Die jährlich vorgelegte Polizeiliche Kriminalstatistik befeuert immer wieder eine Debatte über Migration und Kriminalität. Ein Bündnis kritisiert, die Statistik schüre Vorurteile. Sie fordert einen Wandel in der Sicherheitsdebatte.
Die Berliner Kriminalstatistik hat über viele Jahre Tatverdächtige ohne Angaben zur Nationalität einfach als ausländische Tatverdächtige erfasst. Jetzt stellt sich heraus, dass 85 Prozent dieser Täter Deutsche waren.
Zu muslimfeindlichen Straftaten, kann die Bundesregierung nichts sagen. Sie werden in der polizeilichen Kriminalstatistik nicht gesondert erfasst. Ob sie erfasst werden sollen, lässt sie offen. Das hänge von der „Erforderlichkeit“ ab.
Der Koordinationsrat der Muslime warnt vor vermehrten Übergriffen auf Moscheen und Muslime. Die Türkische Gemeinde in Deutschland fordert eine separate Erfassung von muslimfeindlichen Straftaten. Vorher müssen allerdings Hausaufgaben gemacht werden. Von Ekrem Şenol
Die Zahl der registrierten Straftaten ist weiter rückläufig. Dies zeigt die Polizeiliche Kriminalstatistik 2008, die Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble in Berlin vorstellte.