Studie

Jeder dritte türkische Akademiker sieht seine Zukunft in der Türkei

Türkische Akademiker fühlen sich in Deutschland zu Hause, doch trotzdem will jeder dritte nach dem Studium lieber in der Türkei arbeiten, so eine neue Studie. Grund: Sie fühlen sich nicht richtig anerkannt.

Dienstag, 21.04.2009, 7:40 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:45 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Aus einer Untersuchung des Instituts futureorg, die von der Türkisch-Deutschen Unternehmervereinigung präsentiert wurde, geht hervor, dass 36 Prozent der jungen türkischstämmigen Akademiker ihre Zukunft in die Türkei sehen und nicht in Deutschland. 41 Prozent von ihnen geben als Grund ein fehlendes Heimatgefühl in Deutschland an. Diese Begründung geben insbesondere männliche Befragte an, deren Eltern die deutsche Sprache nicht beherrschen.

Bei den weiblichen Jungakademikern und Studierenden stehen berufliche Gründe im Vordergrund. Sie versprechen sich auf dem Arbeitsmarkt in der Türkei größere Chancen als in Deutschland.

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Die Türkei bietet gute Aussichten in vielerlei Hinsicht: Aufgrund der Mehrsprachigkeit sind die Chancen auf einen Arbeitsplatz größer. Auch dürften die mehr als 2000 Niederlassungen deutscher Firmen in der Türkei den Sprung angenehm überleiten. Schließlich – kein unwesentlicher Faktor, wie die Studie ebenfalls offen legt – können Türken das bedrückende Gefühl der Benachteiligung und die damit verbundene Unsicherheit ablegen.

Denn viele Akademiker mit türkischem Migrationshintergrund fühlen sich in Deutschland wegen ihrer Abstammung zurückgewiesen. Nicht ohne Grund: Das Zentrum für Türkeistudien hat identische Bewerbungen an Unternehmen geschickt – mit türkischem und mit deutschem Namen. Das Ergebnis: Bewerber mit deutschem Namen wurden zehnmal häufiger zum Vorstellungsgespräch eingeladen als diejenigen mit türkischem Namen.

Einer Schätzung des Zentrums für Türkeistudien nach liegt die Arbeitslosenquote unter türkischstämmigen Akademikern hierzulande dreimal so hoch wie bei originär deutschen Akademikern. Gesellschaft Studien

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  1. Der Akademiker sagt:

    Ich finde es Interesannt zu sehen, das ich nicht der einzige bin, der mit umzugsgedanken in die Türkei rumspielt. Ich habe gestern bei einem andern Internet Portal diese nachricht gelesen. Dort stand aber als Begründung, das die Eltern dieser Studenten nicht Integriert wären. Diese Behauptung finde ich eine Krasse unterstellung. Meine Eltern haben den Deutschenpass, beide können Deutsch und sind beide Selbständig. Zu dem beschäftigen Sie mehrheitlich Deutsche in Ihren Unternehmen. Wo sind die nicht Integriert ? Oder meint man lieber Assemiliert ? Will man das wir Türken auf den morgentlichen Tee mit Weiskäse verzichten ?

    Leider bin ich jetzt bei der Arbeit, werde aber den Link zu diesem Artikel am Abend noch nachreichen.

    An das Migazin team, macht weiter so. Wir türken in Deutschland brauchen eine Stimme in den Medien (auch wenn es „nur“ das Internet ist)

    • Dort stand aber als Begründung, das die Eltern dieser Studenten nicht Integriert wären.

      Das stimmt. Die Meldung ging mit dieser Schlussfolgerung rum. Als „nicht integriert“ wurden dabei Eltern eingestuft, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. Wir haben statt der – aus unserer Sicht oberflächlichen – Schlussfolgerung die tatsächliche Erhebung genannt.

      Diese Behauptung finde ich eine Krasse unterstellung.

      Stimmt ebenfalls. Die Ergebnisse der Studie zeigen aber auch, dass die „meisten“, nicht „alle“ so sind (Stichwort: insbesondere).

      Danke für die netten Worte!

    • delice sagt:

      „Zu dem beschäftigen Sie mehrheitlich Deutsche in Ihren Unternehmen.“

      Ist nicht böse gemeint! Aber warum beschäftigen deine Eltern nicht mehr Menschen mit einem türkischen Hintergrund?

      Gerade deine Eltern könnten hier mehr dazu beitragen! Denn, wenn Unternehmer/innen mit dem gleichen Hintergrund, nicht mal dazu bereit sind, hier erst recht verstärkt mehr zu tun, dann ist das für unsere Situation hier in Deutschland – ganz schön traurig!

      Diese Fairnis, die man sich da so schön selbst auerlegt hat, ist bei deutschen Unternehmen eben nicht vorzufinden. Deshalb fällt die gesellschaftliche Verantwortung für türkische Unternehmer um so größer!

      Ich jedenfalls kann nur jedem dieser türkischen Unternehmen dazu aufmundern, und auch auffordern darüber einmal richtig nachzudenken! Denn anders ist diese Situation wirklich nicht mehr zu bewerkstelligen!

      Dazu auch mehr in der Zeit:

      „Verprellte Talente
      Von Arnfrid Schenk;martin Spiewak

      Die Wirtschaft klagt über den Fachkräftemangel. Dennoch wollen viele Einwandererkinder abwandern, weil sie nach ihrem Studium in Deutschland keinen Job finden […] »

      … Gleichgesinnte zusammen, Deutsche türkischer Abstammung, hoch qualifiziert … Umfrage unter 250 türkischstämmigen Akademikern aus, die in … Zahl der Studierenden mit türkischem Hintergrund bei ungefähr 24.000 … nicht nur die deutschtürkischen Akademiker, die es zu »

      Quelle: http://www.zeit.de/2008/50/C-Talente 08.12.2008

  2. Umut sagt:

    Also, dass die Staatsbürger der Türkei bei der Bewrbungsphase diskriminiert werden, habe ich in meiner Bewerbungsphase selber kennengelernt, fast nur Absagen trotz Abitur und guten Noten. “ Ist halt ein Ausländer“ , “ „Er heisst Umut und nicht Ulf „.. nur als Beispiele !

