„Identitätspolitik“
„Goldene Kartoffel“ für bürgerliche Medien
Die „Goldene Kartoffel“ geht in diesem Jahr an die Debatte über „Identitätspolitik in bürgerlichen Medien“. Neuen deutschen Medienmacher kritisieren, die Debatte habe rechtsradikale Thesen salonfähig gemacht.
Donnerstag, 28.10.2021, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 27.10.2021, 17:18 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Der Negativpreis der Neuen deutschen Medienmacher, die „Goldene Kartoffel“ 2021, geht in diesem Jahr an die Debatte über Identitätspolitik in bürgerlichen Medien, die „rechtsradikale Thesen normalisiert und salonfähig gemacht hat“, wie die Journalistenorganisation in Berlin erklärte.
Identitätspolitik sei – anders als Klima, Steuern oder Rente – kein Thema, das mit dem Alltag zu tun habe und das niemand so richtig verstehe. „Trotzdem wurde es im Jahr 2021 in den meisten Medien rauf und runter diskutiert, mit Stichworten wie ‚Cancel Culture‘, ‚bedrohte Meinungsfreiheit‘ und ‚Rassismus gegen Weiße‘, hieß es in der Begründung.
Die „Wahnvorstellung“, dass Ausländer die Diskurshoheit übernähmen, autoritäre Minderheiten Sprechverbote erteilten und linke Aktivisten an den Schaltstellen der Macht sitzen, könne man getrost als „neurechtes Geschwafel abtun. Nicht so das deutsche Feuilleton“, erklärten die Neuen deutschen Medienmacher.
„Debatte überzogen“
„Die Debatte über ‚Identitätspolitik‘ in deutschen Medien 2021 war überzogen, unsachlich, polarisierend und hat rechtsradikale Erzählungen salonfähig gemacht“, hieß es. „Damit, herzlichen Glückwunsch, so gut wie allen Medien des bürgerlichen Spektrums, von der ‚taz‘, bis zur ‚FAZ‘, von ARD bis ntv, von Deutschlandfunk bis Radio Energy. Das war wirklich ein Gemeinschaftswerk“, hieß es weiter.
Die Neuen deutschen Medienmacher setzen sich nach eigenen Angaben für mehr Vielfalt in den Medien ein. Den Negativpreis „Goldene Kartoffel“ verleihen sie seit 2018 für „besonders unterirdische Berichterstattung“. (epd/mig) Aktuell Feuilleton
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