Civis-Medienpreis
Film über Betroffene des Nahost-Konflikts ausgezeichnet
Dieser Film dränge keine Meinung auf, sondern sorge vor allem für Empathie, meint die Jury. Der Civis-Hauptpreis geht 2024 ans Funk-Format „STRG_F: Israel und Gaza: Leben zwischen Terror und Krieg“. Weitere Auszeichnungen gab es für Filme über Asylverfahren und „Gastarbeiter“.
Dienstag, 28.05.2024, 12:07 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 28.05.2024, 12:07 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Ein Film über das Schicksal zweier junger Menschen im Nahost-Konflikt hat den Europäischen Civis-Medienpreis für Integration und kulturelle Vielfalt 2024 gewonnen. Der mit 15.000 Euro dotierte Hauptpreis Civis Top Award wurde am Montagabend in Berlin an das Social-Media- Format „STRG_F: Israel und Gaza: Leben zwischen Terror und Krieg“ (NDR/funk) verliehen, wie der WDR in Köln mitteilte.
Der Film schildert das Schicksal der Deutsch-Israelin Yarden und des Deutsch-Palästinensers Abed, die vom Überfall der Terrororganisation Hamas auf Israel und vom Krieg Israels im Gazastreifen betroffen sind. Die Produktion erhielt auch den Civis Video Award in der Kategorie Social-Media-Formate. „Die Produktion ist im besten Sinne parteilich – sie schlägt sich entschieden auf die Seite von Empathie und Menschlichkeit“, erklärte die Jury.
Dem Publikum würden keine eigenen Einschätzungen aufgedrängt, „sondern intensive Eindrücke und tiefe Einsichten geliefert, die es ermöglichen, sich eine eigene Meinung über die aktuelle Situation zwischen Israel und Palästina zu bilden“. Autorinnen und Autoren von „STRG_F“ sind Lisa Hagen, Armin Ghassim, Mariam Noori, Manuel Biallas, Sulaiman Tadmory und Timo Robben.
Filme über Asylverfahren und „Gastarbeiter“
Weitere Auszeichnungen wurden bei der Verleihung bei der Konferenz „re:publica“ in den Bereichen Audio, Video und Cinema vergeben, insgesamt sind die Preise mit 27.000 Euro dotiert. In diesem Jahr wurden knapp 900 Produktionen aus allen 27 EU-Staaten und der Schweiz eingereicht. Geehrt werden Produktionen, die das friedliche Zusammenleben von Menschen verschiedener kultureller Herkunft fördern.
Im Bereich Video ging der Civis Award in der Kategorie Fiktion und Dokudrama an Fatima Kaci und Pablo Léridon für den Kurzfilm „La Voix des Autres (Die Stimme der anderen)“ (La Fémis/La Cinef Cannes) über eine Dolmetscherin für Asylverfahren in Frankreich. In der Kategorie Information bekamen den Preis Cem Kaya und Mehmet Akif Büyükatalay für den Dokumentarfilm „Songs of Gastarbeiter – Liebe, D-Mark und Tod“ (WDR/RBB/Arte).
Audio über Wahl des ersten AfD-Landrats
Den Civis Audio Award in der Kategorie lange Programme erhielten Yasmina Hamlawi und Annika Erichsen für das Feature „Perle – Der Weg zurück zur körperlichen Unversehrtheit“ (SWR 2), in der Kategorie kurze Programme wurde Hannah Weber für die O-Ton-Collage „Die Brandenbleiber – stärker als Hass“ (electronic media school) geehrt. Der Audio-Publikumspreis ging an den Podcast „Ostkinder 80/82“ von Danny Frede und Alexander Derno für eine Folge über die Wahl des ersten AfD-Landrats in Deutschland im thüringischen Sonneberg.
Den Young C. Award für Filmemacherinnen und Filmemacher bis 38 Jahre gewann Lara Milena Brose mit „Echoes from Borderland“ (Hochschule für Fernsehen und Film München). Den Publikumspreis Civis Cinema Award bekamen Regisseur Jonathan Glazer sowie die Produzenten James Wilson und Ewa Puszczy ska für den Oscar-Gewinner „The Zone of Interest“ über den Auschwitz-Kommandanten Rudolf Höß und dessen Familie (Extreme Emotions Bis/Instytucja Filmowa Silesia Film/Leonine Studios). (epd/mig) Aktuell Feuilleton
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