  3. Ömer sagt:

    Obwohl ich immer der beste im Jahrgang war, drittbester im Handwerk NRW geworden bin, zu den Meisterschaften in Japan nominiert wurde, 99% meiner Klausuren mit 100% abgeschlossen habe, erhielt ich immer Absagen – egal wohin ich mich auch beworben habe.

    Es hieß offiziell, mann könne mich nicht bezahlen und das, obwohl ich eigentlich nur einen Job haben wollte.

    Zum Schluss blieb mir nur die Selbständigkeit als Ausweg übrig.

    Niemand kann mir oder meiner Familie mangelnde Integration vorwerfen.

    Wenn ich Hanz geheissen, blonde Haare und mich abends in der Kneipe zum besaufen getroffen hätte, wären meine Chancen sicherlich besser gewesen.

    Ich denke man will uns gar nicht so integriert wissen.
    Bist du besser als ein deutscher, hast du keine Chancen auf dem Arbeitsmarkt; bist du schlechter als der durchschnitt, fehlt es dir an Integration!

    Mein Vater ist seit 1961 in Deutschland, selbst meine Schwester Bj.67 ( :-)) ist gebürtiger „Deutschländer“…
    Integriert ???

    Wenn es so weitergeht mit der Diskriminierung unser einer…. Ich könnte es mir ja noch einmal überlegen, ob ich meine drei Kinder nicht doch nationalbewusst und türkeiorientiert erziehen werde.

    Jedenfalls behüte ich meinen türkischen Pass wie mein Augapfel; mann weis ja nie…

  4. Yüksel sagt:

    Endlich, darf ich mal eine Studie lesen wo man raus lesen kann, wie benachteiligt man als Türkisch – stämmiger Bürger dieses Staates ist.

    Jetzt mal als Beispiel:

    Ich bin 23 und hab seit meinem Schul-abgang 2002 nur zwei vorstellungsgespräche gehabt das eine war ein Praktikum zum Kfz mechaniker -.- und das andere war für eine Ausbildung zum Post-boten bei der DEUTSCHEN Post.
    Der Kfz betrieb hat mich nicht übernommen, ich hab fast ein halbes jahr Praktikum gemacht und die Frau vom Chef war Bürgermeister Kandidatin und wollte nach ihrer eigenen Kampagne mit der CDU, die ausländer aufräumen.
    Klingt heftig gar unrealistisch, aber es ist wahr.

    Bei der Deutschen Post war der Personal Chef sowas von dreist und klatschte mir die Frage ins gesicht:
    Dürfen sie überhaupt in Deutschland arbeiten?

    Ich bin in Deutschland geboren und bin Türkischer Staatsbürger.
    ich bin 23 und hab nicht eine einzige chance gehabt um eine Ausbildung zu beginnen.

    Ich bin weder Kriminell noch bin ich als “nicht integriert“ eingestuft.

    Ich hab meine Fachoberschulreife extra nachgeholt um bessere chancen zu bekommen aber das einzige was ich nach hause geschickt bekomme sind Absagen.

    Ich spiele auch mit dem gedanken wieder zurück zukehren, aber auch nur weil ich hier in der BRD keine Chance bekomme.

    Ich bedanke mich beim Magazin für diese tolle Studie.

  5. Ahmet sagt:

    WER will denn ehrlich die Integration der Türken. Das sind doch nur Lippenbekenntnisse und „political correctness“, wie in jedem Land der Welt.
    Kulturen, Religionen und Weltanschauungen stehen in ständigen Wettbewerb zueinander. Auch wenn ein gebürtiger Deutscher von Deutschen Eltern sich in der Türkei einbürgern lassen würde, einen türkischen Namen annehmen und zum Islam konvertieren würde, seine kulturellen und ethnischen Wurzeln wird er niemals verkennen können. Er würde immer in der türksich-moslemischen Gesellschaft äusserlich und verhaltensbedingt „auffallen“ und einer „GAVUR“ bleiben.

    • delice sagt:

      Da irrst du dich aber gewaltig!

      Unter dem Begriff Devschrime alleine kannst du feststellen, dass es eben so nie war und auch bis jetzt so nicht ist!
      Denn das Osmanische Reich wurde in Wirtschaft, Politik und Millitär von verschiedenen Minderheiten geführt und geleitet! Wir hatten kroatische, serbische und viel eandere Groß-Vezire, die gleich nach dem Sultan kamen. Aber auch die Sultane waren vom Blutbild extrem verwässert. Denn sie hatten jede andere Mutter, aber nie eine muslimische Mutter. Nur die Sultanin Hürrem, hier bekannt als die christliche Tatarentochter eines Priesters aus der heutigen Ukraine, hatte sich äußerlich zum Islam bekannt, ist konvertiert! Sie war aber auch die Einzige offizielle Frau eines Sultan´s, nämlich von „Sultan Suleyman (Salamon) dem Prächtigen“! Die Blaue Moschee wurde soweit ich weiß von Ihr gestiftet!

