Nicht erst seit dem 7. Oktober 2023 läuft die Debatte über Judenfeindlichkeit und Diskriminierung in der Kunst heiß. Eine neue Beratungsstelle soll betroffenen Juden helfen. Eine Anlaufstelle für pro-palästinensische Künstler gibt es nicht.
Wem etwas gestohlen wurde, der bekommt es zurück. Oder? In Bayern wird heftig über die Rückgabe von Kunstwerken gestritten, die die Nationalsozialisten jüdischen Sammlern geraubt haben – darunter auch ein Picasso. Geht es um fehlenden politischen Willen – und Geld? Von Cordula Dieckmann
Ist es ein Beleg für einen Raubkunst-Skandal oder doch nur ein internes Arbeitsdokument? Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen stehen für ihren Umgang mit NS-Raubkunst in der Kritik. Sie sollen Erben nicht informiert und ihre Ahnungslosigkeit „schamlos ausgenutzt“ haben. Von Daniel Staffen-Quandt
Wo beginnt und wo endet Meinungsfreiheit? Mit Blick auf den Nahost-Konflikt wiederholt sich die Debatte – auch nach einem Eklat um die Berliner Ausstellung der berühmten US-Fotografin Nan Goldin. Von Verena Schmitt-Roschmann und Lisa Forster
Hesham Hamra flüchtet 2016 nach Deutschland und studiert in Mannheim Komposition. Heute schreibt er Werke für die Staatsphilharmonie in Ludwigshafen. Manchmal, sagt er, kann er sein Glück kaum fassen. Von Wolfgang Jung
Bei der Kunstbiennale in Venedig geht es vor allem um das Gefühl des Fremdseins, um Migration und Exil – und um die Verbundenheit der Menschheit. Die Organisatoren setzen ein Zeichen und verleihen die wichtigsten Preise an indigene Künstler. Von Robert Messer
Der Kampf gegen Antisemitismus auch in der Kultur sorgt für viel Diskussion. Auch Verhaltensklauseln sind im Gespräch. Nun zeigt ein Gutachten Möglichkeiten und Grenzen auf.
Bei der Berlinale-Preisverleihung kam es zu einem Eklat wegen israelkritischer Äußerungen. Es folgte eine Debatte über Konsequenzen. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, warnt im Gespräch vor Einschränkungen der Kunstfreiheit. Von Lukas Philippi
Ein Verhaltenskodex soll bei der documenta 16 Antisemitismus verhindern. Eine Initiative sieht dadurch die Kunstfreiheit bedroht und stellt sich mit einer Petition gegen politische Einflussnahme.
Vorurteile und Anfeindungen erleben jüdische Menschen nicht nur im Alltag. Auch Kunstwerke transportieren seit Jahrhunderten Judenhass. Wie gehen die Museen mit diesem schwierigen Erbe um? Von Irena Güttel