16.000 Visa ausgestellt

Erleichterte Visa-Vergabe für Erdbebenopfer in der Türkei läuft aus

Das erleichterte Visa-Verfahren für Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien läuft zum 6. August aus. Laut Auswärtiges Amt ist das Interesse stark zurückgegangen. Bisher wurden mehr als 16.000 Visa für türkische Staatsangehörige ausgestellt.

Montag, 24.07.2023, 18:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 24.07.2023, 14:12 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Das nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien eingerichtete „vereinfachte“ Verfahren für ein Visum zur Reise zu Angehörigen nach Deutschland läuft in knapp zwei Wochen aus. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts sagte am Montag in Berlin, es sei ein starker Rückgang bei der Zahl der Anträge im beschleunigten Verfahren festzustellen. Das normale Visumverfahren reiche nach Einschätzung des Hauses nun wieder aus. Das erleichterte Verfahren soll ab dem 6. August ausgesetzt werden.

Nach Angaben der Außenamtssprecherin wurden rund 16.200 Visa für türkische Staatsangehörige ausgestellt, die nach dem Erdbeben bei Angehörigen in Deutschland unterkommen wollten. Die überwiegende Mehrheit waren befristete Schengen-Visa nach dem „vereinfachten“ Verfahren. Sie sind 90 Tage gültig.

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„Vereinfachtes“ Verfahren zu kompliziert

Anfang Februar hatten zwei schwere Erdbeben die Grenzregion Syriens und der Türkei erschüttert. Zehntausende Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende wurden verletzt. Die Bundesregierung hatte die vereinfachten Visa-Verfahren beschlossen, um Menschen, die ihr Zuhause verloren haben, möglichst unbürokratisch zu ermöglichen, bei Verwandten in Deutschland unterzukommen. Ihre Anträge wurden priorisiert. Dies lasse sich aber nur eine Zeit lang rechtfertigen, weil auch normale Visa-Anträge weiter bearbeitet werden müssten, erklärte die Außenamtssprecherin.

Das „vereinfachte“ Verfahren stand als zu bürokratisch über Wochen in der Kritik. Türkeistämmige Politiker und Organisationen bemängelten, dass viele Dokumente eingefordert werden, die Betroffene beim Erdbeben verloren haben und nicht ohne weiteres besorgen können. Türkische Behörden waren vom Erdbeben ebenfalls betroffen und konnten in den Katastrophengebieten zeitweise keine Anträge entgegennehmen oder bearbeiten. (epd/mig) Aktuell Panorama

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