Antisemitismus
Armin Laschet fordert von Zuwanderern mehr Sensibilität
"Die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und dem NS-Terror ist ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie unseres Landes. Und: Sie gehören zu unserer Geschichte", sagte Integrationsminister Armin Laschet (CDU) am 3. April 2009 auf der Tagung der Bundeszentrale für politische Bildung "Aktuelle Aspekte der Erinnerungskultur in Deutschland. Zur Arbeit in den Gedenkstätten für NS-Opfer" in Bonn.
Montag, 06.04.2009, 8:59 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 29.08.2010, 12:12 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
„Ein Viertel der Bevölkerung Nordrhein-Westfalens hat eine Zuwanderungsgeschichte, unter Jugendlichen sind es mehr als ein Drittel und in Großstädten wie Köln hat fast die Hälfte der unter sechs Jährigen eine Zuwanderungsgeschichte“, so Laschet. Schule und Jugendbildung müssten sich hierauf einstellen. Zu ihren wichtigsten Aufgaben gehöre es, junge Menschen mit Wurzeln im Ausland genauso wie junge Einheimische für die Teilhabe an der Demokratie zu gewinnen. „Grundlage“ bilde das für jeden verbindliche Grundgesetz. „Es ist die Basis für ein friedliches Zusammenleben und ermöglicht es, Konflikte auf gleicher Augenhöhe auszutragen“, so der Minister.
Seit der Novellierung des Staatsbürgerschaftsrechts gelten alle seit 2000 in Deutschland geborenen und aufwachsenden Kinder von Ausländern als Deutsche. Laschet: „Selbstverständlich sind diese Jugendlichen genauso wenig schuld an dem Verbrechen der Nationalsozialisten wie die überwiegende Mehrheit der heute in Deutschland Lebenden. Viele haben den Nationalsozialismus nicht bewusst erlebt oder wurden nach 1945 geboren. Aber: Jeder Deutsche steht in der Verantwortung für die ganze deutsche Geschichte!“
Der Minister fügte hinzu: „Gemeinsam getragene Verantwortung für die Geschichte heißt auch: Alle Zugewanderten müssen wissen, dass uns alle die deutsche Geschichte zu besonderer Sensibilität gegenüber jeder Form von Antisemitismus verpflichtet.“ Die politische Bildung und die Gedenkstätten, die an die NS-Verbrechen erinnern, stehen hier vor einer großen Herausforderung. Zwar äußert sich bislang auch in muslimisch geprägten Milieus nur eine Minderheit der Zugewanderten offen antisemitisch, aber jüngste Umfragen zeigen, dass unter jungen Muslimen Antisemitismus deutlich ausgeprägter ist:
Bei einer Untersuchung des Bundesinnenministeriums stimmten 15,7 Prozent der befragten jungen Muslime der Aussage zu, Juden seien überheblich und geldgierig; fast doppelt so viele wie unter gleichaltrigen, nichtmuslimischen Jugendlichen. Gesellschaft
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Im Jahre 2010:
http://www.welt.de/politik/deutschland/article10264372/Jeder-zehnte-Deutsche-sehnt-sich-nach-einem-Fuehrer.html
Nach einer Studie stimmt ein Viertel der Bevölkerung fremdenfeindlichen Aussagen zu. Ungebildete und Alte sind besonders anfällig.
Die Feindseligkeit gegenüber dem Islam ist der Studien zufolge besonders ausgeprägt. Der Aussage „Für Muslime in Deutschland sollte die Religionsausübung erheblich eingeschränkt werden“ schließen sich 58,4 Prozent der Bevölkerung an – in Ostdeutschland sogar 75,7 Prozent.
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