Grundschule

Bekenntnisschulen benachteiligen Migrantenkinder

Eine Bürgerinitiative in Nordrhein-Westfalen wendet sich gegen die Neuregelung, wonach Grundschulen Kinder in ihrer Nähe nicht aufnehmen müssen, wenn die Konfession des Kindes nicht die richtige ist. SPD und Grünen sehen darin eine Benachteiligung von Migrantenkindern und fordern das Land zum handeln auf.

Freitag, 18.09.2009, 8:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 31.10.2011, 19:47 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Mit der Abschaffung der Schulbezirksgrenzen dürfen Eltern ihre Kinder an eine Schule Ihrer Wahl schicken und sind nicht mehr ortsgebunden. Dies hat zur Folge, dass „bessere“ Schulen sich ihre Schüler aussuchen können. Eine weitere Folge ist, dass nun auch die Konfession eine Rolle spielt und teilweise Vorrang vor der Wohnortnähe bekommt. Bürgerinitiativen beklagen nun, dass Kindern ohne Taufschein – überwiegend Migrantenkinder – der Weg zu einer besseren Schulbildung verwehrt wird.

Diese Woche wandten sich mehr als 500 Eltern mit einer Petition an den nordrhein-westfälischen Landtag. Sie beklagen, dass Kinder ohne Taufschein im Schuljahr 09/10 trotz Wohnortnähe an konfessionellen Schulen nicht aufgenommen werden, obwohl konfessionelle Schulen nicht von den Kirchen, sondern von den Kommunen getragen werden. Sie hoffen, dass sich die Regelungen für die Anmeldung für die Einschulung 2010 ändern werden.

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Die Bürgerinitiative trägt den Namen „Kurze Beine, kurze Wege“ und möchte eine politische Lösung. Die aktuelle Regelung führe zur sozialen Desintegration von Schulbeginn an. Sie führe zur Entstehung von Brennpunktschulen für Kinder aus Migrantenfamilien. Besserverdienende Eltern würden keine Mühe und keine langen Wege scheuen, um ihre Sprösslinge an Bekenntnisschulen von Migranten zu separieren.

Renate Hendricks, schulpolitische Sprecherin der SPD-Opposition im Landtag unterstützt die Bürgerinitiative und bezeichnet die Neuerung als bildungs- und integrationspolitisches Problem, die zur sozialen Spaltung führe. „Dagegen müsste Integrationsminister Laschet vorgehen“, so die Politikerin. SPD und Grüne fordern, dass alle 3500 Grundschulen in NRW, davon 1100 katholisch und 100 evangelisch, in erster Linie Kinder aus der Nähe, also mit kurzem Schulweg, aufnehmen.

FDP hingegen gehört zu den Befürwortern der Neuerung. Die Aufhebung der Schulbezirksgrenzen sei ein Wettbewerbsanreiz für die Schulen, ein Druckmittel zur Qualitätssicherung und Profilierung. Gesellschaft

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  1. Krause sagt:

    Das ist so nicht richtig. Benachteiligt werden nicht-katholische Migranten-Kinder. Kroaten, Italiener, Koreaner, Spanier, Philippinos kommen ohne Probleme auf diese Schule. Wie üblich findet hier die Gleichsetzung Migrant=Moslem statt. Ich vermute diese Initiativgruppe besteht vornehmlich aus Links-Grünen Bildungsbürger, die ihre Kinder – da ungetauft – nicht auf diese Schulen kriegen und die „armen“ Migrantenkinder als Vorwand nehmen. Unter vorgehaltener Hand legen diese Leute sicher auch keinen Wert auf einen zu hohen Migranten-Anteil auf der Schule ihrer Kinder.