      Wenn Harem-Damen verstarben kam an ihrem Totenbett der jeweilige christliche Prister oder Pfarrer, oder auch ein Rabbiner, wenn sie bis dahin lebten. Denn bei zeiten wurden Sie auch mit verdienten Honorationen des Landes vermählt! Wobei diese meist selbst ehemaligen Christen waren, durch dasSystem des „Devschirme“ oder des „Enderun“!

      Noch heute wird die Türkei im Grunde von vielen noch immer einflussreichen Clan´s dominiert, die auch schon mal stolz ihre europäisch-christliche Verwurzelung voran stellen. Manche erkennt man auch daran, dass die Schwiegertöchter und – söhne aus ganz Europa kommen – „Zwangsverheiratung auf monäterer Basis, also“

      Selbst sich streng islamisch zeigender Persönlichkeiten, sind dies oberflächlich nur so, gräbt man etwas tiefer zeigt sich dann ein anderes Bild! Das alles interessiert in der Türkei aber wirklich nur den Wenigsten!

      Sie sollten nicht also etwas behaupten, was schlicht unwahr ist!

  6. elimu sagt:

    Ich hatte Gott sei dank keine Bewerbungsprobleme…
    Liegt aber auch daran, dass ich meine Ausbildung bei meiner Schwester im Betrieb abgeschlossen habe! :P

    Wir arbeiten auch hauptsächlich mit türkischen Unternehmen zusammen.
    Da widerum muss ich auch loswerden, dass es nicht immer leicht ist unsere Landsleute zu erziehen, wenn sie ihre Steuern (rechtzeitig) abführen müssen :)

    Als Steuerfachangestellte hat man es echt schwer in Deutschland, wenn zu 95% der Mandanten türkisch-stämmig sind und sie die Beratung gern auf türkisch haben wollen:)

    Finanzamt und Einkommensteuererklärung kann man noch gut übersetzen (maliye; vergi dairesi/ Gelir beyaanamesi)

    Tja und was ist mit Körperschaftssteuererklärung / Gesonderte und einheitliche Feststellung?
    hehehehe… jetzt wirds aber auch für manchen Deutschen knifflig :P
    Ich spiele aber auch mit dem Gedanken irgendwann auszuwandern. Das ist eine reizvolle Alternative zu Deutschland. Einfach ist es ganz bestimmt nicht, aber wo ist es das schon.

    Hat einer von euch denn Erfahrung damit? Ich meine Auswanderung in die Türkei?

    • delice sagt:

      Ich habe keine Erfahrung damit, aber eines gilt immer, man wird in Deutschland etwas vorsichtiger mit dem Begriff der Re-Emigration; und da schlage ich folgendes vor:

      – einen guten Job sichern, wegen guter Ausbildung zum Meister oder einem Hochschulabschluss, wenn möglich schon von hier aus, entweder mit Anbindung noch zu Deutschland oder ohne diese Bindung!
      – deutsche Staatsbürgerschaft unbedingt erweben, wegen der Chancengleichheit für das Reisen in die Welt, und zusätzlich sich die „Blaue Karte“ vom türkischen Konsulat sichern!
      – Geld für Überbrückungen mitnehmen!
      das war´s wohl schon mal für das Erste!

      oder
      eine gute Rente haben

      und/oder gute Renditen aus Vermietungen und Verpachtungen des eigenen Vermögens haben, mit dem nötigen Kleingeld natürlich!

      Aber ohne einen guen Job schmilzt das eigene Vermögen und das viele schöne Geld schneller dahin als man es sich das ausdenken kann!

      Alles andere wird sich schon richten lassen!

      • Johanna sagt:

        „- deutsche Staatsbürgerschaft unbedingt erweben, wegen der Chancengleichheit für das Reisen in die Welt, und zusätzlich sich die “Blaue Karte” vom türkischen Konsulat sichern!“

        Wenn jemand die deutsche Staatsbürgerschaft hat, dürfte er kein „Flüchtling“ sein.

        Vielleicht könnte mich einer der Juristen hier aufklären, ob dies nach deutschem Recht eigentlich legal ist.

  7. Baba sagt:

    Ich kann z.T. der Studie nur zustimmen. In Deutschland geboren, aufgewachsen und studiert heisst noch lange nicht, dass man auch Deutscher ist bzw. als Deutscher akzeptiert wird.

    Ich bin nach dem Studium nach Irland gezogen und arbeite fuer ein amerkanisches Unternehmen,. Komisch ist nur, dass die Deutschen mich hier als ‚Deutschen‘ betrachten. Das koennte vielleicht daran liegen, dass sie zum ersten Mal erleben was es heisst, Ausleaender zu sein und in einem ‚fremden‘ Land zu arbeiten und leben.

    Deutschland bietet viel, die Menschen sind nett, wenn man auf Sie zu geht. Leider sind ihre Meinungen zu stark von den Medien und Politikern so stark beeinflusst, dass man als Individuum nicht viel erreichen kann.

    Integratio, oder was auch immer die Loesung des Problems ist, kann nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen, damit meine ich vor allem die Hauptverantwortlichen, Medien, Verbaende, Unternehmen und deutsche Politiker (Gruss an Frau Merkel und an Ihr Kabinett)

    Solange diese Hauptverantwortlichen nur negatives ueber die Tuerkei und ‚Tuerken‘ berichten, wird die Mehrheit des deutschen Volkes immer Vorurteile haben. Aber So ist es nun mal. Jedes Land hat und braucht seine Suendeboecke.

