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Demo gegen Rechtsextremisten in Leipzig

Aufzug verhindert

Leipzig wehrt sich gegen rechte Demonstration

Eine fünfstellige Zahl von Teilnehmern hatten die Initiatoren einer rechtsgerichteten Demonstration für Samstag in Leipzig angemeldet. Es kamen weit weniger. Am Ende waren mehr Polizisten im Einsatz als rechtsextreme Demonstranten. Die Zivilgesellschaft verhinderte zudem den geplanten Aufzug durch die Stadt.

Sonntag, 27.11.2022, 16:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 27.11.2022, 13:04 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Mehr als 1.000 Menschen haben sich am Samstag in Leipzig einer Kundgebung des rechtsextremen „Compact Magazins“ um Chefredakteur Jürgen Elsässer entgegengestellt und deren Aufzugstrecke blockiert. Die Initiatoren der Kundgebung unter dem Motto „Ami go home“ hatten bis zu 10.000 Teilnehmer angemeldet, die Polizei sich daraufhin auf einen Großeinsatz vorbereitet. Letztlich versammelten sich am Bundesverwaltungsgericht und in der Nähe des US-Generalkonsulats aber lediglich 1.200 Menschen, um gegen die Politik der USA zu demonstrieren. Der geplante Marsch durch Leipzig wurde durch mehrere Sitzblockaden behindert.

Die Polizei sprach in ihrer Abschlussbilanz von über einem Dutzend Ermittlungsverfahren unter anderem wegen Widerstands und tätlichen Angriffen gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigungen, Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Körperverletzungen, eines Raubes, einer Nötigung und drei Verstößen gegen das Versammlungsgesetz. Unter anderem sei mehrfach gegen Versammlungsauflagen verstoßen und Pyrotechnik abgebrannt worden.

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Für Leipziger Polizei größter Einsatz des Jahres

Die Leipziger Polizei hatte sich auch nach Hinweisen des Verfassungsschutzes auf den größten Einsatz des Jahres vorbereitet. Verstärkt wurde sie durch Kräfte aus Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen sowie der Bundespolizei. Insgesamt waren 1.500 Beamtinnen und Beamte im Einsatz.

Am frühen Nachmittag hatten sich auf einen Aufruf des Aktionsbündnisses „Leipzig nimmt Platz“ hin drei Gegendemonstrationen gegen die Kundgebung Rechtsextremer formiert. Die Teilnehmenden zogen anschließend vom Connewitzer Kreuz, dem Lindenauer Markt und Neustadt-Neuschönfeld ins Zentrum. Die Polizei bezifferte die Gesamtteilnehmerzahl bei den Aktionen unter dem Motto „No Compact. Elsässer go home!“ auf eine niedrige vierstellige Zahl. Die Gegendemonstranten versammelten sich schließlich in der Harkortstraße, nahe dem Bundesverwaltungsgericht.

AfD-Mitglieder bei der rechtsradikalen Kundgebung

Die rechtsgerichtete Kundgebung „Ami go home“ versammelte laut Polizei in der Spitze bis zu 1.200 Teilnehmende auf dem Simsonplatz. Das waren deutlich weniger als die angemeldeten bis zu 10.000 Teilnehmer. An der rechtsradikalen Kundgebung nahmen auch Mitglieder der AfD und der rechten Kleinstpartei „Freie Sachsen“ teil. Neben Elsässer waren der Thüringer AfD-Chef Björn Höcke und der frühere Vorsitzende der AfD Sachsen-Anhalt, Andre Poggenburg, als Redner angekündigt worden.

Gegenproteste und Straßenblockaden verhinderten allerdings den geplanten Demonstrationszug auf der angemeldeten Strecke. Eine erste Sitzblockade hatte die Polizei noch aufgelöst, eine zweite Sitzblockade mit bis zu 500 Teilnehmern lösten die Beamtinnen und Beamten dann aber nicht mehr auf. Eine Räumung wäre nicht verhältnismäßig gewesen, erklärte die Polizei. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft

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