
Handy-Spiel
App soll Jugendliche gegen Rechtsextremismus sensibilisieren
Bildungsstätte Anne Frank hat ein Mobile Game zum Thema Radikalisierung vorgestellt. Das Spiel „Hidden Codes“ soll Jugendliche ab 14 Jahren für rechtsextreme Codes sensibilisieren.
Donnerstag, 25.03.2021, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 24.03.2021, 16:00 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt am Main hat am Mittwoch ein neues digitales Angebot in der politischen Bildung vorgestellt, das auf die Radikalisierung im Netz eine Antwort geben will. Die App „Hidden Codes“ solle Jugendliche ab 14 Jahren dazu befähigen, Anzeichen von rechtsextremer und islamistischer Radikalisierung zu erkennen und ihr im eigenen Umfeld entgegenzutreten, sagte die Projektleiterin und stellvertretende Direktorin Deborah Schnabel.
Das Angebot sei in Zusammenarbeit mit der Berliner Spiele-Entwicklungs-Firma „Playing History“, den Illustratorinnen Meikey To und Jennifer Hicks sowie der kulturellen Bildnerin Sarah Fartuun Heinze umgesetzt worden. Das digitale Spiel sei auch für den Deutschen Computerspiel-Preis in der Kategorie „Serious Game“ nominiert worden.
Simulierte Social-Media-Umgebung
Insgesamt sei ein Team von mehr als 40 Personen in die Entwicklung der App einbezogen worden, die Kosten seien noch nicht genau zu beziffern, sagte Schnabel. Es sei besonders wichtig gewesen, die Jugendlichen dort abzuholen, „wo sie sich besonders oft und gerne aufhalten: in sozialen Medien“.
In „Hidden Codes“ bewegten sich die Gamer deshalb in einer simulierten Social-Media-Umgebung und begegneten dabei vielseitig gestalteten und realitätsnahen Charakteren. Beim Durchstöbern von Profilen und Storys anderer User, beim Kommentieren und Diskutieren erführen sie, wie Extremisten digitale Medien nutzen, um sie für ihre Zwecke zu mobilisieren. Gemeinsam mit ihren Mitspielern könnten die Gamer Strategien entwickeln, um zu verhindern, dass sich Freunde radikalisieren.
App auch für Lehrer
Bei der Entwicklung der App seien auch immer wieder Schülergruppen einbezogen worden, um Spielführung und Ästhetik an den Bedürfnissen der jungen Nutzer zu orientieren. Das digitale Spiel soll vor allem im Politik-, Wirtschafts- und Deutschunterricht eingesetzt werden. „Idealerweise spielen Schülerinnen und Schüler ‚Hidden Codes‘ nicht alleine, sondern haben die Möglichkeit, die Themen des Spiels im Unterricht zu reflektieren und diskutieren“, sagte Schnabel.
Die Bildungsstätte richtet sich daher mit ihrem neuen Angebot auch an Lehrkräfte. Sie sollen mit Schulungen und Begleitmaterial auf den Einsatz des Spiels vorbereitet werden. Gefördert wurde das Projekt vom Bundesjugendministerium und der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“. (epd/mig)
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