Viele Menschen verspüren das Bedürfnis nach einer bewussteren Lebensweise. Da rücken natürliche Lebensmittel und Produkte immer stärker in den Fokus. Doch was oft vergessen wird: Viele dieser Produkte haben ihre Wurzeln in Migrationsbewegungen.
Wenn die Ernte des westafrikanischen Kakao-Bauern Samuel Davor schlecht ausfällt, macht sich das beim Schoko-Osterhasen im deutschen Supermarkt bemerkbar. An jedem Euro, den wir an der Kasse für Schokolade zahlen, verdient er nur 9 Cent. Von Christina Peters
Im muslimischen Fastenmonat dreht sich tagsüber viel um Verzicht. Nach Sonnenuntergang wird dafür gern umso größer aufgetischt - und viel Essen weggeworfen. Über ein Paradox im Ramadan und Bemühungen, mehr Lebensmittel vor dem Mülleimer zu retten. Von Johannes Sadek
Klimakrise, Corona, Inflation und Kriege führen zu immer mehr Hungersnöten. Experten fordern reiche Staaten auf, deutlich mehr Geld in die Nothilfe zu stecken. Angeprangert wird auch die Art, wie Weizen weltweit verteilt wird. Allein in Deutschland landeten 60 Prozent des angebauten Weizens als Tierfutter im Trog.
Wollen gläubige Juden Wein genießen, muss er nach strengen Regeln gepflanzt, geerntet und gekeltert werden. Baden-Württemberg wagt sich nun als erstes Bundesland an „koscheren Wein“. Rabbiner überwachen die Produktion. Von Marcus Mockler
Migration wird oft im Zusammenhang mit der Einwanderung von Menschen verstanden. Dabei ist Migration viel mehr: Auch Kulturen, Sprachen, Gewohnheiten und sogar Lebensmittel migrieren und bereichern das Leben.
Russland und Ukraine gehören weltweit zu den größten Weizenexporteuren. Der Krieg lässt die Weizenpreise steigen. Das könnte den Hunger in armen Ländern verschärfen. Unionspolitiker dringen auf ein Sonderprogramm für Entwicklungsländer.
Rund 40 Prozent des weltweit hergestellten Essens erreicht nie ein Teller, weil Lebensmittel verschwendet werden. Genaue Zahlen gibt es nicht – auch in Deutschland. Dabei wären belastbaren Daten wichtig: Armut und Hunger gehören zu den häufigsten Fluchtursachen.
Die UN fordern im jüngsten Hungerbericht radikale Veränderungen der Lebensmittelsysteme. Sie dringen auf nachhaltige Investitionen, Digitalisierung und üben Kritik an marktverzerrenden Subventionen in Industrieländern.
Deutschland exportiert und verdient nicht nur an Maschinen, sondern auch zunehmend an Lebensmitteln. FDP sieht den steigenden Lebensmittelexport kritisch. In Entwicklungsländern werde der Aufbau der Landwirtschaft erschwert.