Integrations-Indikatorenbericht

Migranten sind doppelt so häufig arbeitslos

In Deutschland lebende Migranten sind doppelt so häufig arbeitslos wie Bürger ohne Migrationshintergrund. Das geht Berichten zufolge aus einer neuen Studie der Bundesregierung hervor. Auch sind Einwanderer und deren Kinder öfter von Armut bedroht. Verbessert hat sich ihre Lage in den letzten zehn Jahren kaum. Staatsministerin Maria Böhmer stellt im Bundeskabinett den "Ersten Integrations-Indikatorenbericht" vor.

Donnerstag, 11.06.2009, 7:39 Uhr|zuletzt aktualisiert: Samstag, 04.09.2010, 1:12 Uhr Lesedauer: 6 Minuten  |  

„Der Indikatorenbericht bestätigt den Kurs der Bundesregierung in der Integrationspolitik. Wir haben seit 2005 die richtigen Schritte eingeleitet. Die Maßnahmen des Nationalen Integrationsplans zeigen erste Erfolge. Unser Ziel haben wir jedoch noch lange nicht erreicht.“ Das erklärte Staatsministerin Maria Böhmer zum Ersten Integrationsindikatorenbericht, den das Bundeskabinett gestern zustimmend zur Kenntnis genommen hat. „Der Bericht belegt eindrucksvoll: Wir sind auf dem richtigen Weg. So hat sich beispielsweise die Situation der in Deutschland geborenen Migrantinnen und Migranten in vielen Bereichen verbessert. Sie unterscheiden sich damit von den Migranten der „ersten Generation“, die selbst zugewandert sind und teilweise noch erhebliche Integrationsprobleme haben“, betonte Böhmer.

Der Indikatorenbericht untersucht den Stand und den Verlauf der Integration in Deutschland von 2005 bis 2007. Er wurde unter Leitung des Instituts für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik in Köln und des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung erstellt. Der Bericht knüpft an ein Set von 100 Integrationsindikatoren an, das das Bundeskabinett im Juni vergangenen Jahres verabschiedet hat. Das Indikatorenset beinhaltet 14 Themenfelder, u.a. die Bereiche Bildung, Ausbildung und Arbeitsmarkt, soziale Integration und Einkommen, gesellschaftliche Integration, Wohnen, Gesundheit, Mediennutzung und Kriminalität.

___STEADY_PAYWALL___

Bildung
Laut Indikatorenbericht sank die Zahl der ausländischen Schulabbrecher von 17,5 Prozent im Jahr 2005 auf 16,0 Prozent 2007. Bei den in Deutschland geborenen Kindern aus Zuwandererfamilien liegt der Anteil 2007 mit 2,2 Prozent unter dem Niveau für die Gesamtbevölkerung (2,3 Prozent). „Diese Zahlen machen Mut und belegen: Bildungsfortschritte sind möglich. Zugleich dürfen wir bei unseren Bemühungen nicht nachlassen. Bildung ist der Schlüssel für Integration und zugleich das Schutzschild gegen Arbeitslosigkeit. Deshalb ist es wichtig, dass die Länder ihre im Nationalen Integrationsplan gemachten Zusagen einhalten und insbesondere Schulen mit einem Migrantenanteil speziell fördern“, erklärte Böhmer.

Wichtig für einen Bildungserfolg der Migranten sei die Beherrschung und die Anwendung der deutschen Sprache, insbesondere auch im Elternhaus. Denn laut Indikatorenbericht könnten die weniger erfolgreichen Schulkarrieren von Jugendlichen mit Migrationshintergrund teilweise darauf zurückgeführt werden, dass im Haushalt nicht deutsch gesprochen wird, die Eltern ein geringes Bildungsniveau sowie eine geringe Bildungsorientierung aufweisen. Deshalb sei die große Resonanz auf die Integrationskurse des Bundes umso erfreulicher, sagte Maria Böhmer weiter.

