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Impfung © whitesession @ pixabay.com (Lizenz), bearb. MiG

Mehrsprachige Videos

Berlin startet Impfkampagne in Flüchtlingsunterkünften

In Berlin leben 18.500 Geflüchtete in knapp 80 Unterkünften - in beengten Verhältnissen. Das zuständige Landesamt will deshalb in Flüchtlingsunterkünften mit Corona-Impfungen beginnen. Mehrsprachige Videos informieren die Menschen.

Von Dienstag, 06.04.2021, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 05.04.2021, 11:45 Uhr Lesedauer: 2 Minuten  |  

Das Berliner Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) will in diesem Monat in den Gemeinschaftsunterkünften mit dem Impfen gegen das Coronavirus beginnen. „Menschen, die in Unterkünften leben, haben natürlich mehr soziale Kontakte als jemand, der in seiner eigenen Wohnung lebt“, sagte die stellvertretende LAF-Präsidentin Jana Borkamp dem „Evangelischen Pressedienst“. In zwei Dritteln der Unterkünfte teilten sich die Bewohner Küchen und Sanitärbereiche.

„Sie haben also – auch wenn sie Maske tragen – mehr soziale Kontakte und sind insofern auch einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt“, betonte Borkamp. Es sei daher richtig, dass die Menschen, die dort wohnen, bereits in der zweiten Stufe der Impfstrategie ein Impfangebot bekommen. „Dies ist übrigens nicht auf Geflüchtete begrenzt, sondern schließt auch andere Gruppen ein, die etwa in Einrichtungen für Behinderte oder Wohnungslose leben“, sagte sie.

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Seit Ausbruch der Pandemie vor mehr als einem Jahr wurden laut LAF bis Ende März in Berlin rund 1.300 Menschen in Flüchtlingsunterkünften positiv auf das Coronavirus getestet. Vier Bewohner starben an den Folgen der Infektion. Derzeit leben rund 18.500 Geflüchtete in knapp 80 Unterkünften des LAF.

Aufklärungsvideos in 15 Sprachen

Inzwischen wirbt die Behörde mit Aufklärungsvideos in 15 Sprachen für das Impfen. Dieses Informationsangebot werde gut angenommen, sagte Borkamp: „Die meisten Abrufe hat derzeit das Video auf Somali, gefolgt von Farsi, Russisch und Arabisch.“ Positive Rückmeldungen gebe es auch aus Einrichtungen in anderen Bundesländern. In Bayern und Hessen beispielsweise sei man besonders an den Übersetzungen in afrikanische Sprachen interessiert. „Offenbar wünschen sich in dieser Zielgruppe viele Menschen Informationen von offizieller Seite“, sagte Borkamp.

Wie in anderen Bevölkerungsgruppen gebe es auch unter Geflüchteten Nachfragen wegen des Einsatzes von Astrazeneca. Der temporäre Stopp dieses Impfstoffes habe für Verunsicherung gesorgt. „Ansonsten gibt es ebenso wie in der deutschen Bevölkerung subjektive Befürchtungen, die durch im Internet kursierende Gerüchte noch geschürt werden“, sagte Borkamp. So sei etwa die Angst, die Impfung könne Unfruchtbarkeit auslösen, in Teilen der arabischsprachigen Welt besonders verbreitet. (epd/mig) Leitartikel Panorama

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