Statistikamt
Zahl ausländischer Kinder in Deutschland steigt weiter
Die Zahl der Kinder in Deutschland ist wieder leicht gestiegen. Wie das Statistikamt anlässlich des internationalen Kindertages mitteilt, sind höhere Geburtenzahlen der Hauptgrund. Gleichzeitig steigt die Zahl ausländischer Kinder in Deutschland.
Mittwoch, 01.06.2022, 17:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 01.06.2022, 15:09 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Anteil der Kinder an der Bevölkerung in Deutschland nimmt wieder leicht zu. Von den 83,2 Millionen Menschen, die Anfang 2021 in Deutschland lebten, waren 10,7 Millionen Kinder im Alter bis einschließlich 13 Jahre, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag aus Anlass des Internationalen Kindertages am 1. Juni mitteilte. Danach machten Kinder einen Anteil von 12,9 Prozent der Bevölkerung Deutschlands aus. Der Anteil seit dem Tiefststand Anfang 2015 (12,2 Prozent) ist damit in den vergangenen Jahren wieder leicht gestiegen.
Als Grund für diese Entwicklung gibt die Statistikbehörde höhere Geburtenzahlen an. Von 2010 bis 2014 wurden durchschnittlich rund 682.200 Kinder pro Jahr geboren. Von 2015 bis 2020 waren es im Durchschnitt gut 775.600 jährlich. Nach vorläufigen Ergebnissen erreichte die Geburtenzahl für 2021 mit 795.500 Neugeborenen sogar den höchsten Stand seit 1997.
Ein weiterer Grund für den Anstieg ist die Zahl der ausländischen Kinder. Wie das Statistikamt auf Nachfrage des MiGAZIN ergänzend mitteilte, lebten Ende 2020 rund 1.380.000 Kinder ohne deutsche Staatsbürgerschaft in Deutschland. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist das ein Plus von rund 60.000 Kindern. Sie machen rund 13 Prozent aller Kinder in Deutschland aus.
Zahl ausländischer Kinder fast verdoppelt
Insgesamt stieg die Zahl der ausländischen Kinder in den vergangenen zehn Jahren von rund 480.000 im Jahr 2011 um rund 800.000. Der größte Zuwachs wurde während der großen Fluchtbewegung im Jahr 2015 verzeichnet mit einem Plus von knapp 230.000 in der Altersgruppe bis einschließlich 13 Jahre.
In den Staaten der Europäischen Union (EU) war der durchschnittliche Anteil von Kindern an der Bevölkerung höher als in Deutschland: Zum Jahresbeginn 2021 betrug dieser laut EU-Statistikbehörde Eurostat 14 Prozent. Niedriger als in Deutschland war der Kinderanteil nur in Italien (11,9 Prozent), Portugal (12,4 Prozent) und Malta (12,6 Prozent). Den höchsten Anteil von Kindern wiesen Irland (18,6 Prozent), Schweden (16,5 Prozent) und Frankreich (16,4 Prozent) auf. (epd/mig) Aktuell Gesellschaft
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