Auch der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Hans-Peter Uhl und Reinhard Grindel aus dem Innenausschuss erklärten, dass es alarmierend sei, dass gerade die Jugendlichen mit Migrationshintergrund in der Schule scheitern, die nicht in Deutschland geboren sind, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt nachgezogen wurden. „Deshalb ist es zwingend, dass die Politik auf allen Ebenen den ausländischen Familien klar macht, dass es ohne eine Beherrschung der deutschen Sprache keine gute Perspektive in unserem Land gibt. Es war richtig, dass wir als CDU/CSU gerade beim Familiennachzug einfache Deutschkenntnisse zur verpflichtenden Voraussetzung gemacht haben.“, so Uhl und Grindel.

Der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stefan Müller forderte in diesem Zusammenhang Migranten auf, ihre Kinder auf deren Bildungsweg zu unterstützen. „Vorbildlich sind insofern nicht zuletzt die bei uns lebenden Vietnamesen, die bereits bei gleichem Geschlecht und sozioökonomischem Hintergrund relativ bessere Chancen zum Erwerb der Hochschulreife haben als die deutsche Referenzgruppe.“, so Müller.

Bürgerschaftliches Engagement, Wohnen und Arbeitsmarkt
Laut Böhmer gibt es auch in anderen Themenfeldern wie Bürgerschaftliches Engagement und Wohnen fortschritte. Migranten, die in Deutschland geboren wurden, sind fast genauso häufig ehrenamtlich tätig wie Menschen ohne Migrationshintergrund. Außerdem besitzen immer mehr von ihnen Wohneigentum. Noch keine Erfolge konnten bisher auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt gemacht werden. Jugendliche aus Zuwandererfamilien haben es nach wie vor deutlich schwerer als gleichaltrige Einheimische, einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Arbeitslosenquote von Ausländern war 2007 mit 20,3 Prozent etwa doppelt so hoch wie bei der Gesamtbevölkerung. „Dies ist ein deutliches Signal, unsere Anstrengungen mit aller Kraft zu intensivieren. Wir müssen die Qualifikationen der Migranten wie Mehrsprachigkeit und kulturelle Kompetenzen noch stärker hervorheben. Jeder Einzelne hat seine Chance verdient, unabhängig von seiner Herkunft“, betonte Böhmer.

Integrationsbericht dokumentiert Versagen der Bundesregierung
Gegenwind bekam Maria Böhmer einzig von der Linkspartei. Sevim Dagdelen, die migrationspolitische Sprecherin der Linksfraktion sagte, dass Maria Böhmer noch so oft behaupten könne, wir seien beim Thema Integration vorangekommen – die Realität sehe komplett anders aus.

Der Integrationsbericht zeige, wie viele andere Studien auch, das Versagen der Integrationspolitik der Bundesregierung. Es werde Zeit, dass Staatsministerin Böhmer sich von ihrer einseitigen Fixierung auf Indikatoren löse, die die Integrationsleistung der Migrantinnen und Migranten zeigen sollen. Wichtiger seien Aussagen über die kaum vorhandene Integrationsfähigkeit der deutschen Institutionen und die Integrationsunwilligkeit der Bundesregierung.

Dagdelen weiter: „Zu thematisieren wäre etwa das selektive Bildungssystem, in dem Kinder mit Migrationshintergrund aufgrund von Sprachschwierigkeiten überproportional oft in eine Sonderschule überwiesen werden oder trotz gleicher Leistungen keine Weiterempfehlung erhalten. Zu kritisieren ist auch ein Ausbildungssystem, das seit Mitte der 90er Jahre einen ungebrochenen Negativtrend bei der Ausbildungsbeteiligung von Migrantinnen und Migranten aufweist. Und was ist von einem Arbeitsmarkt zu halten, auf dem die durchschnittliche Erwerbsquote von Frauen ohne Migrationshintergrund um 10,6 Prozent höher liegt als die von Frauen mit Migrationshintergrund, obwohl dies in den 70er Jahren noch umgekehrt war? Ganz zu schweigen von der Einbürgerungspolitik, die eine gesellschaftliche Integration zu gleichberechtigten Bürgerinnen und Bürgern geradezu unmöglich macht.

