Die Stimmen werden lauter: Die Bundeswehr brauche neben Militärpfarrern auch Militärimame, fordern Experten und Islamvertreter. Die Bundesregierung prüft das Anliegen schon seit sechs Jahren - ohne Ergebnis. In der deutschen Armee dienen 1.500 bis 2.000 Muslime.
Wissenschaftler haben ein Programm entwickelt, das Hetze im Internet erkennen soll. Ersten Analysen zufolge richten sich deutsche Hasskommentare häufig gegen Flüchtlinge, Muslime und Juden.
In Deutschland betreuen immer weniger Imame Häftlinge. In den neuen Bundesländern gibt es keinen einzigen Seelsorger für Muslime. Hintergrund sind Kontrollen der Prediger. Außerdem mangelt es an Nachwuchs.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Aydan Özoğuz, warnt vor einer wachsenden Islamfeindlichkeit in Deutschland. Die immer lauter werdende Hetze gegenüber Muslimen senke die Hemmschwelle für Gewalt.
Die Themen Islam, Muslime und Türkei sind im Koalitionsvertrag stark negativ konnotiert. Union und SPD hinterlassen den Beigeschmack, als wollten sie sich dem rechten Rand der Gesellschaft andienen. Von Dr. Ismail H. Yavuzcan Von Dr. Ismail H. Yavuzcan
Muslime sind enttäuscht von der schwarz-roten Koalitionsvereinbarung. Der Vertrag schüre Angst vor Muslimen und befördere Vorurteile. Die Türkische Gemeinde kritisiert den Heimat-Begriff. Er sei historisch belastet und könne Ausgrenzung und Spaltung fördern.
Immer mehr Moscheen werden Ziel islamfeindlicher Angriffe. Viele Muslime sind verunsichert. ZMD-Vorsitzender Mazyek fordert die Politik auf, mehr für die Sicherheit zu tun.
Je nichtdeutscher Menschen in Deutschland aussehen, desto häufiger werden sie benachteiligt. Das gilt insbesondere für Türken und Muslime, wie aus einer Studie hervorgeht. Die Wissenschaftler warnen vor negativen Folgen. Özoğuz ruft zu mehr Engagement gegen Ungleichbehandlung auf.
Berlins Kultursenator Klaus Lederer fordert eine Sachdiskussion über das Kopftuchverbot, die nicht von der Angst vor vermeintlicher Überfremdung dominiert werde. Das aktuelle Gesetz treffe in der Praxis vor allem Muslime und sei im öffentlichen Dienst untauglich.
Die Diskussionen und die Verwirrung um eine Weihnachtsfeier an einer Lüneburger Schule gehen weiter. Zunächst hieß es, die Weihnachtsfeier sei verlegt worden aufgrund einer Beschwerde einer muslimischen Schülerin. Die Schule dementiert, die Verlegung sei wegen eines Personalwechsels erfolgt.