291 Menschen an Bord

„Ocean Viking“ rettet 63 weitere Menschen im Mittelmeer

Kaum ein Tag vergeht, ohne dass Seenotretter im Mittelmeer Menschen vor dem Ertrinken retten. Bei einem weiteren Einsatz hat „Ocean Viking“ jetzt weitere 63 Menschen an Bord geholt. Mehr als 900 haben im laufenden Jahr bereits ihr Leben verloren oder werden vermisst.

Montag, 04.07.2022, 19:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 04.07.2022, 16:03 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Crew der „Ocean Viking“ hat 63 weitere Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer aus Seenot gerettet. Damit sind nun 291 Schutzsuchende an Bord des privaten Rettungsschiffes, wie die Betreiberorganisation SOS Méditerranée am späten Sonntagabend mitteilte.

Bereits am Samstagabend hat das Rettungsschiff „Geo Barents“ 65 aus dem Mittelmeer gerettete Flüchtlinge im italienischen Hafen von Tarent an Land bringen können. Dabei seien auch die sterblichen Überreste einer schwangeren Frau von Bord gebracht worden, die während einer Rettungsaktion ihr Leben verloren habe, erklärte „Ärzte ohne Grenzen“ am Sonntag auf Twitter.

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Die Mannschaft der von der Ärzte-Organisation unterhaltenen „Geo Barents“ hatte die Männer, Frauen und Kinder aus dem Meer gerettet. Zugleich beklagte die Crew den Tod von mehr als 30 Menschen, für die jede Hilfe bei einem Einsatz zu spät gekommen sei.

Keine staatliche Seenotrettung

„Ärzte ohne Grenzen“ kritisierte die EU-Flüchtlingspolitik erneut als „andauernde humanitäre Katastrophe“. Der Verlust von menschlichen Leben im Mittelmeer werde nicht aufhören, solange die europäischen Regierungen die Augen davor verschließen. Im Mittelmeer gibt es keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten. Zurzeit ist noch die „Ocean Viking“ der Hilfsorganisation SOS Méditerranée mit mehr als 200 Geretteten unterwegs.

Immer wieder dauert es viele Tage, bis die italienischen Behörden den Rettungsschiffen einen Hafen zuweisen. Malta gibt seit Langem keine Erlaubnisse mehr.

Mindestens 929 Tote und Vermisste

Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Vor allem aus Libyen, wo ihnen Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen, wagen immer wieder Schutzsuchende die Überfahrt. Es gibt dort keine staatliche organisierte Rettungsmission, lediglich die Schiffe von Hilfsorganisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten.

Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres mindestens 929 Menschen bei der gefährlichen Überquerung des Mittelmeeres ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. (epd/mig) Aktuell Panorama

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