Muslime beklagen Schweigen

Wiederholungstäter legt Brand in Dresdner Moschee

Eine Dresdner Moschee ist erneut Ziel eines Brandanschlags geworden. Der mutmaßliche Täter ist polizeibekannt. Er wurde festgenommen. Der Koordinationsrat der Muslime beklagt eine Zunahme islamfeindlicher Straftaten und Schweigen der Politik.

Donnerstag, 11.05.2023, 14:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 11.05.2023, 13:00 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Nach dem Brand in einer Dresdner Moschee am Dienstagabend soll ein 34-jähriger Mann in Haft. Die Staatsanwaltschaft und die Polizeidirektion Dresden ermitteln gegen den Iraner wegen des Verdachts der schweren Brandstiftung, wie die Behörden am Mittwoch in Dresden mitteilten. Der Beschuldigte sei festgenommen und ein Haftbefehl beantragt worden.

Dem polizeibekannten Mann werde vorgeworfen, in der Moschee in Dresden-Cotta eine leicht entzündliche Flüssigkeit über ein Regal gegossen und angezündet zu haben. Der Brand sei durch einen Zeugen gelöscht worden, hieß es. Dieser sei unverletzt geblieben.

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Die Staatsanwaltschaft Dresden beantragte nach eigenen Angaben am Mittwoch beim Amtsgericht Dresden den Erlass eines Haftbefehls gegen den Beschuldigten. Der Mann sollte noch am selben Tag dem Ermittlungsrichter vorgeführt werden.

Wiederholungstäter

Laut Polizeiangaben soll er bereits im April einen Koran in einer anderen Dresdner Moschee angezündet haben. Nach dem erneuten Vorfall sei er zunächst in Gewahrsam genommen worden. Das Motiv des Mannes blieb zunächst unklar. Auch zur Höhe des Sachschadens gab es keine Angaben.

Derweil beklagt der Koordinationsrat der Muslime (KRM) eine „dramatische“ Zunahme antimuslimisch motivierter Straftaten. „Muslime werden beleidigt, bespuckt, angegriffen, Musliminnen werden Kopftücher heruntergerissen. Und das in der Bahn, im Bus, im Supermarkt oder auf Klassenfahrt. Allein in den vergangenen zwei Wochen wurden mindestens sieben solcher Angriffe registriert“, erklärte KRM-Sprecher Murat Gümüş. Viele weitere Fälle würden gar nicht zur Anzeige gebracht.

Muslime beklagen Schweigen der Politik

„Es ist nicht nachvollziehbar, wieso bis auf wenige Ausnahmen sich politische Verantwortungsträger kaum zu dieser Zuspitzung äußern“, so Gümüş weiter mit Verweis auf den anstehenden 30. Jahrestag des Brandanschlags in Solingen. „Wenn auf Gedenkveranstaltungen den Opfern des Anschlages gedacht wird, aber täglich stattfindende Angriffe beinahe reaktionslos bleiben, muss man sich die Frage stellen, ob man aus der Vergangenheit auch wirklich alle Lehren gezogen hat“, erklärt der KRM-Sprecher. Er fordert die Politik auf, antimuslimischen Rassismus entschiedener zu bekämpfen.

Die Moschee in Dresden-Cotta war bereits mehrfach Ziel von Angriffen. 2016 wurde ein Sprengsatz in das Gebäude geworfen. Der Täter wurde zu fast zehn Jahren Haft verurteilt. 2019 waren Scheiben der Moschee mit Steinen eingeworfen worden. Glassplitter verteilten sich im Gebetsraum und einem Aufenthaltsraum. (epd/mig) Aktuell Panorama

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MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. Rainer Kewitz sagt:

    Liebe Mitbürger islamischen Glaubens, ausländisch, deutsch mit Migrationshintergrund, und autochthon, liebes MiGAZIN,

    aus Gründen politischer Korrektheit und aus Respekt vor der Netiquette (nette Kette) möchte ich nichts kommentieren, was über die Brandan-schläge in/gegen Dresdner Moscheen berichtet wurde. Wenn niemand verletzt wurde, halte ich das Urteil von annähernd 10 Jahren Gefängnis in einem Fall für diskussionswert. Wenn man nichts mehr öffentlich sagen darf, auch nicht in privaten Chatforen, wird es unvermeidlich zu weiteren Gewaltaktionen kommen. Ich bin als Christ gegen körperliche Gewalt und gegen Rache.

