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Abi-Panne in NRW

Für Muslime wie Abi-Prüfung am Weihnachten oder Ostern

Nach den Pannen wurden die Abi-Prüfungen in NRW von Mittwoch auf den Freitag verschoben. Problem: Am Freitag beginnt das Ramadan-Fest für muslimische Schülerinnen und Schüler. Der Koordinationsrat der Muslime ist verärgert. Das sei wie Abi-Prüfung am Weihnachten.

Mittwoch, 19.04.2023, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 20.04.2023, 5:50 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Nachdem erstmals in Nordrhein-Westfalen der Start der Abiturprüfungen komplett verschoben werden musste, steht Schulministerin Dorothee Feller (CDU) erheblich unter Druck. Am Mittwoch entschuldigte sich die CDU-Politikerin ausdrücklich bei den rund 30.000 betroffenen Abiturienten sowie deren Eltern und Lehrern an etwa 900 Schulen. Sie wisse, was die kurzfristige Entscheidung mitten in den Prüfungsvorbereitungen bedeute. „Das ist wirklich ärgerlich.“

Auch Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) räumte auf Twitter ein: „Dass die Abiturprüfungen in NRW verschoben werden müssen, darf nicht passieren – ganz gleich, woran es gelegen hat“. Im Namen der Landesregierung bat er alle Betroffenen um Entschuldigung.

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„Stimmung wahnsinnig schlecht“

Am Dienstagabend hatte das Schulministerium erst um 20.32 Uhr in einer Mail an die Schulleitungen kommuniziert, dass die Abi-Klausuren in den Prüfungsfächern Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik von Mittwoch auf Freitag verschoben werden müssen. Das ab 12 Uhr landesweit freigeschaltete Herunterladen der Aufgaben hatte nach Angaben des Ministeriums nur an etwa 300 von 900 Schulen geklappt. Betroffen seien rund 30.000 Abiturienten.

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Die Landesschülervertretung (LSV) äußerte sich genervt. „Die Stimmung ist natürlich wahnsinnig schlecht“, sagte Theo Blaesse aus dem Landesvorstand. Der Ausweichtermin ist aus Sicht der LSV eine Katastrophe, da Freitag das Ramadan-Fest beginnt.

Wie Abitur am Weihnachten oder Ostern

Verärgert zeigte sich auch der Koordinationsrat der Muslime (KRM). „Die Verschiebung der Abitur-Prüfung in NRW gerade auf den Ramadan-Fest ist ärgerlich und irritiert“, sagte KRM-Sprecher Murat Gümüş. Muslimischen Abiturienten werde so die Möglichkeit versperrt, das Ramadan-Fest wie gewohnt in der Moschee und im Kreise ihrer Familie zu begehen. „Dem zuständigen Ministerium ist längst bekannt, dass das Ramadan-Fest am 21.04. beginnt. Entweder wurde dies bei der Vertagung nicht oder nicht ausreichend berücksichtigt. Es wäre auch kaum vorstellbar, dass an Weihnachten oder Ostern Abiturprüfungen stattfinden“, so Gümüş weiter.

Ein Erlass des Schulministeriums erlaubt muslimischen Schülern, sich an ihren Feiertagen für einen Tag beurlauben zu lassen. Insofern bestehe für sie die Möglichkeit, die Abiturklausur am 9. Mai nachzuschreiben, teilte das Schulministerium mit. (dpa/mig) Aktuell Panorama

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