    Deutschland hat uns, die Tuerken, Irland die Polen, die Amis die Schwarzen und Mexikaner und die Griechen haben die Albaner. Ein Raubueberfall – ‚Muessen Tuerken gewesen sein‘ so heisst es im deutschen Munde…Schlechte Nachrichten verkaufen sich eben besser…Auf Kosten der Tuerken bzw. der Migranten

    Ich kann mich nicht entsinnen wann ich das letzte Mal etwas positives ueber die Tuerkei in den Deutschen Medien gelesen habe. Oder etwas positives im Fernsehen. Erdogan mag zwar ‚islamisch‘ angehaucht sein, aber er ist der einzige Politiker, dessen Stimme in Europa gehoert wird. Natuerlich sind Frankreich und Deutschland als einzige Grossmaechte Europas gegen den Beitritt der Tuerkei. Der Machtverlsut waere zu gross im eurpaeischem Parlamernt.

    Zum Schluss:
    Wenn die Moeglichkeit besteht schlage ich jedem Akademiker vor Deutschland zu verlassen und in ein anderes europaeisches Land zu ziehen. Unsere Eltern haben dieses Land mit aufgebaut und Steuern gezahlt. Nun, wo es keine Arbeit mehr gibt und deutsche Manager entscheiden ihre Produktionstaette nach Osteuropa oder nach China zu verlagern, sind wir die Suendenboecke.

    Nein Danke! Das haben wir und unsere Eltern mit Sicherheit nicht verdient.

  8. Mehmet sagt:

    Ich selbst studiere Chemie und überlege auch nach meinem Studium in die Türkei auszuwandern(klingt komisch ich weiss)
    Wenn man mich fragt warum?
    Weil in Deutschland das Recht auf Gleichberechtigung nur auf Papier existiert.

    Laut meiner Grundschullehrerin in der vierten Klasse, waren meine Deutschkentnisse unzureichend ein Gymnasium zu besuchen. Diese Worte standen in meinem Übertrittszeugnis. Ich konnte erst mit Mühe und Not von der 5.Klasse aufs Gymnasium wechseln und verlor dadurch ein Jahr. Und kam anschließend ohne Probleme bis zum Abitur und vollendete es auch mit Erfolg. Von meinen Klassenkameraden in der vierten Klasse, die direkt aufs Gymnasium gewechselt sind, kann ich dies nicht behaupten.

    Diese wahre Begebenheit zeigt sehr deutlich auch warum die Anzahl der türkischen Akademiker sehr gering ist.

    Ich wurde nie in der Gesellschaft als ein volles Mitglied akzeptiert. Immer war ich der Türke, der weniger wert ist.

    Außerdem darf man die Medien vor allem den Axel Springer Verlag nicht vergessen. Sie haben mit ihren einseitigen Berichten über die Türken,Türkei … die Ausgrenzung der Türken aus der Gesellschaft verstärkt.
    Nach dem Motto : “ Wir backen uns einen bösen Türken“
    Erinnert leider Gottes sehr an die NS-Zeit.

    Ich will mit meinem Kommentar nicht sagen, dass alle Deutschen Nazis sind. Aber man sollte Sigmund Freud und seine drei Instanzen im Hinterkopf behalten.
    Durch die Medien, bekommen die Menschen UNTERBEWUSST den Hass auf die Türken .
    Zitat von Sigmund Freund : “ Das Unbewusste steuert das Bewusste im Menschen“

    Auch wenn viele es jetzt abstreiten werden, der Hass steckt tief im Inneren.
    ….

    Ich bin,war,werde eine Kanake in Deutschland bleiben.

    Darum 2.Klasse adieu. Türkei warte ich komme bald.

    • Ufuk sagt:

      Ich kann Mehmet nur recht geben…
      Ich habe all die gleichen Sachen erlebt…
      Meine Lehrerin der 1. Klasse hat versucht mich auf die Sonderschule zu schicken….warum? Weil ich sie paar mal böse angeschaut hätte…Gottseidank erklärte der extra bestellte Psychiater die Lehrerin für verrückt.
      Ich durfte nicht von der 4.Klasse direkt auf das Gymnasium weil es mir schwer gefallen wäre und ich psychische Schäden erlitten hätte, wenn ich dann vom Gymnasium auf die Hauptschule „fallen“ würde, laut Argumentation der Lehrerin.
      Und so ging das Abenteuer in der Hauptschule weiter. Dort musste ich die Aufnahmeprüfung zum Gymnasium machen, weil die Lehrerin sich zufällig beim Übertrittszeugnis um eine Note vertan hat.
      Nach Überwinden dieser Hürden und erreichen des Abiturs, studier ich nun das Gymnasiallehramt.
      Vllcht lass ich dann alle blonden blau äugigen Schüler in meinen Klassen durchfallen….natürlich wäre es dann auch noch göttliche Gerechtigkeit, wenn das die Kinder meiner damaligen Lehrer sind.
      Spaß bei seite aber es ist wirklich Tatsache, dass nicht nur die Akademiker ihre Zukunft in der Türkei sehen sondern auch weniger Qualifizierte, die in dem Aufschwung in der Türkei viele Chancen im Vergleich zur Einöde in Deutschland sehen.
      Es leben die deutschen Türke(n)(i)HassMedien
      Dadurch wird Deutschland viel erreichen…bravo…

  9. AB sagt:

    Hallo,

    ich bin nach 11 Jahren Ausland (IRL und USA) wieder in Deutschland und bin nun auf Jobsuche, und ich muss leider auch die Erfahrung machen, dass mein türkischer Name bei der Jobsuche hinderlich ist.

