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Migration © Yannic Meyer @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Einwanderung auf Rekordniveau

Bevölkerung in Deutschland 2022 auf 84,3 Millionen gewachsen

Deutschland verzeichnete im vergangenen Jahr eine Nettoeinwanderung auf Rekordniveau. Die Bevölkerungszahl stieg auf 84,3 Millionen. Dominiert wurde die Einwanderung von Flucht vor Krieg und Gewalt – aus der Ukraine, aus Syrien oder Afghanistan.

Donnerstag, 19.01.2023, 15:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 19.01.2023, 18:51 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Deutschland hatte Ende 2022 nach einer ersten Schätzung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) mindestens 84,3 Millionen Einwohner und damit so viele wie noch nie am Ende eines Jahres. Gegenüber dem Jahresende 2021 nahm die Bevölkerungszahl um 1,1 Millionen zu, wie die Behörde am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte.

Ursache des starken Wachstums sei eine Nettoeinwanderung auf Rekordniveau, unter anderem durch Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine. Wie die Behörde bereits im November 2022 mitteilte, dominierte Flucht vor Krieg und Gewalt das Wanderungsgeschehen mit dem Ausland. So etwa aus Syrien oder Afghanistan. Aber auch aus den EU-Staaten Rumänien, Bulgarien und Polen sind den Angaben zufolge Zuzüge zu verzeichnen.

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Ohne Einwanderung wäre Deutschland geschrumpft

Nach der aktuellen Schätzung seien im vergangenen Jahr 1,42 bis 1,45 Millionen Menschen mehr nach Deutschland gekommen als ins Ausland fortgezogen sind. Damit habe die Nettoeinwanderung 2022 diejenige des Vorjahres um das Vierfache übertroffen (2021: 329.163) und sei so hoch wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 1950. Neben der starken Einwanderung der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine habe auch die Einwanderung von Menschen anderer Nationalitäten deutlich zugenommen, erklärte Destatis.

In den drei Jahrzehnten seit der deutschen Vereinigung war die Bevölkerung Deutschlands nach Angaben des Statistischen Bundesamtes überwiegend gewachsen. Ausnahmen hätten lediglich die Jahre 1998 sowie 2003 bis 2010 gebildet. Das Bevölkerungswachstum habe sich stets ausschließlich dadurch ergeben, dass mehr Menschen eingewandert als ausgewandert waren. „Ohne Nettoeinwanderung wäre die Bevölkerung bereits seit 1972 geschrumpft, da seither jedes Jahr mehr Menschen starben als geboren wurden“, teilte Destatis mit.

Niedrige Geburtenzahlen dämpfen Bevölkerungswachstum

Ein Rückgang der Geburtenzahl und mehr Sterbefälle wirkten sich den Angaben nach auch im vergangenen Jahr dämpfend auf das Bevölkerungswachstum aus. Die Zahl der Geburten sei 2022 ausgehend von den bereits vorliegenden Meldungen der Standesämter um etwa sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken und liege schätzungsweise zwischen 735.000 und 745.000 (2021: 795.492). Die Zahl der Gestorbenen sei dagegen um rund vier Prozent auf etwa 1,06 Millionen gestiegen (2021: 1,02 Millionen).

Die Angaben bilden einen vorläufigen Stand der Bevölkerungsentwicklung im Jahr 2022 ab. Die endgültigen Ergebnisse werden nach Destatis-Angaben im Sommer 2023 veröffentlicht. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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