  2. Bogo sagt:

    @Krause

    Da möcht ich mal das Geschrei hören, wenn ihre Kinder nicht jede staatlich finanzierte Schule besuchen dürften.
    Ich bin kein Moslem, aber meine Kinder haben keinen Taufschein der ihnen den Weg zu diesen Schulen ebnet und das ist Diskriminierung, egal was sie von Muslimen halten.
    Die Gleichbehandlung gilt für jeden Menschen, besonders wenn der Mensch hier friedlich leben will und auch da können sie noch so sehr zetern, der großteil der Muslime will friedlich hier leben und es braucht nicht ihrer groben Zusammenfassung der Vorurteile dieser Gesellschaft gegen Muslime, für eine vernünftige Diskussion auf Augenhöhe.
    Außerdem stimmt es nicht das andere Migranten ohne Probleme solche Schulen besuchen können, denn der Taufschein allein reicht nicht, dass bessere Zeugnis ist Deutsch von Geburt zu sein, auch wenn es keiner zugeben wird.
    Viele Eltern haben die Aufnahmekriterien solcher Schulen schnell durchschaut und es spricht sich herum, so das es dann die meisten gar nicht erst wagen ihr Kind dort anzumelden.
    So war es bei uns, nachdem grichische Freunde die Prozedur über sich ergehen ließen, genau mit dem Argument, was hier vorgebracht wurde, aber trotzdem scheiterten.
    Bloß nicht mit Muslimen auf eine Schule, super Lösung und wenn dann islamische Gymnasien eröffnen heißt es wieder Parallelgesellschaft und wehe die würden keine anderen Kinder aufnehmen als Muslime, dann schreien sie Rassismus. Gehts noch?

      • Kosmopolit sagt:

        Warum Danke Herr Ekrem Senol ? Krause hat recht!

        Wie das Leben so spielt. Trete ich einem Verein bei, akzeptiere ich die deren Bedingungen. Trete ich freiwillig einer Gesellschaft bei, muss ich wohl oder übel die Rahmenbedingungen beachten oder erfüllen. Wenn nicht, erfolgt keine Aufnahme. Sonderrechte benachteiligen die Mitglieder dieses Vereines/Gesellschaft. Jeder Verein oder Betrieb sucht eine Mitglieder aus, nach ihren Vorschriften und Regeln.
        In der Arbeitswelt (Konzern), wird die Zusammenarbeit quer durch alle Nationalitäten und Religionen durch die Konzern Strategie bestimmt und der einzelne Mitarbeiter für den Konzern typischen Arbeitsrichtlinien geformt. Nach meiner Erfahrung hat die Zusammenarbeit auch relativ gut funktioniert, da die Firmenbibel jedem bekannt war, auch mehrsprachig und man ja die Eingangskriterien für die Arbeitswelt erfüllt hatte.
        Auch die Muslime, halten sich, ohne wenn und aber, an diese Procedure. Die Zeiten, wo man mit dem Gebetsteppich mal schnell beten ging, sind vorbei. Das besorgen schon die Kollegen und die Globalisierungsprozesse. Hier wird von den Muslimen sorgfältig unterschieden und im Zweifelsfall auch die Konsequenzen geprüft. Ein Job ist immer noch besser als Sozialhilfe, da hat sich auch bei diesem Klientel schon herum gesprochen.
        Wenn Bürger dieser Religionsgemeinschaft dann die Öffentlichkeit betreten, war und ist auch heute keine Institution da, die diesen Mitbürgern sagt, wo es lang geht, welche Richtlinien zu beachten sind und auf deren Einhaltung pocht. ( Sensibilität gegenüber der Mehrheitsgesellschaft und deren Traditionen und Gepflogenheiten )
        Nein, man hatte diese sich selbst überlassen, da man meinte, andere Mitbürger anderer Nationen haben sich auch leidlich integriert, also können das die Muslime auch. Diese Fehleinschätzung begründet sich hauptsächlich aus der uns fremden Kultur, mit fremden Traditionen, Bräuchen und einer Religion, die unterschätzt wurde
        Gehe ich freiwillig in ein anderes Land, muss ich mich einigen Anforderungen unterwerfen. Wenn nicht, habe ich mich nicht richtig informiert. Das ist überall so, auch in der Türkei. Die Frage, ob Ungläubige eine Koranschule besuchen dürfen, stelle ich erst gar nicht.