Man fragt sich, worauf die Bundesregierung noch wartet. Die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems und die Einführung eines flächen- und bedarfsgerechten ganztägigen Schulangebots, eine gebührenfreie Kinderbetreuung und Kindergartenbetreuung nicht erst ab 2013/14, eine gesetzliche Ausbildungsplatzumlage, die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns und die Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse sowie erleichterte Einbürgerungsmöglichkeiten wären dringend notwendige erste Schritte, um tatsächlich voran zu kommen.“

Antiquierte Integrationspraxis der Bundesregierung
Auch der migrationspolitische Sprecher Ali Al Dailami (Die Linke) sieht in den Daten ein Beleg des Scheiterns der deutschen Integrationspolitik. „An der Lebenssituation von über 15 Millionen Migrantinnen und Migranten in der Bundesrepublik hat sich nichts zum Guten geändert. Weiterhin sind Migrantinnen und Migranten mit 20,3 Prozent doppelt so häufig von Arbeitslosigkeit betroffen wie die Gesamtbevölkerung. Ganze 21,1 Prozent der Migrantinnen und Migranten bezogen dem Bericht nach Mindestsicherungsleistungen. Somit sind sie im Vergleich zur Gesamtbevölkerung, die mit 9,5 Prozent auf diese Leistungen angewiesen war, signifikant häufiger von Armut bedroht.“, so Dailami.

In diesem Zusammenhang sei die Anerkennung der im Ausland erworbenen Abschlüsse unabdingbar. Noch immer würden 500.000 Menschen in der Bundesrepublik leben, deren im Ausland erworbenen Abschlüsse nicht anerkannt werden.

„Die Linke fühlt sich angesichts der ernüchternden Zahlen in ihren Forderungen bestätigt und fordert in migrations- und integrationspolitischen Fragen eine grundlegende Abkehr von der bisher gängigen antiquierten Praxis der Bundesregierung. Integration zeichnet sich durch die gleichberechtigte Teilhabe aller am sozialen, politischen und wirtschaftlichen Leben aus.“, so Dailami abschließend.

Im kommenden Jahr soll ein zweiter Indikatorenbericht in Auftrag gegeben werden. Gesellschaft

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. Kosmopolit sagt:

    Ist die multikulturelle Gesellschaft gescheitert?
    Fundamentalismus türkischer Jugendlicher