    Wer öffentlich als islamophob, rassistisch oder rechtsradikal verdächt-igt oder benannt wird, der/die/das (alle Geschlechter) wird auch nichts mehr sagen gegen islamfeindliche Brandanschläge und Graffiti. Wenn man fast nichts mehr sagen darf, schweigt man und hält sich raus. Somit hat sich die politisch engagierte islamische Community selber isoliert. Schade! Das ist der Tod der Solidarität. Schuld an diesem Dilemma haben aber primär und mehrheitlich deutsche wohlmeinende Autochtone, oft gebildet-privilegiert lebend und wohnend. Es stellt sich die Frage: Wer profitiert davon?

    Ist der Islam wirklich friedlich, wenn in Dresden eine behördlich erteilte Erlaubnis zum regelmäßigen öffentlichen weithin hörbaren Gebetsruf (max. 10 Minuten) auf eine halbe Stunde ausgedehnt wird (falls diese Kommentarmeinung, die nicht von mir ist, überhaupt wahr ist)? Dürfen entsprechend auch christliche Kirchen in der Türkei(Beispiel), sofern es welche gibt, Kirchenglocken läuten lassen? Sie könnten ja klein sein und schallmäßig dadurch begrenzt sein. Die Voraussetzung für Solidarität ist Respekt vor der anderen Religion auf BEIDEN Seiten, und GEGENSEITIGE sachliche Kritikfähigkeit.

    Wo das fehlt, wird es weitere antiislamische Gewalttätigkeiten in Deut-schland geben. Wer klug ist, hält sich da raus und schweigt. Diskutan-ten mögen sich im MiG-Forum tummeln. Der Kampf gegen Brandan-schläge ist Kampf gegen Symptome, aber die Krankheit bleibt. Ist das zähe, eklige, völkische innere Erbe des deutschen Nationalsozialismus die Krankheit? Es wäre zu leicht, so zu urteilen. Dagegen spricht, dass die NS-Regierung in Deutschland 1933-1945 mit islamischen Ländern politisch und kulturell(antisemitisch) befreundet und mit einigen politisch assoziiert war.

    FAZIT: Die Krankheitsursache ist die signifikant deutsche Kontroll-neurose, das Erbe des protestantisch-preußisch-militaristischen deut-schen Obrigkeitsstaaates. Dahinter stehen alte deutsche Denkschulen: Idealismus und Romantik. Man darf nichts (peinliches, unangenehmes, unpassendes, vielleicht wahres) sagen. Dagegen haben die Widerständler im Hitlerreich, die studierenden Geschwister Scholl aufgemuckt, kritische Flugblätter in Umlauf gebracht, und nahmen dafür den Tod durch Hinrichtung inkauf. „WIR“ SIND EIN FEIGES VOLK GEWORDEN. Diskutieren ist in diesem Zusam-menhang ebenso ein Zeichen für Feigheit wie Brandanschläge.

    Wer profitiert heute von der Migration, wenn sich zunehmend mehr Angekommene enttäuscht und zornig darüber beschweren, dass Deut-schland seine Zusagen: Wohnung und Arbeitsplatz nicht einhält. Ich lebe im Rhein-Main-Gebiet, und bin oft in Frankfurt/M. wo ich auch mein-en proletarischen Arbeitsplatz hatte. Von daher weiß ich was viele Mig-ranten fühlen und denken. Meine Lebenspartnerin und ich haben uns um einen fast blinden jüngeren Türken(hier geboren) gekümmert, weil seine Mutt-er psychisch krank ist. Er hat eine Hirnschädigung, weil sie während ihrer Schwangerschaft Alkoholabusus betrieb. Unser Engagement passte seiner deutschen Betreuerin nicht, die uns rassistische Motive unterschob. Jetzt lassen wir sie ihren Betreuungsjob machen und halten uns raus.

    Zweites FAZIT: Die gegenwärtige, ungeprüfte, nicht selbstkritisch hinter-fragte Migrationspolitik in Deutschland und vergleichbaren EU-Ländern ist faktisch ausländerfeindlich. Diese Politik und auch die Aktivitäten im weiteren Umfeld sind außerdem insofern negativ rassistisch, als sie das Selbstverständnis derer füttern, die ich mal polemisch als „geläuterte, mehrheitlich arisch-weiße Edelmenschen“ benennen will. Ich hoffe dass ich damit nicht gegen die Netiquette verstoße. Falls doch, bitte ich um Entschuldigung.

    Falls jemand meinen Kommentar beantworten oder kommentieren will: emotionale Wertungen und Einstufungen meiner Person sind zwecklos. Bleibt sachlich. Nicht nur Migranten haben eine Menschenwürde!

    Freundlicher Gruß von
    Rainer