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Menschen in der U-Bahn © de.depositphotos.com

Neue Umfrage

Große Verbundenheit mit Deutschland bei Zuwandererfamilien

Zwischen alter und neuer Heimat: Neue Umfrage zeigt starke Bindung von Zugewanderten und ihren Kindern zu Deutschland – alles nur eine Frage der Zeit. Gehemmt wird das Zugehörigkeitsgefühl aber von Diskriminierungserfahrungen.

Dienstag, 15.08.2023, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 15.08.2023, 16:11 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Ein Großteil der nach Deutschland Eingewanderten und ihrer Kinder fühlt sich einer Umfrage zufolge der neuen Heimat verbunden. Über 80 Prozent gaben in einer Befragung des Sachverständigenrats für Integration und Migration an, sich Deutschland zugehörig zu fühlen (46,2 Prozent „voll und ganz“, 38 Prozent „eher“). Bei den Befragten ohne Migrationshintergrund lag dieser Wert bei rund 90 Prozent, wie aus dem am Montag in Berlin veröffentlichten Papier hervorgeht.

Von einem Migrationshintergrund spricht man, wenn jemand oder mindestens eins seiner Elternteile die deutsche Staatsangehörigkeit nicht durch Geburt besitzt. Dabei fühlte sich bei Aussiedlern und Spätaussiedlern ein höherer Anteil zugehörig als unter Türkeistämmigen, unter Menschen mit familiären Wurzeln in der EU oder in der übrigen Welt. Bei allen Befragten-Gruppen war dies aber die deutliche Mehrheit.

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Die Bindung an das Herkunftsland fällt im Vergleich dazu bei Menschen mit Zuwanderungsgeschichte geringer aus, mehr als die Hälfte fühlt sich aber auch diesem weiter verbunden. Je länger sich jemand hierzulande aufhält, desto größer in der Regel das Zugehörigkeitsgefühl und desto geringer die Verbindung zum Herkunftsland, so die Autoren des Papiers.

Diskriminierung hemmt Zugehörigkeitsgefühl

Auch Sprachkenntnisse und Kontakte über das eigene kulturelle Milieu hinaus lassen das Zugehörigkeitsgefühl wachsen, schreiben die Experten, auch unter Berufung auf frühere Untersuchungen. Diskriminierungserfahrungen hingegen bewirken das Gegenteil. Höher Gebildete empfinden demnach ebenfalls eine größere Distanz, was mit einer größeren Sensibilität gegenüber Ablehnung erklärt wird.

Spätaussiedler sind im amtlichen Sprachgebrauch Menschen, die seit 1993 die über ein Aufnahmeverfahren als deutsche Volkszugehörige nach Deutschland gekommen sind. Vorher wurden sie als Aussiedler bezeichnet. (dpa/mig)

Info: Für das SVR-Integrationsbarometer 2022 wurden zwischen Ende November 2021 und Anfang Juli 2022 insgesamt 15.005 Menschen bundesweit interviewt. Davon hatten 8.005 Menschen keinen Migrationshintergrund, 1.204 waren (Spät-)Aussiedlerinnen und (Spät-)Aussiedler, 980 Türkeistämmige, 1.987 Zuwanderer aus EU-Ländern und 2829 Menschen der Herkunftsgruppe „übrige Welt“.

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