
Sachsen
Warnung vor „Völkischen Siedlern“
Neonazis breiten sich in ländlichen Regionen Sachsens aus, werben gezielt für die Ansiedlung nationaler Familien und nehmen zunehmend kulturell und politisch Einfluss in den Gemeinden. Die Kommunen erkennen die Gefahr oft zu spät – und schweigen dann.
Mittwoch, 11.08.2021, 5:21 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 10.08.2021, 16:52 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
Das Kulturbüro Sachsen warnt vor der Ausbreitung sogenannter „Völkischer Siedler“ im Freistaat. In Sachsen existierten inzwischen mehrere Höfe von „Völkischen Siedlern“, die ein rechtes Netzwerk bilden, teilte der Verein am Dienstag in Dresden mit. Schwerpunktregion sei der Landkreis Mittelsachsen. Die Netzwerke etablierten sich zunächst, sicherten das wirtschaftliche Auskommen und stärkten sich sozial um anschließend kulturell und politisch in den Gemeinden Einfluss zu nehmen.
Seit einigen Jahren sei eine starke Zunahme solcher Ansiedlungen in Sachsen zu beobachten, sagte Petra Schickert, Fachreferentin des Vereins, der sich für Demokratiebildung und im Kampf gegen Extremismus engagiert. „Völkische Siedler“ kauften Höfe und Häuser in ländlichen Räumen. Die Neonazis breiteten sich in den Sozialräumen aus, verkauften Bio-Gemüse an die Bevölkerung und nutzten Gespräche für die Verbreitung ihrer menschenfeindlichen Ideologie. Ihre zahlreichen Kinder trügen ihre zutiefst rassistische, antisemitische und sozialdarwinistische Erziehung selbstbewusst in die Schulen der Region.
Kommunen schweigen
Nach Informationen des Kulturbüros propagieren Nazis seit dem Frühjahr 2020 die Ansiedlung in den östlichen Bundesländern gezielt. Initiativen forcierten explizit die Ansiedlung nationaler Familien in diesen Regionen und würden mit Einschätzungen zur Region, zum Immobilien- und Arbeitsmarkt helfen.
Betroffene Gemeinden und Kommunen würden die Gefahr häufig zu spät erkennen. „Anfangs überwiegt die Freude über den Zuzug von jungen Familien in die Gemeinde“, heißt es in einem Bericht des Kulturbüros. Sobald der neonazistische Hintergrund der Neuen auffalle, werde das Problem jedoch nicht öffentlich angesprochen, da Gemeinde sich nicht das Image einer Neonazi-Hochburg einhandeln wollten. (epd/mig)
Aktuell PanoramaWir informieren täglich über Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Um diese Qualität beizubehalten und den steigenden Ansprüchen an die Themen gerecht zu werden bitten wir dich um Unterstützung: Werde jetzt Mitglied!
MiGGLIED WERDEN- Queere Geflüchtete abgeschoben BAMF: Wenn sie sich „diskret Verhalten“, werden sie…
- Antiziganismus-Beauftragter Ukraine-Hilfen kommen bei Roma nicht an
- Studie Gesellschaft ist in Rundfunkräten nicht abgebildet
- Türkische Befindlichkeiten Im Jahr vor der großen Wahl
- Nach 30 Jahren Anklage wegen Brandanschlags auf Flüchtlinge in…
- Wegbereiter der Kinderrechte Vor 80 Jahren wurde Janusz Korczak im Lager…
Da wollen sich Deutsche in ihrem eigenen Land eine sichere Zukunft schaffen und ziehen dafür aus dem hochkriminellen „bunten“ Westen nach Mitteldeutschland und Ihre Schreiberlinge erdreisten sich tatsächlich, von einer Gefahr zu sprechen. Das ist lächerlich, anmaßend und vollkommen relaitätsfern, in einem Wort: Links!
Da findet Andreas genau die richtigen Worte. Danke