Mittelmeer
„Ocean Viking“ rettet 158 Flüchtlinge aus Seenot
Seenotretter haben im Mittelmeer weitere 158 Menschen von zwei seeuntauglichen Schlauchbooten gerettet, darunter schwangere Frauen, ein drei Monate altes Baby und mehrere Kinder. Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Eine Rettungsmission der EU gibt es nicht.
Donnerstag, 19.05.2022, 21:30 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 19.05.2022, 17:46 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Das Rettungsschiff „Ocean Viking“ hat am Donnerstag 158 Geflüchtete im Mittelmeer an Bord genommen. Die Menschen seien von zwei seeuntauglichen und überladenen Schlauchbooten in der libyschen Rettungszone gerettet worden, teilte die Organisation SOS Méditerranée, die das Schiff betreibt, am Donnerstag mit. Ein Verletzter habe per Trage evakuiert werden müssen, sechs Gerettete seien schwanger. Auch ein drei Monate altes Baby und mehrere Kinder seien auf den Schlauchbooten gewesen.
Auf dem Mittelmeer gibt es keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission. Lediglich die Schiffe privater Organisationen halten Ausschau nach in Not geratenen Flüchtlingen und Migranten. Immer wieder müssen sie nach dem Abschluss von Rettungen tagelang auf See ausharren, bis sie einen europäischen Hafen anlaufen dürfen.
Heute Morgen retteten die Teams der #OceanViking 158 Überlebende von 2 seeuntauglichen & überladenen Schlauchbooten in d. libyschen Rettungszone. Ein Verletzter musste per Trage evakuiert werden.
Unter den Überlebenden sind 6 Schwangere, mehrere Kinder & ein 3 Monate altes Baby. pic.twitter.com/AfGzS4zEnY
— SOS MEDITERRANEE Germany (@SOSMedGermany) May 19, 2022
Gefährliche Fluchtroute
So musste die „Geo Barents“ von der Hilfsorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ sieben Tage warten, bis sie am Mittwochabend den Hafen der sizilianischen Stadt Augusta zugewiesen bekommen hat, um 471 Gerettete an Land zu bringen. Die Besatzung hatte sie innerhalb von drei Tagen aus sieben Booten in Seenot in den libyschen und maltesischen Rettungszonen an Bord genommen.
🙌🏼 After 7 unnecessary days of waiting finally our 471 survivors will disembark in the port of Augusta in Italy! pic.twitter.com/TsnZ2d3m28
— MSF Sea (@MSF_Sea) May 18, 2022
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind seit Beginn dieses Jahres schon mehr als 689 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Die Organisationen weigern sich, die Überlebenden nach Libyen zu bringen, von wo aus viele Flüchtlinge in See stechen, weil ihnen dort Folter und andere Menschenrechtsverletzungen drohen. Die Europäische Union unterhält im Mittelmeer keine Rettungsmission. (epd/mig) Aktuell Panorama
Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.
MiGGLIED WERDEN- Symbol der Abschottung Einführung der Bezahlkarte für Geflüchtete sofort stoppen!
- Umbruch in Syrien Was bedeutet der Sturz Assads – auch für Geflüchtete…
- Neue Behörde Ukrainer sollen arbeiten oder zurück in die Heimat
- Debatte über Rückkehr Bamf verhängt Entscheidungsstopp für Asylverfahren…
- Kaum Auslandsüberweisungen Studie entlarvt Lüge zur Einführung von Bezahlkarten
- Jahresbericht Menschenrechtsinstitut kritisiert deutsche Migrationspolitik