    Etwas Geschichte und für diejenigen, die sich noch nicht lange mit diesen Problem beschäftigt haben. Diese Artikel ist über 10 Jahre alt.
    Deshalb die Frage; hat sich an der Situation etwas geändert??
    Und warum sind immer die anderen schuld?
    http://www.nahost-politik.de/fundamentalismus/jugend.htm
    Fühlen sich die anderen 7 Millionen Zuwanderer auch irgendwie „diskriminiert“ oder nicht beachtet, weil die Türken und Muslime ständig in den Schlagzeilen stehen ? Wird das Integrations-Engagement anderer Minderheiten/Religionen nicht so recht gewürdigt, weil doch so selbstverständlich? Vielleicht auch deshalb, weil diese nicht auf die Straße gehen, oder Gerichte bemühen, sondern seit Jahrzehnten beschlossen haben, hier zu wohnen, und sich zu integrieren
    Wie sagte der EX-Minister SCHILY im (SPIEGEL 49/ 2004, 40): „Nein, mit den 600.000 Italienern gibt es keine Probleme“ . Und dann fügt er hinzu: “ Und mit den 586.000 Jugoslawen“ sieht er “ auch keine Probleme. Ja, worüber reden wir eigentlich? “ Dann klopft er mehrmals auf eine deutlich umkringelte Zahl um zu erwidern : Die “ über 2 Mio Türken – die größte Gruppe unter den 8 Mil Ausländern in Deutschland ist unser Haupt-Problem.“ Wen es gerade um den Islam geht, hier folgende Meinung:
    Kaum ein islamischer Geistlicher, geschweige denn ein frommer Laie ist willens und in der Lage, das Kernproblem in der Denkstruktur des eigenen Glaubens zu sehen.Muslime fühlen sich heutzutage schnell attackiert. Sie haben das Gefühl, in einer permanenten Verteidigungshaltung ausharren zu müssen. Das schweißt sie zusammen und erschwert die kritische Selbstbetrachtung. Diese Geisteshaltung entfremdet die Muslime zunehmend von ihrer Umgebung. Sie macht aus ihnen eine Art verschworener Gemeinschaft, die in den Augen anderer zunehmend als gefährlich eingestuft wird.Der Islam in seiner gegenwärtigen Verfassung polarisiert nicht nur die Meinungen, er sorgt inzwischen auch für ein Klima, in dem der Rechtsstaat bedroht ist.Dieses neue Selbstbewußtsein der Muslime führt keineswegs zu der erwünschten gesellschaftlichen Integration, sondern in den direkten Konflikt mit der Mehrheitsgesellschaft. Denn nicht selten nutzen radikale Muslime die Toleranz und die Werte- und Meinungsfreiheit aus, um letztendlich dagegen zu agieren. Ein solches Verhalten muß unterbunden werden, wenn wir unsere Demokratien erhalten wollen..
    Zafer Senocak, aus der WELT vom NOV-2004

    • ibo sagt:

      schwachsinn, wieder der selbe Fehler!

      Wollen Sie über den Islam reden oder Türken.

      Diese jugendlichen, die von Ihnen angesprochen werden, gehen nicht mal in die Moschee und wenn dann vielleicht 2mal im Jahr, ohne richtige Gebetskenntnisse.

      Es ist schlimm zu sehen, wie die USA Deutschland beeinflusst. Wenn die USA Probleme mit Buddhisten hätte, dann würden wir wahrscheinlich, den selben schwachsinn über Buddhisten lesen.

      Schily ist sowieso eine Sache für sich. [Ihm ….] müsste man die Politik verbieten.
      Er polarisiert hauptsächlich mit seiner Meinung und nichts anderes. Ein kluger Minister würde anders vorgehen.

      Ich empfehle Ihnen mal einige Berichte hier zu lesen —> http://www.hintergrund.de

  2. G.Keldermann sagt:

    Religion ist ein Teil der Kultur und nicht umgekehrt. Und die Kultur ist nur dann ein Maßstab, wenn sie zivilisatorische Komponenten aufweist.

    Zafer Senocak

    • ibo sagt:

      wie erklären Sie sich dann bitte unterschiedliche Religionen in einer Kultur?

      haben Atheisten etwa keine Kultur oder konvertierte?

      Legen Konvertierte Ihre Kultur etwa ab, indem Sie sich für eine andere Religion entscheiden?

      Was ist mit den USA? Iren, Italiener, Asiaten, Griechen, Russen, Israelis oder Armenier?
      Alles unterschiedliche Kulturen mit unterschiedlichen Religionen unter einem Dach.

      Wieso soll das in Deutschland nicht so sein?

  3. Teleprompter sagt:

    „Der harte Kern der Unterschiede

    Die ökonomische Lage, der Migrantenstatus oder die Ethnie können es also nicht sein, wodurch die einen zur gesellschaftlichen Teilhabe befähigt sind, die anderen aber nicht. Warum sind es gerade muslimische Familien, bei denen die Integration oft nicht gelingt? Warum heiraten nur acht Prozent der in Deutschland aufgewachsenen türkischen Männer eine deutsche Frau, nur drei Prozent der Türkinnen einen deutschen Mann? Bei den Zuwanderern aus Mittel- und Südamerika sind es sechzig bis siebzig Prozent. Junge Türken in Deutschland heiraten keine Deutschen, meist nicht einmal das in Deutschland aufgewachsene türkische Mädchen von nebenan, sondern meistens werden sie verheiratet, am besten mit einer Braut, die die Mutter aus der Türkei holt. Warum diese Abgrenzung? Die Antwort finden wir nicht nur in der Tradition des jeweiligen Herkunftsgebietes, sondern auch im Koran: „Die gläubigen Frauen sind den ungläubigen Männern nicht zur Ehe erlaubt und umgekehrt.“

