Statistisches Bundesamt
Jede vierte Familie hat einen Migrationshintergrund
In Deutschland hat jede vierte Familie einen Migrationshintergrund. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervor. Es gibt Gemeinsamkeiten, aber auch deutliche Unterschiede.
Donnerstag, 18.12.2008, 18:53 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 01.09.2021, 0:31 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Das Statistische Bundesamt hat am 22. Juli 2008 erstmals die zentralen Ergebnisse aus verschiedenen Statistiken zum Thema „Familienland Deutschland“ vorgestellt. Neben vielen anderen interessanten Zahlen über Familienbildung in Deutschland, Familie und Beruf sowie den Lebensbedingungen von Familien gibt es auch einige interessante Zahlen und Vergleiche zu Familien mit und ohne Migrationshintergrund.
So hatten im Jahr 2007 von den insgesamt knapp 8,6 Millionen in Deutschland lebenden Familien 27 % und somit gut jede vierte Familie einen Migrationshintergrund. Deutschlandweit waren 2007 knapp neun von zehn Familien mit Migrationshintergrund (87 %) Paare mit Kindern, das heißt Familien mit zwei im Haushalt lebenden Elternteilen. Bei 70 % dieser Paare hatten beide Elternteile einen Migrationshintergrund.
Familien mit Migrationshintergrund leben häufiger in traditionellen Familienformen als Familien ohne Migrationshintergrund. So waren 2007 von den gut 2,3 Millionen Familien mit Migrationshintergrund 82 % Ehepaare mit Kindern. Bei den 6,2 Millionen Deutschen Familien waren es vergleichsweise nur 71 %. Umgekehrt verhält es sich bei den alternativen Familienformen, zu denen Lebensgemeinschaften mit Kindern und Alleinerziehende zählen: In 13 % der Familien mit Migrationshintergrund zog ein alleinerziehender Elternteil die Kinder groß. Von Deutschen Familien war jede fünfte Familie (20 %) alleinerziehend. Lebensgemeinschaften mit Kindern machten 5 % der Familien mit Migrationshintergrund und 9 % der Deutschen Familien aus.
Unterschiede bei Kinderzahl
Deutliche Unterschiede zwischen Familien mit und ohne Migrationshintergrund zeigen sich auch bei der Kinderzahl. Bei Familien mit Migrationshintergrund leben häufiger drei und mehr minderjährige Kinder im Haushalt als bei Familien ohne Migrationshintergrund. Im Jahr 2007 betreuten 16 % der Familien mit Migrationshintergrund drei und mehr minderjährige Kinder. Dieser Anteil betrug bei Deutschen Familien vergleichsweise nur 9 %. Bei jeweils 37 % der Familien mit und ohne Migrationshintergrund lebten zwei minderjährige Kinder. Knapp die Hälfte (48 %) der Familien mit Migrationshintergrund versorgte ein im Haushalt lebendes minderjähriges Kind. Dieser Anteil lag in Deutschen Familien bei 54 %.
Zuwanderer leben zudem häufiger „traditionell“ als Deutsche. So ist bei Ausländern der Anteil alternativer (nichtehelicher) Familienformen mit 18 Prozent geringer als unter den Deutschen (29 Prozent). Gesellschaft
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Ich würde es ganz gern weiterverfolgen, wie unsere Vorfahren hierher gekommen sind. Richtige ECHTE Deutsche gibt es sicher sehr wenige.Väterlicherseits stamme ich von jüd.Vorfahren aus Thüringen ab, die auch mal einwanderten, ich glaube, aus Frankreich(?).Mütterlicherseits habe polnische Juden die Familie geprägt, aber die damalige Gemeinde in Cottbus löste sich auf, die Menschen konvertierten zum evang.Christentum… darüber sprach man in den Familien nicht, das war genauso tabu wie die (nichterzählten) Kriegsberichte meines Vaters.
Hier, in der Niederlausitz, leben sehr viele Polen bzw. Menschen mit poln. Vorfahren. Die Braunkohle gab von vielen Jahrzehnten – noch vor dem 2. Weltkrieg-vielen Menschen eine Heimat.
Ich habe keine Nerven, m ich mit Familienchroniken /-stammbäumen usw. zu beschäftigen- aber interessiert bin ich schon sehr.
Da bin ich in der Familie meines (Noch)-Ehemannes die einzige Ausländerin- er ist muslimischer Ägypter.
@Sabine Sachse, richtige Deutsche gibt es sehr viele, nur waren irgendwann halt Leute darunter, die aus Frankreich, Italien, Polen oder anderswoher kamen. Wenn man zwei Eltern hat, hat man vier Großeltern, acht Urgroßeltern, 16 Ururgroßeltern, 32 Ururgroßeltern usw. Da hat auch der bodenständigste Nachfahr des Pharao irgendwann eine Blondine in der Verwandtschaft.
Von diesem Standpunkt aus gesehen, ist die ganze Diskussion wenig sinnvoll. Landwirte haben häufig untereinander geheiratet, Städter waren mobiler. Gemischtkonfessionelle Heiraten waren erst ab dem 19. Jahrhundert üblich, Stand blieb im allgemeinen im Stand. Auch hat es nicht überall industrielle und kriegerische Umwälzungen gegeben. So erklärt es sich, dass sich Minderheiten aller Art lange in Europa erhalten haben, ohne „aufzugehen“.
Ich z.B. habe Franzosen, aber überhaupt keinen Norddeutschen in der Familie, ein Grund sehr stolz zu sein!
Weltweit sind 2% blond, In Deutschland dürfte der Anteil bei ca. 25% liegen. Rothaarige sind selten, in Schottland und Wales sind es über 10%, in allen anderen Ländern weniger, in Deutschland vielleicht 3%. Fazit: Die Blondine ist Teil Deutschlands! Welche grandiose Erkenntnis! Das wäre doch etwas für die Bild-Zeitung!