalige holländische Kolonie den sie begründenden demokratischen Prinzipien Einheit, Gleichheit und soziale Gerechtigkeit verpflichtet. Anderseits leidet sie unter dem Erbe der 33-jährigen blutigen Diktatur von General Suharto und dem Einfluss der religiösen Parteien, die aus dem Inselstaat den größten islamischen Staat der Welt machen wollen.

Die filmische Reise bewegt sich entlang der Risse, die die zahlreichen Erschütterungen in Geographie und Geist Indonesiens hinterlassen haben. Studenten, Bauern, Dichter, Künstler, Banker, Journalisten und Aktivisten äußern sich zur Zukunft ihres Landes. Zu Wort kommen aber auch Richter der Scharia, des islamischen Gesetzes, und Abu Bakar Bashir, der indonesische Terroristenführer. (03:15-05:00 • arte)

Gesichter des Islam
„Männer und Frauen“ zeigt Musliminnen und Muslime und das Selbstverständnis der Geschlechter in Marokko, Deutschland und Saudi-Arabien.

In der Königsstadt Fes erleben wir eine traditionelle Hochzeit und die Ehe als nach wie vor verpflichtende islamische Lebensweise. Beim Jahrestreffen der Muslimischen Jugend Deutschland diskutieren junge Leute im hessischen Bad Orb Fragen von Beziehung und Religion. In Fes erleben wir die junge Designerin Faouzia Anafi als Chefin von sechs Männern und als gehorsame Tochter, während unweit der 1000 Jahre alten Moschee die HipHopper der Gruppe F’assi – gläubige und in ihre Familien integrierte junge Leute – ihre Beats durch die Gassen schallen lassen. In einem Haus für ledige Mütter in Casablanca zeigt sich die harte Seite der Lebensrealität muslimischer Frauen. Zerah Yilmaz, Leiterin der Begegnungsstätte der neuen Moschee in Duisburg-Marxloh, verblüfft mit offenen Worten, während junge Männer und Frauen in Saudi-Arabien mit dem Segen des Königs in einen ersten Dialog treten. (05:20-05:50 • HR) TV-Tipps

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