    Solange wir nicht wagen, nach dem harten Kern dieser kulturellen Differenzen zu fragen, solange wir bei der von der Migrationswissenschaft und den Islamverbänden ausgegebenen Parole bleiben, dass Integrationshindernisse „mit dem Islam nichts zu tun“ haben, werden wir wie Sisyphos den schweren Stein immer wieder den Berg hinaufschleppen müssen, nur um festzustellen, dass er gleich darauf wieder unten angekommen ist.“

    Necla Kelek

    http://www.faz.net/s/Rub117C535CDF414415BB243B181B8B60AE/Doc~EA613ECDA84E3483DA6187F1C297D45F9~ATpl~Ecommon~Scontent.html

    • ibo sagt:

      […]
      Diese Frau bezieht eine kleine, Primaten-Randgruppe auf alle.
      Alles was diese männerfeindliche Feministin kann, ist den Islam zu beschuldigen.

      Ja, es gibt arrangierte Ehen. Diese machen unter den Migranten hier vielleicht nicht mal 5% aus.
      Diese Generation ist am Aussterben. Und was ich nicht verstehe, wer nicht will, der/die muss nicht.
      Wenn die Familie jemanden unter Druck setzt, dann muss man sich der Familie entziehen oder sich zur Wehr setzen. Hier sollte die Frau Kelek ansetzen und nicht beim Islam.

      Wer charakterlich so schwach ist und alles akzeptiert, ist selber schuld.
      Die Frau Kelek nutzt gerne werbewirksam solche Personen für Ihre unsinnigen Aussagen.

      Andersrum gesehen, kann ich aus eigener Erfahrung berichten, was einige Deutsche Eltern von einem Türken als Freund Ihrer Tochter halten.
      „Muss meine Tochter jetzt konvertieren?“ „Schlägt er dich?“ „Hat er mehrere Frauen, im Islam ist das ja erlaubt?“
      oder mein Favorit:“Wenn Ihr euch trennt, dann bist du in Lebensgefahr!“

      Die Eheschliessungen als relevant zu halten (Integration) ist, sorry, schwachsinn.

      Ich kenne soviele Freunde, mit verschiedensten Nationalitäten, die entweder in einer Beziehung stehen oder verheiratet sind. Sogar mit unterschiedlicher Relegion, die nicht abgelegt wird.

      Türke + Italienerin
      Italiener + Türkin
      Deutscher + Iranerin
      Deutscher + Türkin
      Türke + Deutsche
      Grieche (christ. Orthodox) + Türkin
      Nigerianer (Moslem) + Deutsche
      usw.

      Was mir persönlich aufgefallen ist, dass Ausländer (verschiedenster Nationalitäten) in der Regel untereinander besser auskommen als mit einem Teil der Deutschen. Man akzeptiert gegenseitig die Kultur des Anderen. Ein Deutscher erwartet dagegen eine Assimilation. Aber leider ignorieren die hiesigen Medien dies mit Absicht.

      Vielleicht liegt es daran, dass nur 5% der Journalisten in Deutschland einen Migrationshintergrund haben.

