
Weiße Torhüter, Schwarze Stürmer
Studie: Rassismus beeinflusst die Spielposition von Fußballern
Weiße ins Tor, Schwarze nach vorne – so würden viele Menschen Fußballer auf dem Spielfeld verteilen. Grund: Ein Torwart benötigt kognitive Fähigkeiten, ein Stürmer eher körperliche Stärke. Das ist das Resultat einer Rassismus-Studie.
Dienstag, 01.07.2025, 10:33 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 01.07.2025, 10:37 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Rassistische Stereotype beeinflussen laut einer Studie der Universitäten Osnabrück und Wuppertal, auf welchen Positionen Fußballspieler eingesetzt werden. Demnach werden weiße Spieler häufiger auf strategisch zentralen Positionen wie der Torwartposition eingesetzt, während Schwarze Spieler oft körperlich fordernde Positionen wie Sturm oder Außenbahn besetzen, wie die Psychologin Julia Becker von der Uni Osnabrück erläuterte.
Teilnehmende der Studie sollten die Eignung eines Fußballspielers für verschiedene Positionen zunächst allein auf der Grundlage von Fotos bewerten, sagte Becker. Diese zeigten entweder einen weißen oder einen Schwarzen Spieler. Das Ergebnis: Schwarze Spieler wurden deutlich häufiger für die athletisch geprägten Positionen als geeignet eingeschätzt. Weißen Spielern dagegen wurde eher die Rolle des Torwarts zugetraut, die stärker mit kognitiven Fähigkeiten assoziiert wird.
In weiteren Befragungen erhielten Teilnehmenden zusätzliche Informationen über die Fähigkeiten der Spieler, etwa deren Schnelligkeit. Dabei zeigte sich: Sobald objektive Leistungsdaten vorlagen, verschwanden die Unterschiede in der Bewertung. Dies ist laut der Psychologin ein Hinweis darauf, dass rassistische Stereotype insbesondere dann wirksam werden, wenn konkrete Informationen fehlen. (epd/mig)
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