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Handwerk © voltamax @ pixabay.com (CC 0 Public Domain)

Studie

Ohne Migranten geht nichts mehr auf dem Arbeitsmarkt

Migranten und Geflüchtete sind vom Arbeitsmarkt in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung. Demnach leisten sie einen wesentlichen Beitrag zur Sicherung der Arbeitskräftebedarfe in Fachkraftberufen.

Freitag, 03.12.2021, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 01.12.2021, 16:11 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Menschen mit Einwanderungsgeschichte decken in vielen Fachkraftberufen einen erheblichen Teil des Bedarfs auf dem deutschen Arbeitsmarkt ab. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung vom Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA).

Danach stellten Migranten im Betrachtungsjahr 2020 über 23 Prozent (132.000 Personen) aller Berufskraftfahrer in Deutschland. Bei regionaler Betrachtung ergibt sich ein deutlicheres Bild: in Baden-Württemberg beispielsweise liegt diese Quote sogar bei knapp 35 Prozent, in der Fleischverarbeitung in Niedersachsen sind es sogar 60 Prozent. Ähnlich sieht es im Gastronomiebereich aus. Dort beträgt die Quote 31 Prozent bei bundesweit 91.000 beschäftigten Fachkräften. „Was passieren würde, wenn diese plötzlich fehlen, zeigte sich aktuell in Großbritannien“, konstatiert die Stiftung.

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Der Studie zufolge entwickelt sich auch die Arbeitsmarktintegration Geflüchteter positiv: So verfünffachte sich der Anteil geflüchteter Menschen in Fachkraftberufen in Rheinland-Pfalz beispielsweise zwischen 2013 und 2020. In Mecklenburg-Vorpommern stieg der Anteil im selben Zeitraum sogar um das Sechzehnfache. „Immer mehr Geflüchtete kommen erfolgreich auf dem Arbeitsmarkt an – und das auch als Fachkräfte“, konstatieren die Experten.

Migranten in Zukunft noch präsenter

„Gerade auch mit Blick auf die besonders nachgefragten Engpassberufe wird die wachsende Bedeutung von Migranten und Geflüchteten für die Deckung der Arbeitskräftebedarfe deutlich“, heißt es weiter. So liege der Anteil neu abgeschlossener Ausbildungsverträge für diese Personengruppen mittlerweile deutlich über dem der Deutschen. Damit dürften Migranten und Geflüchtete in den untersuchten Berufen zukünftig noch präsenter werden, prognostizieren die Studienautoren.

Die Studie konzentriert sich auf Fachkraftberufe, Berufe also, für deren Ausübung normalerweise eine abgeschlossene zwei- bis dreijährige Berufsausbildung benötigt wird. Auch nimmt sie die sogenannten Engpassberufe in den Fokus, bei denen rein rechnerisch nicht alle Stellen besetzt werden können. (mig) Leitartikel Studien Wirtschaft

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