Überblick
Die Auswirkungen des Klimawandels in den verschiedenen Regionen
Der Klimawandel treibt weltweit immer mehr Menschen in die Flucht mit einschneidenden Veränderungen für alle Regionen der Welt. Wenn nicht massiv Treibhausgase reduziert werden, wird es voraussichtlich deutlich häufiger zu Wetterextremen kommen.
Von Mey Dudin Mittwoch, 20.10.2021, 5:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 18.10.2021, 18:05 Uhr Lesedauer: 3 Minuten |
Der Weltklimarat schlägt Alarm und beschreibt düstere Zukunftsszenarien für den Fall, dass konsequente Maßnahmen gegen die Erderwärmung ausbleiben. Die drohenden Folgen für verschiedene Weltregionen im Überblick:
Klimaszenarien
2019 war die CO2-Konzentration in der Atmosphäre höher denn je in zwei Millionen Jahren zuvor. Der Weltklimarat hat fünf Szenarien erarbeitet, abhängig davon, ob künftig noch hohe bis sehr hohe Emissionen erzeugt werden, mittlere oder geringe bis sehr geringe. Je mehr Treibhausgase in die Luft geblasen werden, umso stärker erwärmt sich die Erde. Beim globalen Temperaturanstieg um 1,5 Grad Celsius werden extreme Dürreperioden 2,4 Mal häufiger, bei plus 2 Grad Celsius 3,1 Mal häufiger und bei plus 4 Grad Celsius 5,1 Mal häufiger. Heftige Niederschläge werden dann weiter zunehmen – um das 1,5-Fache bis hin zum 2,8-Fachen. Tropische Wirbelstürme werden zwischen 10 Prozent und 30 Prozent häufiger.
Afrika
Die Temperatur an der Erdoberfläche erhöht sich in Afrika stärker an als im globalen Durchschnitt. Während Hitzewellen zunehmen, werden Kälteperioden weniger. Der Meeresspiegel steigt schneller als in anderen Weltregionen, was zunehmend zu Überschwemmungen und Erosionen sandiger Küstenabschnitte führt. Flüsse treten häufiger über die Ufer, und die Gefahr von Feuern im Norden und im Südwesten wächst. An der östlichen Küste drohen heftigere tropische Wirbelstürme, auch Starkregen-Ereignisse nehmen zu.
Amerika
In Süd- und Zentralamerika drohen vielerorts längere Trockenperioden und Dürren mit starken Auswirkungen auf die Land- und Forstwirtschaft, die Gesundheit der Bevölkerung sowie die Ökosysteme. Im Amazonas-Gebiet steigt die Zahl der heißen Tage, an denen mehr als 35 Grad Celsius gemessen werden, pro Jahr um mindestens bis zu 60 Tage an, wenn effektiv Klimaschutz betrieben wird. Im Extremfall kann die Zahl dieser Tage aber auch um 150 Tage bis Ende des 21. Jahrhunderts ansteigen. In Nordamerika werden vor allem die Winter-Temperaturen überdurchschnittlich steigen. Dürren und Waldbrände dürften häufiger werden.
Asien
In Nordasien wird der Permafrostboden immer weiter auftauen. Im Hochland von Tibet und dem Himalaya-Gebirge wird es insgesamt feuchter und zunehmend Starkregen fallen. Am Hindukusch verschiebt sich die Schneegrenze weiter nach oben, und die Gletscherschmelze dauert an. In den Gebirgen insgesamt steigt das Risiko von Gletscherfluten. Am Mekong-Delta in Vietnam kommt es zu längeren Überschwemmungsperioden, und in Ostasien häufen sich heftige Regenfälle.
Europa
Hier werden in weiten Teilen des Kontinents Überschwemmungen nach Regenfällen mit zunehmender Erderwärmung häufiger – vor allem ab dem Erreichen der Zwei-Grad-Celsius-Marke. In der Mittelmeerregion wiederum steigt die Brandgefahr wegen längerer Trockenperioden. Die Gletscher in den Alpen werden sich weiter zurückziehen.
Städte
In den Städten kann die Hitze wegen der hohen und dicht aneinander stehenden Gebäude kaum abziehen. Geballte menschliche Aktivitäten und wenige Pflanzen verschärfen den Effekt, sodass Metropolen zu regelrechten Hitze-Inseln werden. Von 1950 bis 2018 wurde im Großraum Moskau ein Temperaturanstieg von einem Grad Celsius gemessen, im indischen Kalkutta sogar von 2,6 Grad Celsius.
Ozeane und Polargebiete
Es ist so gut wie sicher, dass der Meeresspiegel immer weiter ansteigen wird – und zwar über mehrere Jahrhunderte oder sogar Jahrtausende. Die Gründe sind die Ausdehnung des Wassers durch die Erwärmung sowie das Abschmelzen der großen Eisschilde. In den Polarregionen wird das Eis weiter schmelzen, selbst wenn es gelingt, die Erderwärmung zu begrenzen. Gerade die Arktis erwärmte sich in den letzten 50 Jahren im Durchschnitt mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr als zweimal so stark wie der Rest der Welt. Das Nordpolarmeer wird noch vor dem Jahr 2050 mindestens einmal praktisch Eisfrei sein. (epd/mig) Aktuell Panorama
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