Ehegattennachzug

Christliche Kirchen und SPD fordern Erleichterungen

In ihrem "Gemeinsamen Wort 2009" fordern die christlichen Kirchen anlässlich der "Interkulturellen Woche", den Nachweis von Sprachkenntnissen beim Ehegattennachzug auch nach der Einreise zu ermöglichen. Die SPD kritisiert die Union und unterstützt die Kirchen in ihrer Forderung.

Donnerstag, 17.09.2009, 8:35 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 21.08.2010, 12:45 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Immer deutlicher würden sich die Probleme und menschlichen Härten bei der Neuregelung des Ehegattennachzugs zeigen. Kirchengemeinden, Beratungsstellen und Initiativen stünden „oft vor schwierigsten Fällen, in denen Ehepaare monate- oder gar jahrelang getrennt werden, weil im Herkunftsland des Partners der zwingend und ausnahmslos vorgeschriebene Nachweis von Deutschkenntnissen kaum erbracht werden kann“, so die christlichen Kirchen in ihrem Gemeinsamen Wort 2009 anlässlich der „Interkulturellen Woche“.

Die Kirchen würden daher ihre Befürchtungen bestätigt sehen, dass die neuen Regelungen in vielen Fällen das Zusammenleben von Ehepaaren verhindern könnten. Die Kirchen weiter: „Angesichts des in Deutschland gut ausgebauten Systems an Integrationskursen halten wir es daher für geboten, den Nachweis von Sprachkenntnissen auch nach der Einreise zu ermöglichen.“

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SPD: Verantwortlich ist die Union
„Auch ich kenne die Berichte über Härten beim Ehegattennachzug, weil im Herkunftsland des Partners der vorgeschriebene Nachweis von Deutschkenntnissen nicht oder nur unter hohem Aufwand erbracht werden kann“, so die die Stellvertretende SPD-Vorsitzende Andrea Nahles, im Team Steinmeier zuständig für Bildung und Integration.

Die Urheber dieser Regelung würden das ‚C‘ im Parteinamen tragen. Nahles weiter: „Ich habe erhebliche Zweifel, ob diese Regelung mit dem besonderen Schutz unserer Verfassung für die Ehe, auf den die CDU/CSU in anderen Zusammenhängen beständig hinweist, vereinbar ist. Deshalb fordern wir in unserem Regierungsprogramm: ‚Wir wollen den Zuzug von ausländischen Ehegatten zu Deutschen und Ausländern erleichtern.’“ Politik

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  1. Thomas Hohlfeld sagt:

    Nur leider hat die SPD mit überwältigender Mehrheit am 14. Juni 2007 im Bundestag FÜR die Neuregelung der Sprachanforderungen als Einreisebedingung gestimmt…

  2. Bernie sagt:

    Wenn ich mich für das Leben und Zukunft in Deutschland entscheide,dann versuche ich sofort,auch schon vor der Einreise die Grundbegriffe meiner zukünftigen Sprache zu erlernen.Einen CD-Deutsch-Kurs kann jeder kaufen,Radio und TV-Sendungen,das Internet,Gespräche mit Menschen die schon Deutsch können.
    Vorrausgesetzt man will Deutsch lernen,wenn nicht,dann sollte ich mir überlegen,ob nicht vielleicht eine Zukunft im Herkunftsland besser ist.Die Sprache ist der Schlüssel für alles,wenn ich mich da drücken will und denke ich spreche sowieso weiter Türkisch oder Arabisch,dann werde ich immer ein Aussenseiter bleiben.
    Weder ich noch meine Kinder werden jemals eine Chance im Bildungsbereich oder auf dem Arbeitsmarkt haben.

  3. Klaus-Dieter Boden sagt:

    @ Bernie: So kann nur jemand schreiben, der seine Bildung aus dem Schmutzblatt mit den 4 großen Buchstaben bezieht und der all die Repressalien dieser Bundesrepublk Deutschland noch nicht mitgemacht hat ! Ich wünsche Ihnen, daß Sie sich in eine Drittstaatlerin verlieben, diese heiraten, und dann werden wir mal sehen, wie blitzschnell sich Ihre Meinung änden wird. Theorie und Praxis, lieber Freund, sind immer 2 Paar Schuhe !
    Herzliche Grüße,
    Klaus-Dieter Boden

    • Bernie sagt:

      Da ich als Christ sowieso nie eine Muslima heiraten könnte ohne selbst Muslim zu werden entfällt das schon mal.
      Ich wollte mal eine Kolumbianerin vor vielen Jahren heiraten,der ich sofort Deutsch beigebracht habe.Ich habe sie auch sofort zur Sprachschule geschickt.Dadurch hatte sie natürlich einen grossen Vorteil,da sie dann selbst auch ohne meine Hilfe mit Deutschen sprechen konnte.Sie hatte niemals behördliche Schwierigkeiten,da sie sich ja artikulieren konnte.Ohne Deutschkenntnisse wäre sie auch wie die meisten ihrer Landsleute hier gescheitert.
      Aber wie gesagt,sie hatte interesse.Das war ihr extrem wichtig.Sie wollte sich nicht mit ihren Landsleuten von der deutschen Gesellschaft abkapseln,im Gegenteil.
      Ich glaube nicht an den Mythos der Diskriminierung,jeder der den Deutschen vermittelt,das er sie akzepiert,und ihre Werte,Sprache und Kultur nicht der eigenen unterstellt wird nirgendwo Ablehnung erfahren.Das liegt an jedem selbst.

      • Markus Hill sagt:

        Kann man nachvollziehen. Viele anderere Zuwanderergruppen beweisen, dass es auch anders geht. Konstruktiv könnte man ja einmal Unterscheidungen treffen. Kriterien könnten Eingliederungsprognosen sein, mit Punktesystemen. Dementsprechend könnte man Erleichterungsstufen bei den Anforderungen für den Sprachtest einführen. Man würde fairerweise Ungleiches ungleich behandeln (Beispiel: Keine, oder nur wenig Bildung – auf jeden Fall erweiterte Sprachkenntniserfordernis, allein schon, um eine gute Unterstützung für die Erziehung von Kindern zu gewährleisten. Damit nicht jedes Mal die gleiche Geschichte von vorne anfängt und sich langsam die Wogen in der Migrationsdiskussion glätten).

      • marki sagt:

        „Da ich als Christ sowieso nie eine Muslima heiraten könnte ohne selbst Muslim zu werden entfällt das schon mal.“

        Hallo Bernie,
        Ich weiß ja nicht woher du diese Weisheit nimmst, aber ich bin Christlichen Glaubens und meine Frau Muslime und es hat sich noch keiner von Ihrer Familie oder sonst wer geäußert dass ich Muslim werden muss.

        Zu der Aussage von Herrn Boden,“ Deutschland ist auf dem besten Wege, auch das eigene Volk immer und immer mehr seiner Rechte zu berauben !“ wie Recht Sie doch haben, nur ist es so dass es der Großteil nicht bemerkt.

        • Markus Hill sagt:

          Ich sehe so etwas auch zunehmend in meinem Bekanntenkreis. Da ist eine Öffnung bei vielen jungen Türken und Türkinnen und auf deutscher Seite. Da wird diese Religionszugehörigkeit in den Familien keineswegs mehr als Hinderungsgrund gesehen. Hat wohl mit Dialog und auch Bildung zu tun, Offenheit für den anderen.:-)

  4. Klaus-Dieter Boden sagt:

    Es geht nicht um Muslima oder Nicht-Muslima. Es gibt auch christliche, hinduistische, buddhistische und viele andersgäubige MigrantInnen. Betonung habe ich auf DRITTSTAATS-Angehörige gelegt. Und, lieber Bernie, Sie haben geschrieben: . . .“ich wollte mal eine Kolumbianerin V O R V I E L E N J A H R E N heiraten. . .“ . Genau das ist ein ganz wichtiger Punkt. VOR VIELEN JAHREN hatten wir auch mal einen Kaiser ! Seit 2005 ist die Repression gegenüber Drittstaatsangehörigen, die man hier nicht haben will, bis zum Exzess getrieben worden. Ich habe es schon mehrfach geschrieben: Herrn Schäuble interessiert es einen Dreck, ob das eigene Grundgesetz oder internationale Gesetze und/oder Abkommen verletzt und gebrochen werden, wenn es denn seiner eigenen […] Gesinnung gerecht wird. Heute betrifft es „NUR“ die Ausländer, aber Deutschland ist auf dem besten Wege, auch das eigene Volk immer und immer mehr seiner Rechte zu berauben !

  5. Udo Kuffer sagt:

    Frau Nahles weint Krokodilstränen. Die SPD hat den Verschärfungen beim Ehegattennachzug, auch dem Sprachtest im Ausland und somit der Zwangstrennung frisch verheiratetet Paare zugestimmt! Da ich selber darunter zu leiden hatten, nie mehr CDU oder SPD!!!

    Schade, dass die Bürgerrechtsparteien FDP und DIE GRÜNEN sich so spinnefeind sind!