    Betr. „Das Zentrum für Türkeistudien hat identische Bewerbungen an Unternehmen geschickt – mit türkischem und mit deutschem Namen. Das Ergebnis: Bewerber mit deutschem Namen wurden zehnmal häufiger zum Vorstellungsgespräch eingeladen als diejenigen mit türkischem Namen.“

    Anmerkung: Hätten wir jetzt ein Nichtdiskriminierungsgesetz, wären die Unternehmen „Equal Opportunity Employers“ und gäbe es „political correctness“ in Deutschland, dann könnte man diese Firmen verklagen. Das ist in den USA möglich, warum nicht in Deutschland? Und warum muss man in deutschen Lebensläufen Alter, Zivilstand, Kinder, Religion etc. angeben und ein Bild einfügen? Diese Angaben werden in einem englischen Lebenslauf weggelassen, damit Diskriminierung vermieden wird.

    Warum greifen hier Bürgerrechtler, die GAL, Amnesty nicht ein? Wo ist „unsere“ Lobby?

    Die Deutschen müssen ihr Denkschema ändern, nicht nur gegenüber den Türken, sondern gegenüber allen Ausländern. Einer der Unterschiede zwischen den USA und D ist, dass die Amerikaner stolz sind, wohingegen die Deutschen arrogant. Es ist eine Tatsache, dass die Deutschen Akademiker ins Land holen müssen, und man denkt ja über die Blue Card (als Konkurrenz zur Green Card) nach, aber solange Ausländerfeindlichkeit besteht und diese von der Regierung nicht bekämpft wird, glaube ich nicht, dass qualifizierte Akademiker nach Deutschland kommen werden, wenn diese in die USA gehen können.

    Ich lese gerade „Dreams From My Father“ von Barack Obama. Er spricht mit seiner Halbschwester über ihr Leben in Deutschland. Sie sagt: „I have no right to complain, I suppose, “ she said. „I have a scholarship, a flat. I don’t know what I would be doing if I was still in Kenya. Still, I don’t care for Germany so much. You know, the Germans like to think of themselves as very liberal when it comes to Africans, but if you scratch the surface you see they still have the attitudes of their childhood. In German fairy tales, black people are always the goblins.“

    NPR, National Pulic Radio, hat einen Bericht über die Ausländerfrage in Europa (Deutschland, Italien, Frankreich) gebracht, sehr interessant.

    Zitat aus http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=99247328:
    The concept of national identity in Europe was founded on exclusion. A German political scientist, Jan Techau, told me, „For hundreds of thousands of years, identities were created by excluding those who weren’t part of the crowd by drawing up borders. And this is why becoming a German when you are from Africa, Asia or Turkey or elsewhere is such a difficult thing — because not only do you have to subscribe to everything that’s normal here, you also have to overcome this exclusion barrier.“

    Dieser Teil ist über die Ausländer in D: http://www.npr.org/templates/story/story.php?storyId=99189265

    (Natürlich hilft es nicht, wenn die türkischen Frauen immer mit Kopftuch gezeigt werden.)

    Dieses Jahr werden wir Türken wieder zum Sündenbock erklärt, denn Seehofer – der sich zum deutschen Obama kürte (musste so lachen), dies aber schnell widerrief, als Obama Türkeis Wunsch, der EU beizutreten, unterstütze, woraufhin Seehofer diesen Titel ablegte (ich musste noch mehr lachen) – möchte dieses Jahr den Beitrittswunsch der TR zum Wahlkampfthema machen.

    Betr. „Ich könnte es mir ja noch einmal überlegen, ob ich meine drei Kinder nicht doch nationalbewusst und türkeiorientiert erziehen werde.“ (Ömer)
    Anmerkung: Wenn Sie das machen, dann stehen Sie und Ihre Kinder sowohl in D als auch in der TR allein da, und Sie verbauen Ihren Kindern die Zukunft, denn diese sollten als „Weltbürger“ aufwachsen.

    Betr. „Deutschland bietet viel, die Menschen sind nett, wenn man auf Sie zu geht. Leider sind ihre Meinungen zu stark von den Medien und Politikern so stark beeinflusst, dass man als Individuum nicht viel erreichen kann.“ (Baba)

    Anmerkung: Da stimme ich Ihnen zu. Wenn über „kan davasi“ (Ehrenmord) berichtet wird (aber etwas Anderes ist, wenn ein Vater seine Frau und Kinder tötet, oder ein Junge mit seinem Freund seine Familie), oder es nur solche Berichte über Zwangsheirat gibt (http://www.spiegel.de/panorama/justiz/0,1518,413795,00.html, http://www.spiegelgruppe.de/spiegelgruppe/home.nsf/PMWeb/1881443CBAB15580C1257332003FCF29, http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,330168,00.html, http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/07/02/dokument.html?titel=Cousin+und+Cousine&id=61822070&top=SPIEGEL&suchbegriff=zwangsheirat+azad&quellen=&qcrubrik=artikel), dann wird ein negatives Image des Türken aufgebaut, ein Image vom Türken als Barbaren.

    Auch hilft es nicht, wenn türkische Autoren wie Necla Keklek, Renan Demirkan, Hatice Akyün etc. über die „typischen“ türkischen Probleme schreiben.

    Natürlich sind die Türken in D nicht ganz unschuldig.

    Die Türken in der TR und in den USA, die aus der TR kommen, sind so anders. Die Türken hier können manchmal echt nervig sein und einen ersticken.

    Das Leben in den USA war herrlich. Zum ersten Mal im Leben war ich frei von diesen Zwängen, Stereotypen, dem Druck, Vorurteilen. Eine ganze Last war weg, und ich konnte mich endlich auf das Leben konzentrieren.

    Warum ich nicht in die USA zurückkehre? – Da ist ein Kampf zwischen Herz und Verstand:
    Herz – möchte wieder in die USA.
    Verstand (plus Herz) – sagen: Die Familie ist in D, wieder so eine Trennung. Meine Eltern werden nicht jünger und werden irgendwann meine Hilfe brauchen. Wir hatten gerade einen Krankheitsfall in der Familie, und daher bin ich nach D zurück.

