Muslime fordern Schutz
Vier Moscheeangriffe seit Jahresbeginn
Seit Jahresbeginn wurden mindestens vier Übergriffe auf Moscheen bekannt. Muslime sind besorgt und rufen Behörden auf, die Sicherheit zu gewährleisten.
Freitag, 17.01.2020, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 16.01.2020, 17:49 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Angesichts wiederholter Angriffe auf Muslime, Moscheen und einen muslimischen Friedhof hat der niedersächsische Ditib-Chef Ali Ünlü einen besseren Schutz für die Muslime in dem Bundesland gefordert. „Diese Vorfälle hören nicht auf. Worte gehen in Taten über, und die Gewaltbereitschaft steigt“, sagte Ünlü der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Das macht mir Angst.“
Es sei gut, dass nach dem Attentat von Halle Synagogen verstärkt geschützt würden, sagte der Ditib-Vorsitzende für Niedersachsen und Bremen. Er forderte dies auch für Moscheen. Er habe allerdings derzeit den Eindruck, „dass die Verantwortung für die Sicherheit der Muslime in Niedersachsen bei uns liegt“, sagte Ünlü. Diese Verantwortung könne der Verband nicht übernehmen: „Wir sind keine Sicherheitsexperten.“
Mehrere Angriffe auf Moscheen
Seit Jahresbeginn wurden bereits mehrere Moscheen Ziel von Anschlägen. Anfang Januar verübten Unbekannte einen versuchten Brandanschlag auf eine Moschee im niederrheinischen Wesel. Wie die Duisburger Polizei mitteilte, fanden Beamte am Silvestermorgen in der Nähe des Gebäudes Hinweise auf eine versuchte Brandstiftung. Es seien Lappen, Glasflaschen, ein Flaschenhals und ein Feuerzeug entdeckt worden. Dort hat der Staatsschutz die Ermittlungen aufgenommen.
Am 4.Januar wurde der Initiative „Brandeilig“ zufolge die Mimar Sinan Moschee in Münchberg angegriffen. Dort schlugen unbekannte Täter in der Nacht die Fensterscheibe der Eingangstür ein. Ein weiterer Übergriff fand am 11. Januar statt. Unbekannte warfen in der Nacht Steine auf eine Moschee in Finnentrop. Es gingen mehrere Scheiben zu Bruch. Die Täter flüchteten nach wenigen Augenblicken. Auch hier ermittelt der Staatsschutz. (epd/mig) Aktuell Panorama
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