Während der gescheiterte Kanzlerkandidat Martin Schulz beim Wahlabend in ARD und ZDF plötzlich im Wahlkampfmodus war, positionierte Alexander Gauland seine AfD in Anti-Stellung. Die Moderatoren suchten nach ihrer Haltung gegenüber der Rechten. Von Christiane Meister Von Christiane Meister
Bei der Bundestagswahl 2013 ist die AfD knapp unter der Fünf-Prozent-Hürde gelandet. Diesmal ist sie mit etwa 13 Prozent deutlich zweistellig. Wie konnte das geschehen und wie geht es weiter? Als deutscher Muslim mit Migrationshintergrund und Politikwissenschaftler sind diese Fragen interessant und existenziell zugleich. Von Said Rezek
Ein bitterer Zwischenstand: Über 4.000 Menschen kamen UN-Angaben zufolge im laufenden Jahr auf der Flucht ums Leben, die meisten von ihnen im Mittelmeer auf dem Weg nach Europa.
Wer für den Lebensunterhalt von Flüchtlingen bürgt muss bezahlen. Das gab ein Richter am Verwaltungsgericht Münster einem Bürgen zu erkennen. Das Problem: Viele Betroffene wurden von den Ausländerbehörden offenbar in die Irre geführt.
Die AfD bereitet dem Präsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland Sorgen. Im Moment attackiere die AfD vorwiegend Muslime, künfti könn es jedoch auch andere Minderheiten treffen, dazu zählten Juden.
Die Bundestagswahl ist vorbei, die Stimmen gezählt, der Streit um ein NPD-Plakat mit der Aufschrift "Geld für die Oma statt Sinti und Roma" geht jedoch weiter. Die Stadtverwaltung hatte das Plakat trotz Aufforderung des Zentralrats der Sinti und Roma nicht abgehängt.
Auf der Fassade der Bremer Fatih-Moschee prangt auf einer Elektrotafel die Aufschrift "Gute Nachbarschaft, bessere Gesellschaft". Darunter haben Unbekannte in der Nacht zum Wahlsonntag "Fuck Musels" geschmiert. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen aufgenommen.
Sinti und Roma sind der Antidiskriminierungsstelle zufolge die Gruppe mit den geringsten Sympathiewerten in der Bevölkerung. Die Bundesregierung sieht dennoch keine Notwendigkeit für gesonderte Integrationsförderung. Die Grünen kritisieren die Haltung der Bundesregierung als "Trauerspiel".
Auch in der evangelischen Kirche sitzen Vorurteile gegenüber Sinti und Roma teilweise bis heute tief, wie eine Studie darlegt. Sie zeigt auch, dass sich die Kirche in der NS-Zeit an der Minderheit schuldig gemacht hat.
In Berlin-Mitte darf fast jeder zweite Bürger bei der Bundestagswahl nicht wählen. Darauf machte eine Symbolwahl aufmerksam. Einwohner ohne deutschen Pass gaben ihre Stimmen ab: Die SPD wurde stärkste Kraft vor der Linkspartei, der CDU und den Grünen.