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Integrationsminister-Konferenz

„Gewisse Ungleichheit“ zwischen Ukrainern und anderen Flüchtlingen

Integrationsminister der Länder fordern leichteren Zugang zum Arbeitsmarkt für Eingewanderte. Bei der Konferenz standen Geflüchtete aus der Ukraine im Fokus der Beratungen. Die Corona-Jahre hätten aber auch Handlungsbedarf bei bereits in Deutschland verwurzelten Migranten offenbart.

Donnerstag, 28.04.2022, 20:00 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 28.04.2022, 17:55 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Die Bundesländer fordern von der Bundesregierung eine schnellere Anerkennung von beruflichen Abschlüssen von Einwanderern. Wenn Universitäten, Fachhochschulen oder Kammern einen Abschluss anerkennen, sollte keine weitere Prüfung mehr notwendig sein, heißt es in einer Erklärung zum Abschluss der Integrationsministerkonferenz am Donnerstag in Hamburg. Es müsse sichergestellt werden, dass zugewanderte Menschen entsprechend ihrer Ausbildung tätig sein können und nicht nur Hilfstätigkeiten verrichten.

Neben den formalen Berufsqualifikationen bekräftigen die Integrationsministerinnen und -minister der Länder die Bedeutung non-formaler und informell erworbener beruflicher Kompetenzen. Deren Anerkennung soll künftig besser erfolgen. Dazu soll durch den Bund und die Länder gemeinsam ein standardisiertes Verfahren entwickelt werden, um auch für Menschen ohne formale Berufsqualifikationen eine Arbeitsmarktperspektive zu bieten.

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Gesellschaft durch Einwanderung geprägt

„Die Gesellschaft in Deutschland wird schon lange durch Einwanderung geprägt. Jeder vierte hier lebende Mensch ist selbst zugewandert oder hat familiäre Wurzeln im Ausland. Wir profitieren sehr davon, dass Menschen zu uns kommen, und ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten hier bei uns mit einbringen wollen“, erklärte die Konferenzvorsitzende, Hamburgs Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD).

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Wer in Deutschland arbeiten möchte, solle das tun können. Durch einen schnellen Übergang in Ausbildung und Arbeit würden viele Fragen der Integration wie von selbst gelöst: „Spracherwerb, ein eigenes Einkommen, ein soziales Umfeld. Den Weg dahin wollen wir daher möglichst leicht machen und bestehende Hürden weiter abbauen,“ so Leonhard.

Flucht aus der Ukraine im Fokus

Geprägt waren die Beratungen der Integrationsminister von den aktuellen Entwicklungen aufgrund des Krieges in der Ukraine. Angesichts der zahlreichen Flüchtlinge müsse ein besonderes Augenmerk auf Frauen gelegt werden, forderte Leonhard. Frauen brauchten passgenaue Angebote mit gesicherter Kinderbetreuung zur Weiterbildung und Sprachförderung, damit sie nicht unterhalb ihrer Qualifikation arbeiten müssten. Grundsätzlich sollten nach einem Beschluss der Konferenz mehr zugewanderte Frauen berufstätig werden.

Hierbei stünden auch die Agenturen für Arbeit und Jobcenter in der die Pflicht: „Durch die Etablierung eines umfassenden, strukturellen und gendersensiblen Ansatzes sollen sie die Erwerbsbeteiligung von zugewanderten Frauen verstärkt fördern können“, hieß es. Wer sich erfolgreich qualifiziere, müsse auch eine Chance im Job bekommen. Die Integrationsminister betonen die Verantwortung von Arbeitgebern, Bewerbungen qualifizierter Frauen diskriminierungsfrei zu berücksichtigen.

Eine gewisse Ungleichheit

Besprochen wurden aber auch Integrationsaufgaben der bereits erfolgten Einwanderung in den Corona-Jahren. Die Pandemie habe deutlich die Schwachstellen der Integration in Deutschland aufgezeigt. „Benachteiligungen und Ungleichheiten haben sich aus integrationspolitischer Sicht verschärft und sind deutlich sichtbar geworden, sei es beim Gesundheitsschutz, den Arbeitsbedingungen, Wohnverhältnissen oder den Bildungschancen“, erklärte Senatorin Leonhard.

Leonhard räumte ein, dass es zwischen Flüchtlingen aus der Ukraine und anderen Ländern „eine gewisse Ungleichheit“ gebe. Menschen aus der Ukraine hätten per Gesetz einen einfacheren Zugang zum Gesundheitssystem, Sozialleistungen und dem Arbeitsmarkt. Ziel müsse es daher sein, die sehr langen Anerkennungsverfahren für Flüchtlinge zu beschleunigen. (epd/mig) Leitartikel Politik

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