TV-Tipps des Tages
22.03.2011 – Türkei, Marco, Mein Deutschland, Ausländer, Hip-Hop, Integration
Die TV-Tipps des Tages sind: In aller Freundschaft; Marco W. - 247 Tage im türkischen Gefängnis; Mein Deutschland; Alles Bakschisch; Der Fall Marco W.; defacto; Hip-Hop, The World is Yours
Von Ümit Küçük Dienstag, 22.03.2011, 8:18 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 19.03.2011, 21:38 Uhr Lesedauer: 5 Minuten |
In aller Freundschaft
Süße Träume – Die junge Türkin Semra, mit dem deutschen Studenten Paul liiert, soll einen Verwandten in der Türkei heiraten. Doch sie hatte bisher keinen Mut, ihrem Vater die Liebe zu Paul zu gestehen.
Sie treffen sich immer nur heimlich im Park – wo sie eines Tages von Vater und Onkel überrascht werden. Nach einem Handgemenge mit dem Onkel wird Semra mit einer schweren Kopfverletzung in die Sachsenklinik eingeliefert. Sie muss sofort operiert werden. Der Vater erlaubt nicht, dass ein fremder Mann seine Tochter nackt sieht. Achim ist aufgebracht, weil er Semra schnellstmöglich operieren will. Dennoch wird das Notversorgungs-Team ausgetauscht. Der Vater untersagt jeglichen männlichen Besuch bei seiner Tochter. Dadurch kann Semra ihren Freund nicht mehr sehen. Sie vertraut sich Arzu an, denn die beiden sind sich auf Grund ihrer Herkunft sofort sehr nahe. Oberschwester Ingrid beobachtet sorgenvoll, wie Arzu sich Hals über Kopf in den Freund von Semra verliebt hat. Sie möchte Arzu vor einer Enttäuschung bewahren. Doch beauftragt Roland gerade Arzu, sich um Semra intensiv zu kümmern. So kommt es, dass Arzu ihrem Unglück geradezu in die Arme läuft, denn erst jetzt erfährt sie, dass Paul Semras Freund ist … (12:45 – 13:30, HR)
Marco W. – 247 Tage im türkischen Gefängnis
Drama – Die zunächst unbeschwerte, traumhafte Ferienreise an der türkischen Riviera endet für Marco (Vladimir Burlakov) und seine Eltern Martina (Veronica Ferres) und Ralf (Herbert Knaup) dramatisch: Marco wird am letzten Urlaubstag verhaftet und muss acht Monate im türkischen Gefängnis verbringen – 247 zermürbende Tage unter menschenunwürdigen Bedingungen… (20:15 – 22:35, Sat.1)
Mein Deutschland
Fremde Nachbarn – „Mein Deutschland“ führt auf eine Zeitreise in die Geschichte des geteilten Deutschland. Teil 2 schlägt einen zeitgeschichtlichen Bogen vom Mauerbau 1961 bis zum Beginn der 70er Jahre.
Die Deutschen in Ost und West werden einander fremder, finden sich mit der Teilung als einem unabänderlichen Schicksal ab. Die Schauspielerin Katharina Thalbach erlebt im Alter von sechs Jahren den Mauerbau als persönliche Tragödie; die in Ost-wie in Westberlin lebende Familie wurde scheinbar für immer auseinandergerissen. Nach dem Mauerbau versiegt der Zustrom der Arbeitskräfte aus der DDR in die Bundesrepublik. An ihre Stelle treten die Gastarbeiter. Einer von ihnen ist der Vater der deutsch-türkischen Schauspielerin und Schriftstellerin Renan Demirkan. Vater und Tochter erinnern sich gemeinsam an ihr Bedürfnis nach Integration und die Schwierigkeiten der Deutschen im Umgang mit ihnen. Der Franzose Pierre Brice und der Jugoslawe Gojko Mitic verkörpern dagegen den Typ des Ausländers, wie ihn die Deutschen lieben. Als „Winnetou“ im Westen bzw. als Oberhäuptling in den DDR-Indianerfilmen werden sie zu den größten Idolen der 60er Jahre. Mit deutscher Symbolik und deutscher Musik tun sich dagegen viel schwer. (20:15 – 21:00, RBB Berlin, RBB Brandenburg)
Alles Bakschisch
Biohof oder Bauvorhaben – Serie – Schnell an viel Geld zu kommen, das ist der Plan des Franco-Algeriers Brahim, seines Bruders Fathi und den Freunden Driss und Mike. Mit dem Kauf eines Grundstücks, das bald in Bauland umgewandelt werden soll, scheint dieser Plan aufzugehen …
Brahim hat eigentlich alles, was man zum Glücklichsein braucht: Er ist Immobilienmakler, hat eine eigene Agentur, eine schöne Frau und ein entzückendes Kind. Doch von einem Ding kann man im Leben seiner Meinung nach nicht genug haben: Geld.
