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Internationale Studierende im Hörsaal © de.depositphotos.com

Studie

Die Mehrheit der ausländischen Studenten will bleiben

Fast zwei Drittel aller ausländischen Studierenden will nach dem Hochschul-Abschluss in Deutschland bleiben. Das geht aus einer aktuellen Befragung hervor. Danach spielen Sprache und Studienkosten eine wesentliche Rolle.

Dienstag, 15.07.2025, 16:02 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 15.07.2025, 16:02 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Mehrzahl der ausländischen Studierenden in Deutschland will laut einer Studie nach Abschluss ihrer akademischen Ausbildung im Land bleiben. Demnach planen fast zwei Drittel (64 Prozent) der befragten Studenten nach ihrem Abschluss in Deutschland zu bleiben, knapp die Hälfte (49 Prozent) kann sich eine Unternehmensgründung vorstellen, wie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) am Dienstag in Bonn mitteilte. Befragt wurden rund 21.000 Studenten mit Abschlussabsicht an 132 deutschen Hochschulen im Wintersemester 2023/24.

Besonders hoch ist die Bleibeabsicht der Erhebung zufolge in den Fächern Wirtschaft, Ingenieurwesen und Informatik. Die Ergebnisse der Studie zeigten: „Wer heute in Deutschland studiert, möchte die Zukunft unseres Landes mitgestalten. Das ist eine große Chance, insbesondere angesichts des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels“, sagte DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee.

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Für ihre Entscheidung, in Deutschland zu studieren, nannten die Befragten vor allem drei Gründe: die Finanzierbarkeit des Studiums, die attraktiven Berufsperspektiven sowie das breite Angebot an englischsprachigen Studiengängen. Besonders Masterstudierende schätzten die Möglichkeit, ein komplettes Studium in englischer Sprache zu absolvieren, hieß es. Aus Sicht des DAAD bleiben englischsprachige Studienangebote deshalb ein wichtiges Rekrutierungsinstrument.

Deutschland weltweit auf Platz 3

Zugleich fühlen sich laut der Studie nur etwa ein Drittel der Befragten bislang gut auf den Berufseinstieg in Deutschland vorbereitet. Viele wünschten sich mehr Unterstützung, etwa durch Career Services, Sprachkurse oder Unternehmenskontakte. „Wenn wir internationale Studierende als zukünftige Fachkräfte gewinnen wollen, müssen wir sie besser auf den Arbeitsmarkt vorbereiten“, betonte Mukherjee.

Im Wintersemester 2023/24 haben laut DAAD mehr als 379.900 Menschen aus dem Ausland an einer deutschen Hochschule studiert. Damit war Deutschland weltweit das Zielland Nummer drei und das beliebteste nicht englischsprachige Gastland.

Ein wesentlicher Grund für das gute Abschneiden Deutschlands sind die im internationalen Vergleich niedrigen Studiengebühren. „Anders als etwa im angelsächsischen Raum sind die finanziellen Hürden für ein Studium deutlich geringer. Dementsprechend nennen internationale Studierende als wichtigsten Entscheidungsgrund für ein Studium in Deutschland, dass dies ihren finanziellen Möglichkeiten entspricht (40 %)“, heißt in der Studie.

Studiengebühren für Ausländer

Nach Angaben des Bundesverbands ausländischer Studierender (BAS) gibt es in Deutschland Studiengebühren für internationale Studierende in unterschiedlichen Ausgestaltungen. In Sachsen können die Hochschulen selbst festgelegen, ob sie Gebühren erheben. 2023 hat auch Bayern seinen Hochschulen ermöglicht, Studiengebühren von ausländischen Studierenden zu verlangen, wovon beispielsweise die TU München Gebrauch macht und bis zu 6.000 Euro verlangt. Nordrhein-Westfalen erwägt ein ähnliches Modell für die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen.

Baden-Württemberg verlangt an seinen Hochschulen seit 2017/18 als einziges Bundesland Studiengebühren in Höhe von 1.500 Euro pro Semester von allen internationalen Studierenden. BAS zufolge ist es das einzige Bundesland mit einem Rückgang der Zahl ausländischer Studierender, während bundesweit die Zahl ausländischer Studierender deutlich gestiegen sei. (epd/mig) Aktuell Panorama

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