      —————————————————————————————————————————————————-
      Schauen Sie mal hier –>
      Kontroverse: Kelek kontra „60 Migrationsforscher“
      Die Petition „Gerechtigkeit für die Muslime!“

      Kurz vor der Herausgabe von Keleks familiensoziologischer Studie Mitte März 2006 veröffentlichte die Wochenzeitung Die Zeit am 2. Februar 2006 einen als Petition bezeichneten Offenen Brief zur Integrationspolitik in Deutschland, der von 60 Wissenschaftlern aus dem sozialwissenschaftlichen Fachbereich im Allgemeinen und der Migrationsforschung im Besonderen unterschrieben worden war; Verfasser waren die Bremer Professorin für interkulturelle Bildung Yasemin Karakaşoğlu und der Kölner Psychologe und Journalist Mark Terkessidis. [5] Er richtete sich u. a. gegen die prominente Stellung Keleks im offiziellen politischen Diskurs, der er vorwirft, mittlerweile unwissenschaftlich zu arbeiten. Während Kelek in ihrer Dissertation noch seriös geforscht habe, verallgemeinere sie nun – entgegen ihren damaligen Forschungsergebnissen – mit ihrem Buch und ihren Zeitungsbeiträgen Einzelfälle zu exemplarischen Gattungsmerkmalen der muslimischen Migranten. Man bestreite keineswegs die Existenz von Zwangsheiraten und „Ehrenmorden“, doch seien arrangierte Heiraten (die von Zwangsheiraten zu unterscheiden seien) unter anderem auch auf die Entstehung von Heiratsmärkten zwischen Herkunftsland und Migrationsziel zurückzuführen, die wiederum „Ergebnis der Abschottungspolitik Europas“ seien; sie seien also oft durch den Wunsch nach legaler Einwanderung motiviert. Dies könne nicht gesehen werden, wenn man – wie etwa Kelek – generell den Phänomenen ein Deutungsmuster der pauschalen Gegenüberstellung von „dem Islam“ und „der westlichen Zivilisation“ überstülpe.
      http://de.wikipedia.org/wiki/Necla_Kelek

      • Teleprompter sagt:

        Nun ja, ich hätte auch Seyran Ates oder Mina Ahadi zitieren könne. Oder Zafer Senocak. Alles Leute, die aus dem Islam kommen und wissen, wovon sie reden.

        Bloß weil einem das Denkmuster der pauschalen Gegenüberstellung von Islam und westlicher Zivilisation nicht gefällt, heißt es ja noch lange nicht dass das Muster falsch ist. Aber es ist bei Soziologen und Sozial-„wissenschaftlern“ ja nicht selten zu beobachten, dass sie sich bei ihren „Forschungen“ mehr von Wünschen als von Tatsachen leiten lassen.

        Wobei das Denkmuster tatsächlich insofern falsch ist, als der Islam nicht nur den Westen als Feind sieht, sondern generell alles Nichtislamische. Bei dieser Aussage stütze ich mich übrigens auf meine eigene Beschäftigung mit dem Islam und nicht auf Medienberichte. Das Denkmuster durchzieht den Koran von der ersten bis zur letzten Zeile und wenn ich nach Kreuzberg komme, sehe ich an jeder Ecke, dass das Denkmuster nicht bloß auf dem Papier steht.

        Der Islam ist in den Westen gekommen und wird sich hier dem Säurebad der Ideologiekritik stellen müssen, wie jede andere Religion oder Ideologie auch. Ob ihm das gefällt oder nicht.

        Zur Vermeidung von Missverständnissen möchte ich aber doch eine ganz bestimmte Islamvariante von meiner Kritik ausschließen und zwar die Aleviten. […]

        Und noch was: Ich habe woanders geschrieben: Nicht die Einwanderung ist das Problem, sondern der Islam. Ich ergänze das gerne durch: Nicht die Türken sind das Problem, sondern der Islam. Diese Ideologie hat ja bekanntlich auch „ursprungsdeutsche“ Konvertiten schon in Zeitbomben verwandelt.

        • ibo sagt:

          ich kann verstehen, dass Sie Kreuzberg nicht mögen. Ich mag Kreuzberg auch nicht.
          6 Monate habe ich dort gearbeitet. Dreckig, laut, voll und halt wie auf einem Basar.

