Studie
Migration wird Top-Thema für Deutschland bei Europawahl 2024
Der Klimawandel ist die am meisten verbreitete Sorge in der EU. In Deutschland hingegen steht das Thema Migration ganz oben auf der Sorgenliste. In manchen Ländern ist die Wirtschaftskrise Top-Thema, wie aus einer Studie hervorgeht.
Mittwoch, 17.01.2024, 15:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 17.01.2024, 15:11 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Laut einer aktuellen Studie wird die Europawahl 2024 von den Ängsten der Menschen vor fünf Krisen geprägt. Dazu zählten Klimawandel, Wirtschaftskrise, Pandemie, Migration und der Krieg in der Ukraine, wie es in der am Mittwoch vom European Council on Foreign Relations (ECFR) veröffentlichten Studie heißt. In Deutschland dominierte die Sorge vor Zuwanderung. 31 Prozent der Befragten in Deutschland nannten Zuwanderung als das Thema, das „den Blick auf ihre Zukunft am meisten verändert“.
In Frankreich und Dänemark nimmt laut der Studie die Mehrheit den Klimawandel als die wichtigste Krise wahr. In Italien und Portugal drängt die Wirtschaftskrise alle anderen Fragen in den Hintergrund. Die Menschen in Estland, Polen und Dänemark sind am stärksten über den Krieg in der Ukraine besorgt.
Sorge vor Klimawandel am meisten verbreitet in der EU
Insgesamt ist in der EU die Sorge vor dem Klimawandel (73,5 Millionen EU-Wähler) vorherrschend, vor allem junge Menschen betrachten den Klimawandel als entscheidend (24 Prozent der 18- bis 29-Jährigen), gefolgt von den Nachwirkungen der Pandemie (73,6 Millionen Wähler), der Wirtschaftskrise (70,8 Millionen Wähler), Migration (58 Millionen Wähler). Der Krieg in der Ukraine verliert in der öffentlichen Wahrnehmung an Bedeutung. Knapp 50 Millionen Wähler betrachten ihn als wichtigste Bedrohung für ihre Zukunft.
Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die bevorstehenden Wahlkämpfe zu Zusammenstößen zweier Bewegungen führen könnten – einerseits mit Fokus auf den Klimawandel und andererseits mit Fokus auf die Zuwanderung. „Die Mitglieder der ersten Gruppe befürchten das Aussterben menschlichen Lebens und die Mitglieder der zweiten Gruppe das Verschwinden ihrer jeweiligen Nation und kulturellen Identität“, schreiben die Politikwissenschaftler Ivan Krastev und Mark Leonard. Die Studie stützt sich auf repräsentative Meinungsumfragen von Datapraxis, YouGov und Norstat in elf europäischen Ländern. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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