Um sich außerdem als Immobilienmakler zu behaupten, hat er auch schon einen Plan – Brahim will ein Grundstück auf dem Land kaufen, denn sein Freund Driss hat von einem Bekannten im Rathaus den Tipp erhalten, dass dieser Grund bald in Bauland umgewandelt werden soll. Leider gehört zu dem Grund ein Bauernhof und zu dem Bauernhof ein Bauer, dem wiederum der Grund gehört. Der hat ganz bestimmte Vorstellungen von der Zukunft seines Hofes, und so müssen sich Brahim, sein Bruder… (22:00 – 22:50, arte)
Der Fall Marco W.
Reportage (22:35 – 23:35, sat1)
defacto
Themen: Verstrahlte Helden – Die vergessenen Retter von Tschernobyl; Integration zum Schnäppchenpreis – Unterbezahlte Deutschlehrer; Verkauft und betrogen – Scheckmasche bei Internetverkäufen; Das Geschäft mit dem Mitleid – Gefälschte Obdachlosenzeitung.
„defacto“ sagt, was Fakt ist, was übrig bleibt, was wichtig ist, was alle betrifft. „defacto“ stellt Fragen: Was brennt den Menschen in Hessen auf den Nägeln? Wie verändern politische Entscheidungen aus Berlin oder Wiesbaden das Leben in Hessen? Warum tun Politiker, was sie tun? Das Landesmagazin erzählt in Reportagen, was scheinbar ferne politische Beschlüsse mit unserem Alltag zu tun haben. Die Sendung fragt nach, wenn die Zuschauer Probleme mit Ämtern, Behörden, Gesetzen oder Verordnungen haben, und sie hinterfragt bei Betroffenen und Verantwortlichen. (23:30 – 00:00, EinsExtra)
Hip-Hop, The World is Yours
Dokumentarfilm – Ein Roadmovie auf den Spuren des Hip-Hops, auf den Spuren einer Lebensform und Überlebensstrategie: Vom vereinigten Deutschland nach Frankreich, von Afrika bis nach Israel – der Film begibt sich auf eine Reise in die Geschichte des Hip-Hops.
Viele glauben, bereits alles über Hip-Hop zu wissen. Doch der Dokumentarfilm „Hip-Hop, The World is Yours“ sprengt alle Klischees, die mit diesem Musikgenre verbunden sind, und öffnet den Blick auf die einende Kraft einer globalen Bewegung. Aus den USA nach Europa und dann in die ganze Welt importiert, entstand der Hip-Hop in den 60er und 70er Jahren in den großstädtischen Brennpunkten. Geprägt von sozialen Unruhen und Rassismus, Gewaltbereitschaft und Intoleranz sowie der erstarkenden Identität der Minderheiten.
Auf packende Art vermittelt der Film eine optimistische Botschaft von Hoffnung und Versöhnung. Er demonstriert, wie die Musikgattung Hip-Hop ohne Tabus ganz unterschiedliche Menschen begeistert und im Protest zusammenführt: Berliner und Hamburger Rapper, Pariser Vorstadtkids, Juden aus Israel, Palästinensische Jugendliche… (02:20 – 03:45, arte) TV-Tipps
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