Filmfestival Max Ophüls Preis

Schauspielerin Ferydoni ruft zum Einsatz für Menschen im Iran auf

Nach zwei Corona-Ausgaben ist das Filmfestival Max Ophüls Preis wieder zurück in Präsenz. Zum Auftakt werben Festivalteam und Schauspielerin Pegah Ferydoni für Solidarität mit den Menschen im Iran - und in anderen Regimen. Das Publikum applaudiert.

Dienstag, 24.01.2023, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 14.02.2023, 7:42 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Angriffskrieg, Tote im Mittelmeer und blutig niedergeschlagene Proteste im Iran: Die Schauspielerin Pegah Ferydoni hat am Montagabend in Saarbrücken zum Handeln aufgefordert. „Wir wollen, wir müssen uns dazu verhalten, wir müssen das Ruder rumreißen“, sagte sie bei der Eröffnung des 44. Filmfestivals Max Ophüls Preis. Für ihren Appell erhielt sie stehende Ovationen.

„Wir brauchen nicht nur eine feministische Außenpolitik, wir brauchen eine feministische Zeitenwende in vielen Bereichen“, erklärte Ferydoni. „Wir brauchen Werkzeuge der Empathie und der Solidarität, um dem Hass, der Egomanie und der Gier, die uns an den Abgrund führten, etwas entgegenzustellen.“ Alle seien miteinander verbunden.

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Aktuell befänden sich über 40 Filmschaffende, 60 Journalistinnen und Journalisten sowie 20.000 weitere Menschen, darunter zahlreiche Minderjährige, in iranischen Gefängnissen. Neben der Terrorlistung der Revolutionsgarden sowie humanitärer, materieller und finanzieller Unterstützung der Bevölkerung, helfe den Menschen Aufmerksamkeit, betonte die in Teheran geborene Schauspielerin. „Lasst uns künstlerische und politische Patenschaften übernehmen. Lasst uns aufmerksam sein. Lasst uns die Bilder und die Inhalte multiplizieren. Lasst uns die Schallverstärker dieser Menschen sein.“

Filmfestivals gehen in andere Welten

Filmfestivals und Kultur gehen laut Festivalleiterin Svenja Böttger in andere Welten und ermöglichen Diskussion. „Ja, wir sind ein deutschsprachiges Nachwuchsfestival, dennoch geht uns das Weltgeschehen sehr viel an“, betonte sie. „So können wir Zeichen setzen.“ Viele Kulturschaffenden hätten nicht die Möglichkeit, „wie wir, einfach ihre Meinung äußern zu dürfen, drehen zu dürfen, was sie sagen möchten, Geschichten zu erzählen“.

Auch die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) betonte die besondere Rolle von Filmen. Sie habe in den vergangenen Monaten von vielen Leuten gehört, dass sie keine Nachrichten mehr sehen wollten, weil „alles so schlimm“ sei. Das sei zwar nachvollziehbar, aber man müsse informiert bleiben. „Filme, egal welcher Art, arbeiten auch auf, was gerade so passiert und haben deswegen vielleicht nicht Nachrichten, aber Botschaften für uns“, erklärte die Ministerpräsidentin. Sie hallten nach: „Das hat einen unfassbaren Wert für unsere Gesellschaft.“

Forum für Nachwuchsregisseure

Das Filmfestival Max Ophüls Preis ist eines der größten und wichtigsten Foren für Nachwuchsregisseure aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Es ist nach dem in Saarbrücken geborenen europäischen Filmregisseur Max Ophüls (1902-1957) benannt. Nach zwei coronabedingten Ausgaben ist das Festival nun wieder zurück in Präsenz.

Die Eröffnung im Saarbrücker Cinestar verfolgten den Angaben zufolge 1.100 Menschen, zudem wurde sie in die Partnerkinos übertragen. Bis Sonntag sind insgesamt 127 Filme zu sehen, darunter 56 in den vier Wettbewerbskategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm. Sie treten um 18 Preise mit einem Gesamtwert von 118.500 Euro an. Die Preisverleihung findet am Samstag im Saarbrücker E-Werk statt. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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