        • Mehmet sagt:

          Unternehmen = Staat? Welche Unterschiede gibt es Ihrer Meinung nach zwischen diesen beiden Insitutionen?! Von daher ist Ihre ganze Argumenation ein Kartenhaus und Ich habe Ihnen grad gezeigt, dass ganz unten gerade eine Karte umfällt!

          „Das ist überall so, auch in der Türkei. Die Frage, ob Ungläubige eine Koranschule besuchen dürfen, stelle ich erst gar nicht.“

          Macht es Ihnen eigentlich Spaß, eine Miserable Situation mit einer noch miserableren Situation zu rechtfertigen???

    • Krause sagt:

      Wir haben hier ein Mißverständnis. Mein Punkt war ein anderer. Ich glaube nicht, dass sich in dieser Initiative viele Migranten sind, sondern eher ungetaufte Linksgrüne, die das Argument mit den Migrantenkindern nur vorschieben und heimlich froh sind, wenn nicht so viele Migrantenkinder auf dieser Schule sind.

      Im übrigen stimme ich fast vollständig zu. Es kann nicht sein, dass wie in NRW 1/3 der Schulen konfessionell sind und damit für Nicht-Christen nicht in Frage kommen. Nur bei dem Punkt, das Migranten immer benachteiligt werden, widerspreche ich aus eigener Erfahrung. In der für mich zuständigen katholischen Privatschule wurde kürzlich ein kroatisches Kind (katholisch) aus einer Arbeiterfamilie genommen; ein protestantisches Kind aus einer katholisch-deutschen Akademikerfamilie wurde dagegeben abgelehnt. Mutter Kirche ist nicht rassistisch, sondern schaut nur nach ihren Schäfchen. Deshalb wurde vielleicht ihr griechischer Freund nicht genommen da orthodox. Diese Praxis finde ich dann nicht akzeptabel, wenn die katholischen Schulen voll staatlich finanziert sind.

  3. Bogo sagt:

    @Krause
    Sorry, aber anders konnte ich den Satz nicht verstehen.
    Wie üblich findet hier die Gleichsetzung Migrant=Moslem statt.

    Da ich hier nicht oft schreibe aber so ziemlich alles lese, habe ich mit der Zeit den Eindruck von ihnen bekommen, dass ihre Grundeinstellung salopp formuliert etwas Vorurteilsbehaftet daher kommt, das verleitet mich oft zu einer mir auch peinlichen Angewohnheit, alle ihre Aussagen so zu verstehen.
    Na ja, Linksgrüne oder ungetaufte welcher Coleur auch immer haben doch das gleiche Recht sich benachteiligt zu fühlen und das sie Migranten bei der Stimmung die grade im Land herrscht als Vorwand nehmen, wage ich arg zu bezweifeln.
    Wie auch unsere Geschichte zeigt, versuchen selbst Migranten aus diesen Verhältnissen heraus zu kommen.
    Was hat man denn auch für eine Wahl wenn die Brennpunkte schon bestehen, weil sich die gebildeten alle aus dem Staub gemacht haben.
    Für uns war der einzige Weg, die Kinder trotz anderer Empfehlung auf ein Gymnasium zu schicken und heute weiß ich das es das beste war was wir tun konnten die Betonung liegt auf „für uns“.
    Das es aber den Migranten in den Brennpunkten nicht weiter hilft ist mal Fakt, so wie wir es gemacht haben, ist es nur eine Art von „den eigenen Hintern retten“, dass macht uns aber glaube ich nicht zu linken Bildungsbürgern die Migranten als Vorwand nehmen, sondern zu Menschen die alle in der selben Klemme stecken durch wirtschaftliche Faktoren oder tatsächlich durch falsche Integrationspolitik oder auch nur ganz einfach, weil es den meisten schwer fällt auf einander zu zugehen.
    So kocht jeder sein Süppchen, wie es ihm am besten bekommt.