          Aber ich habe erkannt, dass nicht der Islam das Problem ist, sondern die Erziehung durch ungebildete Eltern, bei der die Integration vergessen wurde. Die Jugendlichen, egal welcher Nationalität, sprechen weder türkisch, arabisch noch deutsch (usw.) richtig.

          Auch hängt es vom wissensdurst ab, wie weit man sich entwickelt und integriert. Diese wird denen genommen durch Leute wie Ihnen, die pauschalisieren. Leider, ich betone, leider ist das Ergebnis eine Trotzreaktion, die weder ich noch meine Landsleute, die immun gegen Intoleranz sind und Ihnen „ein Spiegel“ gegenhalten, gutheißen.

          Die Eltern haben nur negative Erfahrungen gemacht und geben das den Kindern weiter.
          Während Christen und Juden sich in schönen Kirchen und Synagogen zurückziehen können, gehen die im Hinterhof einer Ballethalle, die zur Moschee umfunktioniert wurde, beten (meist ohne richtige Gebetskenntnisse).
          Es ist schlimm, dass diese sich als Moslems bezeichnen, aber eigentlich gar keine Ahnung von der Religion haben. Dies mal Beiseite, wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie statt in einer Kirche in einem Balletsaal Ihre Messe abhalten?

          Bevor gleich mit „in der Türkei ist das so und so kommen“, bei uns gibt es tausende echte Kirchen, die unter Kulturschutz stehen, aber in Deutschland sind nur einige mit der Hand zu zählende Moscheen vorhanden.
          Wenn dann eine gebaut werden soll, entsteht sofort eine negative Lawine totaler Intoleranz und Unverständlichkeit.
          So schafft sich Deutschland seine „Bomben“ selber, beide Seiten haben eine „Schuld“.
          Welche überwiegt, überlasse ich Ihnen.
          —————————————————————————————————————————————————-
          Sie behaupten in Ihrer Antwort: „Nun ja, ich hätte auch Seyran Ates oder Mina Ahadi zitieren könne. Oder Zafer Senocak. Alles Leute, die aus dem Islam kommen und wissen, wovon sie reden“.

          Zu Seyran Ares oder Mina Ahadi kann ich Ihnen sagen, dass es schlimm ist, was für Erfahrungen diese Frauen in Ihrer Jugend gemacht haben. Aber deren Haltung, die nun ein Leben lang anhalten wird, ist unakzeptabel.
          Ich bewundere die Hilfestellung zwar, aber hier liegt wieder einmal eine Pauschalisierung vor.
          Ein unverständlicher Hass auf alle Moslems, auf Multi-Kulti und auf Männer.

          Es wird permanent polarisiert, nur um auch in der Presse werbewirksam präsent zu sein.
          Dazu werden die Opfer auch noch benutzt, was alles nur noch schlimmer macht, denn für die Betroffenen gibt es nichts schlimmeres als in der Öffentlichkeit mit Ihrer Tragödie zu stehen.

          Deren (Ates & Ahadi) Problem sollte nicht der Islam sein, sondern die Haltung bzw. Einstellung der Familien oder besser gesagt des Mannes.
          Im wirklichen Islam ist der Wert der Familie bzw. Individuen eines der wichtigsten Elemente , genauso wie die absolute Gleichstellung der Frau. Ehrenmorde, Gewalt usw. sind „krasse“ Sünden, die nicht vergeben werden.

          Dies wird einfach ignoriert, auch von Ihnen, denn wenn Sie sich wirklich mit dem Islam beschäftigt hätten, müssen Sie das auch wissen.

          zu „Zafer Senocak“ – er ist ein Schriftsteller, mit Publikationen vorallem in den 80ern und Anfang der 90er.
          Seine Ansichten sind meiner Meinung nach total veraltet. Ihm geht es mehr um das Thema Integration als Relegion. Er beachtet nicht mal das in den 80ern und 90ern zum Teil Integration kaum ein medienpräsentes Thema war und kaum beachtet wurde.

