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Studie

Weiße Männer dominieren weiterhin das deutsche Fernsehen

Das deutsche Fernsehen ist nach wie vor weiß und männlich. Frauen und Personen mit Einwanderungsgeschichte sind deutlich unterrepräsentiert. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor. Der Trend macht aber Hoffnung.

Freitag, 08.10.2021, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 06.10.2021, 17:08 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Weiße Männer sind im deutschen Fernsehen weiterhin deutlich sichtbarer als Frauen. Und Personen mit Migrationshintergrund sind gemessen an ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung weiterhin deutlich unterrepräsentiert. Das geht aus einer Fortschrittsstudie der Universität Rostock zur audiovisuellen Diversität mit dem Titel „Sichtbarkeit und Vielfalt“ hervor, die am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde.

Demnach sind auch People of Colour unterrepräsentiert. Personen mit einer erkennbar schweren Behinderung werden im TV ebenfalls kaum gezeigt. Und bei der sexuellen Orientierung ist Homosexualität viel weniger präsent als in der Bevölkerung Deutschlands.

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Konkret kommen der Erhebung zufolge auf eine Frau im deutschen Fernsehen etwa zwei Männer. Der Trend geht aber hin zu mehr Gleichheit: In fiktionalen Produktionen des Jahres 2020 war das Geschlechterverhältnis den Angaben nach beinahe ausgewogen. Im Kinderfernsehen wurden zuletzt ebenfalls mehr weibliche Figuren sichtbar. Und in Informationsformaten erklärten Männer nicht mehr allein die Welt, auch wenn sie immer noch am häufigsten als Experten zu Wort kommen – selbst wenn es um Berufe geht, in denen vor allem Frauen arbeiten.

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Migranten nicht repräsentiert im TV

Der Anteil der Personen mit Migrationshintergrund betrug den Angaben zufolge im Fernsehen 11 Prozent. Im Vergleich zu ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung (26 Prozent) sind diese Menschen im Fernsehen deutlich unterrepräsentiert. Im Vergleich zu einer Erhebung aus dem Jahr 2016 zeigt sich jedoch ein positiver Trend. Damals hatten nur 8 Prozent der Menschen im Fernsehen ausländische Wurzeln. Ähnliches gilt auch für People of Colour. Sie machen 5 Prozent der Personen im Fernsehen aus und 10 Prozent der Gesamtbevölkerung.

Am häufigsten kommen Personen mit Migrationshintergrund in Fernsehserien vor, gefolgt von fiktionalen Produktionen und in TV-Talks. In Soaps, nichtfiktionalen Unterhaltungs- sowie Informationssendungen kommen sie mit 10 bis 11 Prozent am seltensten vor. Studienleitern Elizabeth Prommer zufolge sind positiven Entwicklung insbesondere in neueren Produktionen zu beobachten.

„Wir sind nicht divers genug“

Die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb), Patricia Schlesinger, räumte ein: „Wir sind nicht divers genug und daran müssen wir etwas ändern.“ Die Sender müssten die Gesellschaft abbilden und zugänglich sein für alle. Das betreffe Minderheiten, aber beispielsweise auch Menschen ohne Abitur. „Wenn wir nicht alle abholen, sind wir noch nicht gut genug.“ Doch das Programm sei noch sehr geprägt von der Mehrheitsmeinung der Mehrheitsgesellschaft. Sie sagte, für den rbb werde aktuell ein elektronisches Tool entwickelt, mit dem alle zwei Monate auch die Diversität auf den Bildschirmen ermittelt werden solle.

Für die sogenannte MaLisa-Studie wurden im vergangenen Jahr repräsentative Stichproben von fast 3.000 TV-Einzelprogrammen auf 17 Sendern mit mehr als 25.000 Protagonisten und Hauptakteurinnen erhoben. Darüber hinaus wurden mehr als 3.000 internationale Programme des Kinderfernsehens untersucht sowie die Inhalte aller deutscher Filme und Filme mit deutscher Beteiligung von 2016 bis 2020. Gefördert wurde die Studie von der MaLisa Stiftung von Maria und Elisabeth Furtwängler sowie von den Sendern ARD, ZDF, RTL Deutschland, ProSiebenSat.1 und von Film- und Medienförderanstalten. (epd/mig) Gesellschaft Leitartikel

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  1. thomas sagt:

    ich habe so meine Probleme mit dem begriff. sehr progressiv und bietet Angriffsfläche von Seiten der rassisten.

  2. Levent Öztürk sagt:

    Männer und Frauen mit Einwanderungsgeschichte oder Migrationshintergrund werden auch sehr gern und oft in TV-Talkrunden eingeladen, wenn sie eine bestimmte regierungskonfirme Sichtweise vertretend oder politische Meinung habend als „Haustürken“ bzw. „Hausaraber“ fungieren, auch wenn diese Einstellung definitiv nicht repräsentativ ist. Daher werden zum Beispiel zum Thema „Türkei“ immer wieder die gleichen Gäste in solche TV-Talkshows eingeladen, wie z.B. Sevim Dagdelen (Linke) oder Cem Özdemir (Grüne), weil sie eine negative Meinung gegenüber Türken und der Türkei vertreten und diese öffentlich proklamieren. Dass es aber auch in Deutschland sehr viele ja sogar namhafte Mitbürger gibt, welche anderer Meinung sind wird ausgeblendet und hinsichtlich der „Zusammenstellung“ dieser Talkrunden komplett ignoriert. Das hat seit Jahren schon ein tiefgreifendes System bezüglich Meinungsmache.