    Betr: In die Türkei auswandern

    Anmerkung: Das kommt für mich als Geisteswissenschaftlerin nicht in Frage. Türkei ist zudem ein anderes Land mit anderen Sitten für mich (und mein Türkisch ist leidlich). Da spielen Beziehungen in der Wirtschaft eine große Rolle. Und als Frau und Alevitin hätte ich auch keine großen Chancen. Und last, but not least, das System. Die AKP hat das ganze System infiltriert, sie geht gegen Regimekritiker vehement vor. Anstatt, dass sich die Regierung um die Wirtschaft kümmert, kümmert sie sich um das Kopftuchthema, das eigentlich ad acta ist.

    Nun denn. Zurück zu meinen Bewerbungen.

    • Johanna sagt:

      Wie die Amerikaner sagen:

      „You can’t have the cake and eat it, too!“

      • AB sagt:

        Warum nicht?

        • Johanna sagt:

          „Warum nicht?“

          Ich betrachte das mal als Witz.

          Kürzlich kam eine Russin im TV zu Wort, die im Integrationsfeld tätig ist. Sie sagte, viele Leute würden vom Staat die Rumumfürsorge erwarten und wären dann enttäuscht, wenn nicht alles ihren Vorstellungen entspricht.

          „Deutschland ist ein Land für Erwachsene“ sagte sie zum Schluss.

          Vielleicht sollte ein Jeder einmal in sich gehen, der sich laufend über Deutschland beschwert, und sich fragen, ob es vielleicht an ihr/ihm selbst liegt, wenn er auf Gegenwind stößt. Außerdem muss ich nicht jeden Menschen mögen.

          Durch meine eigene langjährige Auslandserfahrung in jungen Jahren (die ich jedem empfehle kann), weiss ich, dass überall auch nur mit Wasser gekocht wird. Die Türken, die in die USA auswandern, sind meistens gebildete Leute. In den USA sind die Sozialleisten völlig anders als in Deutschland.

          Nach Deutschland hingegen kamen Arbeiter. Die Nähe Deutschlands zur Türkei lässt auf ewig zwei Herzen in der Brust eines Türken oder Deutschen türkischer Abstammung schlagen, während Amerika weit weg ist. Von dort fliegt man nicht mal „eben so“ in die Türkei.

          Die Sozialleistungen in Europa sind nicht zu toppen. Das wissen auch die Türken bzw. Deutsche türkischer Abstammung sehr gut.

          • AB sagt:

            @ Johanna

            Ich glaube, wir reden über zwei verschiedene Dinge. Vielleicht sollten wir erst mal klären, was
            “You can’t have the cake and eat it, too!”

            bedeutet: Man kann nicht alles haben.

            Und meine Frage war: Warum sollte es nicht möglich sein, dass man als Deutsch-Türkin in Deutschland „in Ruhe“ seinen Wegen geht. Ich würde gerne in D leben, aber das ist nicht einfach.

            Ich habe keine Probleme mit Deutschland, aber ich bin es allmählich nach 30+ Jahren Leid, immer ausgegrenzt und in irgendwelche Schubladen geschoben zu werden, bevor man mich kennt.

            „Außerdem muss ich nicht jeden Menschen mögen.“
            Was ist denn das für ein Kommentar? Ist dies differenziertes Diskutieren? Es verlangt auch niemand, dass Sie jeden Menschen mögen, aber wenn das Nicht-Mögen darauf basiert, dass der andere ein Ausländer ist, dann ist das traurig.

            Es geht hier in dieser Diskussion darum, dass Bewerber mit türkischen Namen es schwieriger haben, einen Job zu landen.

            Wenn Deutschland für Erwachsene ist, dann sollten sich die Deutschen auch erwachsen benehmen. Es sei denn, man benimmt sich als Erwachsener so.

            „Nach Deutschland hingegen kamen Arbeiter. Die Nähe Deutschlands zur Türkei lässt auf ewig zwei Herzen in der Brust eines Türken oder Deutschen türkischer Abstammung schlagen, während Amerika weit weg ist. Von dort fliegt man nicht mal “eben so” in die Türkei.“

            Sie überschätzen die Affinität zur Türkei der in Deutschland geborenen Türken. Ich möchte ja gar nicht in die TR, sondern mich in meiner Heimat Deutschland niederlassen. Ich möchte hier in Ruhe leben können, ich möchte nicht ständig ausgegrenzt werden. Warum muss man mir ständig vorhalten, ich sei Türkin? (Wenn Sie jetzt glauben, ich würde Kopftuch tragen, hätte traditionelle Ansichten, würde kein Schweinefleisch essen und kein Alkohol trinken etc., was einen gewissen „Gegenwind“ verursachen würde, dann irren Sie sich.)

            Ich möchte, dass mir eine Chance gibt. Ich bin in die USA, weil ich hier keinen Job gekriegt habe.

            „Vielleicht sollte ein Jeder einmal in sich gehen, der sich laufend über Deutschland beschwert, und sich fragen, ob es vielleicht an ihr/ihm selbst liegt, wenn er auf Gegenwind stößt.“
            Warum jetzt dieser Kommentar? Ich kriege Gegenwind bei den Bewerbungen, weil mein Name türkisch ist. Ich habe gar nicht die Möglichkeit, mich unbeliebt zu machen!

            Vielleicht sollten Sie sich ja mal die Ansichten der ausgewanderten Deutschen über Deutschland hören.