          Die Integrationskurse, die wir alle heute kennen, gibt es erst seit einigen Jahren in großer Menge und in einer teils guten Qualität.

  4. Teleprompter sagt:

    „Die Eltern haben nur negative Erfahrungen gemacht und geben das den Kindern weiter.“

    Selbst wenn es so wäre, wohin sollte es führen?

    Ich glaube, der Grund liegt woanders. Die Eltern dachten, sie gehen irgendwann wieder zurück und haben ihre Kinder dementsprechend erzogen. Jetzt bleiben sie hier und ihre Kinder sind Fremde, sowohl in Deutschland als auch in der Türkei. Die Eltern haben nie eine klare Auswanderungsentscheidung getroffen, denn wer diese Entscheidung trifft, der wird seine Kinder niemals zu Außenseitern in der neuen Heimat erziehen.

    „Dies mal Beiseite, wie würden Sie sich fühlen, wenn Sie statt in einer Kirche in einem Balletsaal Ihre Messe abhalten?“

    Na ja, jedenfalls würde ich die Kirche, die ich bauen möchte, nicht nach einem Eroberer benennen. Sowas kommt nirgends gut an. Schon gar nicht bei einer Religion, deren Prophet sich selbst als Eroberer betätigt hat. Ich würde auf Transparenz setzen, ich würde die Türen weit aufreißen, ich würde in Landessprache predigen usw. usw.

    Aber der Islam würde es trotzdem schwer haben, das ist keine Frage. Die Gründe dafür kann ich hier gar nicht alle aufzählen. Das wird sich nach meiner Meinung erst ändern, wenn ein islamisches Land es schafft, sich von innen heraus wirklich zu demokratisieren und zur Moderne aufzuschließen. Die Türkei scheint da auf halbem Weg irgendwo stecken geblieben zu sein. Vielleicht entwickelt sich ja im Iran etwas, mal sehen.

    „Im wirklichen Islam ist der Wert der Familie bzw. Individuen eines der wichtigsten Elemente , genauso wie die absolute Gleichstellung der Frau.“

    Aber, lieber ibo, wieso merkt man denn davon nichts? Schauen sie sich die Straßen in einem islamischen Land an, nur Männer. Es ist unfassbar. Nur Männer und dazwischen, jeder Individualität beraubt, dem Recht dazusein beraubt, ein paar durch schwarze Säcke vorsätzlich verhässlichte Frauen. Fuchtbar, kann ich da nur sagen. In Afghanistan machen sie (mit Bezug auf den Islam!) ein Gesetz, das de facto die Vergewaltigung in der Ehe für legal erklärt. Nee danke.

    „zu “Zafer Senocak” – er ist ein Schriftsteller, mit Publikationen vorallem in den 80ern und Anfang der 90er.
    Seine Ansichten sind meiner Meinung nach total veraltet. Ihm geht es mehr um das Thema Integration als Relegion“

    Na ja, nach meiner Meinung und der Meinung vieler anderer sind die Ansichten des islamischen Propheten viel veralteter, aber lassen wir das.

    • ibo sagt:

      alle Argumente von dir sind veraltet wie ein Trabbi.

      Wach auf, wir leben im Jahr 2009 und nicht 1960.

      Schaust du rüber nach Saudi-Arabien oder reden wir noch von Kreuzberg?

  5. Stefan sagt:

    Wieso wird hier immer behaupted Migranten seien doppelt so häufig arbeitslos oder Hartz 4 Empfänger
    Der Vergleich bezieht sich auf Migranten und der Gesamtdurchschnitt, da sind Mirgranten schon mit drinne.Wenn man diese rausrechnet sind Migranten dreimal so häufig arbeitslos….
    einfach fassungslos wie in den Medien Statistiken gedeuted werden