Politiker zeigen sich besorgt über zunehmende Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte. Diese müssten von der Polizei besser geschützt werden. Die Polizeigewerkschaft wiederum winkt ab. Derweil stehen die CSU-Pläne nach schnelleren Abschiebungen unter Beschuss.
Nicht nur von Rechtsterrorismus oder Rechtsextremismus geht eine Gefahr aus, sondern auch von Rechtspopulismus. Extremismusforscher warnt: das eine führt zum anderen. Das sehe man an den zunehmenden Brandanschlägen auf Flüchtlingsunterkünfte. Von Holger Spierig
Die Zahl von Brandstiftungen auf Flüchtlingsunterkünfte steigt dramatisch. Allein im ersten Halbjahr 2015 gab es 150 Übergriffe auf Flüchtlingsheime. Die Politik zeigt sich schockiert, mehr als Appelle gibt es bisher aber nicht.
Nach dem Brandanschlag auf einen Asylbewerberheim in Bayern hat Innenminister Herrmann die Tat verurteilt. Die Grünen wiederum kritisieren die CSU für ihre populistische Politik gegen Flüchtlinge. Derweil brennt in Hessen eine weitere Flüchtlingsunterkunft.
Kaum hat Google Maps auf den öffentlichen Druck reagiert und die umstrittene Flüchtlings-Karte gelöscht, ist auch schon eine Kopie im Umlauf. Diesmal agieren die Flüchtlings-Gegner aber weniger offen rechtsextrem.
Neonazis haben eine interaktive Google-Karte ins Netz gestellt, auf der Flüchtlingsunterkünfte markiert sind. Mit Hilfe dieser Karte sollen Menschen Asylbewerberunterkünfte umgehen können. Die Amadeu Antonio Stiftung vermutet ganz andere Motive hinter dieser Karte. Von Nora Frerichmann, Matthias Klein
Manch einer fragt sich im Rückblick auf den Bundesparteitag der Alternative für Deutschland: "Wenn so Essen aussieht, wie sieht dann wohl Kotzen aus?" Riskieren wir also einen Blick zurück, nach Essen: Von Sven Bensmann
Die deutsche Politik-Elite scheint Angriffe auf Asylbewerber weniger ernst zu nehmen. Dabei wäre es höchste Zeit sich dem Problem zu stellen, denn die fast schon professionellen Agitationsstrukturen der rechtsextremen "besorgten Bürger" sind längst etabliert und funktionieren reibungslos. Von Abraham Goldstein Von Abraham Goldstein
Die moralischen und politischen Grenzen werden nach Einschätzung des Tröglitzer Ex-Bürgermeisters Nirth weiter von Rechtsextremisten bestimmt. Und die breite, schweigende Mitte habe sich dann doch noch positioniert - gegen Flüchtlinge.
Was in Freital mit Empörung und Sorgen angefangen hat, formiert sich heute zu einem Mob, der die Flüchtlinge kollektiv entmenschlicht. Und wer glaubt, das Problem wäre nur ein sächsisches oder eins aus Freital, der irrt sich massiv. Von Michael Groys Von Michael Groys