            PS Was die Sozialleistungen betrifft, die bringen mir gar nichts, da ich keine kriege, weil ich die letzten Jahre in den USA gearbeitet habe. Sehr viele deutsche Naturwissenschaftler gehen in die USA, weil sie hier in D nicht die Chancen haben.

    • AB sagt:

      PS

      „Warum greifen hier Bürgerrechtler, die GAL, Amnesty nicht ein? Wo ist “unsere” Lobby?“

      Sorry, habe vergessen, etwas zu erwähnen: Wir können nicht erwarten, dass andere unser Job für uns machen.

      Vielleicht sollten wir uns auch selbst organisieren, um auf diese Situation aufmerksam machen und „objektiv“ zu diskutieren – auch im Interesse von Deutschland, denn Deutschland muss seine Politik und Denkweise ändern, wenn es mit der Blue Card qualifizierte Arbeiter ins Land holen möchte.

      Jedenfalls fühle ich mich von der Islam-Konferenz nicht vertreten. Und auch nicht von den türkischen MdB oder Autoren et al., die in dieselbe Kerbe hauen und mit dem „typischen“ Türkenbild in Deutschland arbeiten (hier haut Necla Keklek in diese Kerbe: http://www.zeit.de/2006/11/Titel_2fIntegration_11?page=1; nicht jede türkische Frau, die heiratet, heiratet in eine Zwangsehe rein).

      Jedenfalls kann ich nur empfehlen, „Dreams From My Father“ von Barack Obama zu lesen. Die Schwarzen in den USA hatten ein ähnliches Problem, und Obama schildert das Grundproblem ganz toll.

      Ach, das ist alles so ansstregend. :-) Ich dachte, es gäbe keine Probleme: Ich bin in D geboren, bin hier zur Schule, habe hier studiert, habe deutsche Freunde, habe kein Problem mit internationalen Gerichten, dies wäre meine Heimat, bis jemand anfing, abzugrenzen.

      Diese Grenzen und Barrieren sind oft in unseren Köpfen. Vieles ist ein Problem der Auffassung, das Fehlen von Informationen über die andere Person.

      Vielfalt ist kein Nachteil, sondern ein Vorteil.

    • Daniel Lee sagt:

      @AB
      Das Konzept der nationalen Identität gilt mit Sicherheit nicht nur für Deutschland. Europäer (auch Türken ;-)), Afrikaner oder Amerikaner hätten beispielsweise in Korea dieselben Probleme bzw. Hürden zu bewältigen.

      Es gibt in Deutschland übrigens seit 2006 ein Nichtdiskriminierungsgesetz, das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG).
      http://www.gesetze-im-internet.de/agg/

      Nur:
      1. Im Gegensatz zur USA hat sich Deutschland lange Zeit nicht als Einwanderungsland gesehen.

      2. Die USA sind ein Land, in dem die Menschen mit Zuwanderungsgeschichte die Mehrheit darstellen. Ein Alptraum für Länder wie Deutschland oder Korea. Oder?

      3. Deutschland (und nicht nur Deutschland) tut sich schwer mit der Gleichberechtigung von Frauen, Behinderten, Homosexuellen. Ist es da so verwunderlich, dass sich „Deutschland“ auch schwer tut mit Migranten?

      4. Bei Bewerbungen muss man die Religion nicht angeben. Hat keinen zu interessieren. Mit Ausnahme vielleicht religiösen Einrichtungen. Man muss heutzutage auch nicht mehr die Namen der Eltern oder Geschwister angeben. Zivilstand und Kinder? Da müsste man vielleicht mal einen Rechtsanwalt fragen.

      5. Vielen Unternehmen sind die Inhalte des AGG nicht bekannt. Auch der politische Druck scheint mir in diesem Punkt nicht sehr hoch zu sein.
      Leider kennen viele Betroffene das AGG ebenfalls nicht.

      P.S. Viel Erfolg bei Ihren Bewerbungen. :-)

      • AB sagt:

        @ Daniel Lee

        Danke für die Info.

        „Das Konzept der nationalen Identität gilt mit Sicherheit nicht nur für Deutschland. Europäer (auch Türken ;-)), Afrikaner oder Amerikaner hätten beispielsweise in Korea dieselben Probleme bzw. Hürden zu bewältigen.“

        Ihre Beispiele mögen richtig sein, aber es geht hier nicht um Ausländer, die zugezogen sind, sondern um in Deutschland Geborene. (In den USA bin ich ein „legal alien“. :-) ) Wenn man in D geboren ist, warum gilt man nach 40-50 Jahren immer noch als Migrant? Von wo bin ich migriert? Warum soll Türkei meine Heimat sein und Türkisch, das ich kaum spreche (und auch noch mit Akzent), meine Muttersprache?
        (Übrigens, Sie hätten es in den USA weitaus einfacher.)

        „5. Vielen Unternehmen sind die Inhalte des AGG nicht bekannt. Auch der politische Druck scheint mir in diesem Punkt nicht sehr hoch zu sein.
        Leider kennen viele Betroffene das AGG ebenfalls nicht.“

        Da ist wohl Nachholbedarf.

        Vielen Dank.

        Gruß
        ab

        • Daniel Lee sagt:

          @AB
          Nun, auch wenn Ausländer in Korea geboren werden, so befürchte ich, werden diese Menschen trotzdem als Nicht-Koreaner betrachtet. Dies würde sich erst ändern, würde sich Korea bzw. würden sich die Koreaner selbst als Einwanderungsland sehen.

