Stell dir vor, deine Eltern sterben und du musst sie im Ausland beerdigen, weil es keinen Grabplatz sie gibt. Was unwahrscheinlich klingt, ist für viele Berliner Muslime Realität. Seit einigen Jahren werden immer mehr Flächen für muslimische Bestattungen in Berlin benötigt – ohne nennbare Fortschritte.
In Deutschland leben 5,5 Millionen Muslime, die sich immer öfter in Deutschland bestatten lassen. Das geht aus einem aktuellen Gutachten hervor. Es stellt dem deutschen Bestattungsrecht ein gutes Zeugnis aus; die Friedhöfe kommen weniger gut weg.
Sie sind gen Mekka ausgerichtet und es gibt nun auch immer mehr von ihnen in Brandenburg. Die Bestatter gehen von einer wachsenden Nachfrage nach Grabstellen für Muslime aus. Die Sargpflicht gilt dort bis heute. Von Christian Bark
Der Staatsschutz ermittelt nach Verwüstungen muslimischer Kindergräbern auf einem Friedhof in Hannover. Der Rat der Religionen vermutete eine vorsätzliche Zerstörung. Ein rassistischer Hintergrund wird laut Polizei nicht ausgeschlossen.
Das Entsetzen war groß, als vor einem halben Jahr bekannt wurde, dass bei Berlin ein Neonazi im Grab eines jüdischstämmigen Musikwissenschaftlers beigesetzt wurde. Nun hat die evangelische Landeskirche auf dem Friedhof einen Gedenkort geschaffen.
Die Bestattungskultur ändert sich. Viele entscheiden sich gegen ein klassisches Grab auf dem Dorffriedhof. In Heidelberg gibt es nun die erste interkulturelle Grabanlage. Menschen unterschiedlicher Religion finden in einem Garten ihre letzte Ruhe. Von Christine Süß-Demuth
Muslime und Juden wollen ihre Toten schnell bestatten, Buddhisten wünschen sich kleine Häuschen auf ihren Gräbern, und Afrikaner würden auf dem Friedhof gerne tanzen: Mit den Einwanderern verändern sich deutsche Friedhöfe und gesetzliche Regeln. Von Dieter Sell
Nach Hamburg sol in Berlin der zweite alevitische Friedhof in Europa entstehen. Auf einer Fläche von etwa 3.000 Quadratmetern solle Platz für rund 400 Gräber geschaffen werden.
In Hamburg soll auf 5.000 Quadratmetern der erste alevitische Friedhof entstehen. Eine ehemalige Schulsporthalle stellt der Bezirk Bergorf kostenlos zur Verfügung.