  4. nurai sagt:

    Bitte beachten Sie denn Fall einer katholischen Grundschule in Düsseldorf, der St. Franziskus Schule. Hier sind in diesem Jahr 44 von 100 Grundschülern aufgenommen worden, und das ist richtig, die Migranten sind vorwiegend Italiener, Afrikaner, Kosovo, etc. Die Schule hat dann aber, und das tut sie wohl schon seit 2-3 Jahren, eine sog. Migrantenklasse erstellt, in denen alle „dunkelhäutigen und dunkelhaarigen“ Migranten und Deutsche mit binationalen Eltern zusammengefasst wurden. Die Deutschen bleiben so weiter unter sich. Von Seiten der betroffenen Eltern haben sich 2 wieder abgemeldet, andere haben den Weg an die Öffentlichkeit gewagt, sind dann massiv gemobbt worden. Eine Petition an den Landtag ist noch ausstehend. Hier die Links:

    WDR Die Ghetto-Klassen Deutsche i-Männchen unter sich?
    http://www.wdr.de/tv/cosmotv/sendungsbeitraege/2009/0906/06_schulkinder.jsp

    An der St. Franziskus Schule laufen ausländische Eltern Sturm. Sie glauben, dass ihre Kinder diskriminiert werden.
    http://www.wz-newsline.de/?redid=622939

  5. nurai sagt:

    Bitte beachten Sie den Fall einer katholischen Grundschule in Düsseldorf, der St. Franziskus Schule. Hier sind in diesem Jahr 44 von 100 Grundschülern aufgenommen worden, und das ist richtig, die Migranten sind vorwiegend Italiener, Afrikaner, Kosovo, etc. Die Schule hat dann aber, und das tut sie wohl schon seit 2-3 Jahren, eine sog. Migrantenklasse erstellt, in denen alle „dunkelhäutigen und dunkelhaarigen“ Migranten und Deutsche mit binationalen Eltern zusammengefasst wurden. Die Deutschen bleiben so weiter unter sich. Von Seiten der betroffenen Eltern haben sich 2 wieder abgemeldet, andere haben den Weg an die Öffentlichkeit gewagt, sind dann massiv gemobbt worden. Eine Petition an den Landtag ist noch ausstehend. Hier die Links:

    WDR Die Ghetto-Klassen Deutsche i-Männchen unter sich?
    http://www.wdr.de/tv/cosmotv/sendungsbeitraege/2009/0906/06_schulkinder.jsp

    An der St. Franziskus Schule laufen ausländische Eltern Sturm. Sie glauben, dass ihre Kinder diskriminiert werden.
    http://www.wz-newsline.de/?redid=622939

  6. nemesis666 sagt:

    Immigrantenkinder an deutschen Schulen; da sind die Grünen die Ersten, die ihre Kinder von der Schule nehmen.
    MultiKulti ja, aber nicht mit unseren Kindern! Das ist die Verlogenheit der Grünen.

    • Johanna sagt:

      >MultiKulti ja, aber nicht mit unseren Kindern! Das ist die Verlogenheit der Grünen.<

      So sehe ich die Grünen auch.

      Sie werden nachher hinter "gated communities" leben. Eines Politikers Leben ist doch später sorgenfrei;)

    • Markus Hill sagt:

      Das ist wohl in der Tat so. Wobei man fairerweise sagen sollte, dass auch viele junge, gebildete Türken mit Kindern die problematischen Stadtviertel verlassen, weil sie ihre Kinder nicht auf diese Problemschulen schicken möchten. Also, durchaus eine verständliche Handlungsweise.

  7. nemesis666 sagt:

    Oh du schöne heile Welt!
    Mehrsprachig im Mutterleib; Klavierunterricht in der Kinderkrippe ………………….Amoklauf auf dem Gymnasium.

  8. D. E. sagt:

    komisch nur, das spd und die grüne auf deutschen boden die islamisierung vorantreiben, allen voran die grünen/b90. nähmlich wenn diese den islam unterricht anstatt türkisch unterricht an deutschen schulen unterstützen und dies auch noch deutlich bei ihren wahlkampf-moschee besuchen zum ausdruck bringen.

    D. E.