          „Wenn man in D geboren ist, warum gilt man nach 40-50 Jahren immer noch als Migrant? Von wo bin ich migriert?“

          Das sind sehr gute Fragen. Das Problem ist doch folgendes: Spricht man von einem Deutschen, denkt man doch automatisch an einen Mitteleuropäer. Wenn man mich sieht, würde man doch nie auf die Idee kommen, ich sei ein Deutscher. Weder die Deutschen, noch die anderen Migranten, noch die Koreaner selbst.
          Man kann mich allein vom Äußeren nicht von einem Koreaner unterscheiden, der hier auf Geschäftsreise ist oder von einem Studenten, der nur wegen dem Studium nach Deutschland gekommen ist.

          Ich bin in der Tat hier in Deutschland geboren. Also bin ich selbst natürlich nicht aus dem Ausland eingewandert. Aber aufgrund meiner „Hautfarbe“ trage ich das Erbe meiner Eltern solange mit mir rum, bis die „Hautfarbe“ als Merkmal der Andersartigkeit keine Rolle mehr spielt.

          „Übrigens, Sie hätten es in den USA weitaus einfacher.“

          Als „Asiate“ habe ich es hier wesentlich leichter als beispielsweise ein türkischstämmiger Migrant, sagt mir mein Gefühl. ;-)

    • guest sagt:

      ‚Die AKP hat das ganze System infiltriert, sie geht gegen Regimekritiker vehement vor. Anstatt, dass sich die Regierung um die Wirtschaft kümmert, kümmert sie sich um das Kopftuchthema, das eigentlich ad acta ist.‘

      Als Geisteswissenschaftlerin solltest Du auch in Deinem Bereich bleiben und nicht ueber Wirtschaft sprechen. Seitdem die AKP an der Macht ist hat sich die Wirtschaft mehr als gut entwickelt.

      • Selma sagt:

        @guest

        Warum werden Sie denn beleidigend? :-( Das ist kontraproduktiv und unprofessionell.

        Ich glaube, man kann wohl als Geisteswissenschaftlerin die Wirtschaftslage und die Politik der AKP beurteilen.
        Die AKP ist korrupt, das ist allgemein bekannt (siehe die Spendenaffäre für den „Leuchtturm“). Vielleicht sollten Sie nicht nur AKP-nahe Zeitungen lesen.

  10. Johanna sagt:

    >Und meine Frage war: Warum sollte es nicht möglich sein, dass man als Deutsch-Türkin in Deutschland “in Ruhe” seinen Wegen geht. Ich würde gerne in D leben, aber das ist nicht einfach.“Außerdem muss ich nicht jeden Menschen mögen.”
    Was ist denn das für ein Kommentar? Ist dies differenziertes Diskutieren? Es verlangt auch niemand, dass Sie jeden Menschen mögen, aber wenn das Nicht-Mögen darauf basiert, dass der andere ein Ausländer ist, dann ist das traurig.Es geht hier in dieser Diskussion darum, dass Bewerber mit türkischen Namen es schwieriger haben, einen Job zu landen.Wenn Deutschland für Erwachsene ist, dann sollten sich die Deutschen auch erwachsen benehmen. Es sei denn, man benimmt sich als Erwachsener so.Sie überschätzen die Affinität zur Türkei der in Deutschland geborenen Türken. Ich möchte ja gar nicht in die TR, sondern mich in meiner Heimat Deutschland niederlassen. Ich möchte hier in Ruhe leben können, ich möchte nicht ständig ausgegrenzt werden. Warum muss man mir ständig vorhalten, ich sei Türkin? (Wenn Sie jetzt glauben, ich würde Kopftuch tragen, hätte traditionelle Ansichten, würde kein Schweinefleisch essen und kein Alkohol trinken etc., was einen gewissen “Gegenwind” verursachen würde, dann irren Sie sich.)Ich möchte, dass mir eine Chance gibt. Ich bin in die USA, weil ich hier keinen Job gekriegt habe.Ich kriege Gegenwind bei den Bewerbungen, weil mein Name türkisch ist. Ich habe gar nicht die Möglichkeit, mich unbeliebt zu machen!Vielleicht sollten Sie sich ja mal die Ansichten der ausgewanderten Deutschen über Deutschland hören.PS Was die Sozialleistungen betrifft, die bringen mir gar nichts, da ich keine kriege, weil ich die letzten Jahre in den USA gearbeitet habe. Sehr viele deutsche Naturwissenschaftler gehen in die USA, weil sie hier in D nicht die Chancen haben.< Ja, in Ihrem Fall verstehe ich das. Ich konnte auch nie welche in Deutschland in Anspruch nehmen, außer als ich kurz vor dem Renteneinstieg arbeitslos wurde. PS: Ich höre oft Klagen von Türken darüber, dass sich Deutsche erkundigen, wie lange sie schon in Deutschland leben usw. Das ist doch nett gemeint und zeugt von Interesse an den Personen. Mir erging es in den USA und Japan nicht anders. Durch meine Größe (176 cm) wurde ich in Japan wie das 8. Weltwunder angestarrt;) Ach ja, mein Zahnarzt ist übrigens Vietnamese - ich nehme jedoch an, dass er inzwischen die deutsche Staatsangehörigkeit hat. Natürlich war ich erstmal überrascht ihn zu sehen und fragte ihn, woher seine Eltern kämen usw. Das ist ***freundlich und interessiert*** gemeint! Meine Freunde leben in aller Herren Länder, und mir liegt nichts ferner als ein Schubladendenken. Was mir jedoch so "enorm auf den Geist geht", ist das generelle Gejammer und Klagen von vielen Türken, wie benachteiligt sie doch seien. Wie oft habe ich schon gelesen: "Deutsche Staatsbürgerschaft um der Vorteile willen annehmen, aber sich ja rückversichern, dass man jederzeit in die Türkei kann".