Anders als bei der Stigmatisierung Neuköllns nach dem Silvester- und Schwimmbad-Hype ist die räumliche Verortung antisemitischer Akteur:innen keine rassistische Externalisierung von Gewalt, sondern Voraussetzung für Solidarität. Von Rosa Fava
Ein Deutscher stößt einen Syrer von der Brücke. Das Opfer erleidet schwere Verletzungen. Bei der Festnahme zeigt der Täter den Hitlergruß. Er ist polizeibekannt: bei ihm wurden bereits SS-Runen gefunden. Ob die Tat rassistisch motiviert ist, ist Ermittlern zufolge offen. Sicher sei: Der Beschuldigte habe psychische Probleme.
Niedrige Bewerberzahlen für Schöffen-Posten sorgen für Bedenken - und führen zu einer Frage: Wie kann die Attraktivität dieses wichtigen Amtes gestärkt werden? Dabei geht es auch um Diversität und Verfassungstreue.
Eine Studie von 2021 zeigt: Sinti und Roma werden in Hannover diskriminiert. Oberbürgermeister Onay mahnt an, das Bewusstsein für Rassismus und Diskriminierung zu schärfen. Er will den Fehler aber nicht nur bei den Sachbearbeitern suchen.
Ein junger Asylbewerber stirbt qualvoll bei einem Brand in seinem Wohnheim. 32 Jahre später wird sein Mörder verurteilt. Der Richter findet deutliche Worte. Von Mona Wenisch und Oscar Fuchs
Einem UN-Bericht zufolge ist bei der amerikanischen Polizei und im Strafrechtssystem Rassismus weit verbreitet – auch innerhalb der Polizei gegenüber Schwarzen Kollegen. In Gefängnissen herrschten Zustände, die an frühere Sklavenarbeit erinnerten.
Vor vier Jahren hatte ein Neonazi versucht, in Halle eine Synagoge zu stürmen, um ein Blutbad anzurichten. Als ihm das nicht gelang, suchte er einen Döner-Imbiss auf und schoss dort auf Menschen. Was ist seitdem geschehen?
Rassistisch motivierte Straftaten lösen Empörung und Entsetzen aus. Doch nur die wenigsten Fälle werden überhaupt bekannt, schaffen es in die Schlagzeilen, sofern die Polizei überhaupt informiert. MiGAZIN dokumentiert wenig oder kaum bekanntgewordene Fälle aus dem Monat September. Sie zeigen: Rassismus ist Alltag.
Vor zwei Jahren deckte eine Studie auf, wie Sinti und Roma in einer deutschen Großstadt diskriminiert werden. Jetzt ist klar: Es geht um Hannover. Die Stadt zeigt sich lernwillig, sieht die Problembewältigung aber auch als Aufgabe der gesamten Gesellschaft.
Mehr als drei Jahrzehnte nach einem rassistischen Brandanschlag fällt bald ein erstes Urteil. Im Prozess wurden einige Fragen beantwortet - doch ein Ende der Aufarbeitung ist noch nicht in Sicht. Von Katja Sponholz und Mona Wenisch