Notstand beendet

„Sea-Watch 4“ mit 461 Flüchtlingen darf Sizilien anlaufen

Erleichterung auf der „Sea-Watch 4“: Nach mehreren Tagen Wartezeit darf das Rettungsschiff den Hafen Augusta auf Sizilien anlaufen. Zuletzt hatte sich die Lage an Bord verschlechtert. Die Crew hatte den Notstand ausgerufen.

Montag, 29.11.2021, 5:22 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 22.12.2021, 13:03 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die „Sea-Watch 4“ hat am Freitagnachmittag einen Hafen zugewiesen bekommen. Die 461 im Mittelmeer geretteten Flüchtlinge dürfen in Augusta auf Sizilien an Land gehen, wie die Betreiberorganisation Sea-Watch auf Twitter mitteilte. Zuvor hatte die Crew des Rettungsschiffes wegen des schlechten Wetters den Notstand an Bord ausgerufen.

Die Crew der „Sea-Watch 4“ hatte die Menschen seit vergangenem Donnerstag bei sieben Einsätzen gerettet. Mehrere Flüchtlinge mussten bereits wegen gesundheitlicher Probleme von der italienischen Küstenwache evakuiert werden.

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In der Nacht zu Freitag verloren nach Angaben der Seenotretter vier Menschen wegen der Kälte das Bewusstsein. Das schlechte Wetter „hat das Schiff und unsere 461 von Unterkühlung bedrohten Gäste schwer getroffen“, teilte die Betreiberorganisation Sea-Watch am Freitagmorgen mit. In der Nacht zu Freitag sei deshalb der Notstand ausgerufen worden.

Notstand an Bord

Der Notstand sei ausgerufen worden, weil der Kapitän des Schiffes nicht weiter für die Sicherheit der Geretteten garantieren könne, sagte Sea-Watch-Sprecherin Mattea Weihe dem „Evangelischen Pressedienst“. In der Vergangenheit habe die Seenotrettungsorganisation „nur wenige Male“ den Notstand ausrufen müssen. Sturm und starker Regen hätten dafür gesorgt, dass das Deck der „Sea-Watch 4“ großflächig überspült worden sei. Dadurch habe sich die Situation an Bord „drastisch verschlechtert“.

Das Mittelmeer zählt zu den tödlichsten Fluchtrouten der Welt. Laut der Internationalen Organisation für Migration (IOM) sind in diesem Jahr bislang mindestens 1.645 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer schätzen Experten deutlicher höher ein. Die Europäische Union steht massiv in der Kritik, weil sie sich nicht aktiv an der Seenotrettung beteiligt. (epd/mig) Aktuell Panorama

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