Berliner Dom, Kirche, Menschen, Religion, Wiese
Berliner Dom (Archiv) © Gilala @ pixabay.com (Lizenz), bearb. MiG

Teil der Geschichte

Erinnerung an ermordete Sinti und Roma

Sinti und Roma wurden in der Nazi-Zeit systematisch verfolgt. Mehrere Hunderttausend von ihnen wurden ermordet. Mit einem Gedenkgottesdienst im Berliner Dom wurde an diesen Teil der NS-Geschichte erinnert.

Montag, 27.01.2020, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 26.01.2020, 17:12 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Mit einem Gedenkgottesdienst ist am Sonntag im Berliner Dom an die von den Nationalsozialisten ermordeten Sinti und Roma erinnert worden. Die Auslandsbischöfin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Petra Bosse-Huber, erklärte in ihrer Predigt, Zukunft brauche Erinnerung. Die Erinnerung an den Völkermord durch die Nationalsozialisten sei nötig, „damit Vergebung und Versöhnung eine Chance bekommen, selbst dann, wenn keine Heilung mehr möglich ist“, sagte Bosse-Huber.

Zugleich plädierte sie für eine „menschenfreundliche Kultur der Achtung und des Respekts“. Eine christliche Existenz ohne Nächstenliebe sei schlicht nicht möglich, betonte die im Kirchenamt der EKD für Ökumene und Auslandsarbeit zuständige Theologin.

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Für die Angehörigen der Sinti und Roma sei dasselbe Schicksal vorgesehen gewesen wie für die jüdische Bevölkerung, sagte Bosse-Huber. Für die Mehrheitsgesellschaft bedeute dies, „Wahrheiten auszuhalten und anzuerkennen“ und sich „einen brutal ehrlichen Spiegel vorhalten zu lassen“.

Systematische Verfolgung von Sinti und Roma

Sinti und Roma wurden in der Nazi-Zeit systematisch als sogenannte „Zigeuner“ verfolgt. Mehrere Hunderttausend von ihnen wurden im Deutschen Reich und in den besetzten Gebieten ermordet. Erst Anfang der 80er Jahre wurden die NS-Verbrechen an Sinti und Roma in der Bundesrepublik als Völkermord aus „rassischen“ Gründen offiziell anerkannt, wie Bosse-Huber betonte.

Für Sonntagabend stand im Berliner Dom ein Gedenkkonzert der „Roma und Sinti Philharmoniker“ und des Synagogal Ensemble Berlin mit dem „Requiem für Auschwitz“ von Roger Moreno-Rathgeb auf dem Programm. (epd/mig) Aktuell Feuilleton

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  1. Peter Enders sagt:

    Prima, dass Ihr darauf eingeht!
    Leider tun viele so, als sei nur ihre Bevölkerungsgruppe Opfer des NS-Wahnsinns gewesen und deshalb stehe nur ihnen ein Denkmal zu.