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Moscheekuppel bei Sonnenuntergang (Symbolfoto) © saaleha @ flickr.com (CC 2.0), bearb. MiG

Neun Bombendrohungen in zwei Wochen

Muslime mahnen nach Drohungen mehr Schutz für Moscheen an

In den vergangenen zwei Wochen wurden bundesweit neun Moscheen wegen Bombendrohungen geräumt und durchsucht. Der Koordinationsrat der Muslime kritisiert Politik und Polizei, die aktuelle Bedrohungslage zu unterschätzen.

Mittwoch, 24.07.2019, 5:20 Uhr|zuletzt aktualisiert: Donnerstag, 25.07.2019, 16:04 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der Koordinationsrat der Muslime fordert nach mehreren Bombendrohungen gegen Moscheen mehr Schutz. Unter den aktuellen Umständen seien Muslime weit entfernt davon, ohne Bedenken in die Moschee zu gehen, erklärte die Sprecherin des Koordinationsrates, Nurhat Soykan, am Dienstag in Köln.

Den Aufrufen zu mehr Schutz seien Politik und Sicherheitsbehörden jedoch bislang nicht nachgekommen. Die aktuelle Bedrohungslage werde sehr unterschätzt. „Unser Zusammenleben ist gefährdet, damit auch unsere Demokratie. Das ist inakzeptabel“, kritisierte die Sprecherin.

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Neun Moscheen in zwei Wochen

In den vergangenen zwei Wochen seien bundesweit neun Moscheen wegen Bombendrohungen geräumt und durchsucht worden, erklärte der Koordinationsrat. Betroffen waren demnach Moscheen in Iserlohn, Köln, München und Mannheim sowie in Duisburg, Mainz und Villingen-Schwenningen.

Einige Moscheen seien verwüstet und Korane geschändet worden. Die Bombendrohungen hätten sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Muslime seien jedoch tief verunsichert. Der Staat stehe in der Verantwortung, dass alle Menschen frei von Angst und Gewalt ihre Religion ausüben können. (epd/mig) Aktuell Panorama

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  1. A.F:B. sagt:

    Dieser „Koordinationsrat“ tut eigentlich genau das, was die Täter mit ihren – bisher leeren – Bombendrohungen bezwecken: sich einschüchtern lassen! Es wäre wohl besser gewesen, überhaupt nicht auf die Bombendrohungen zu reagieren, sie ganz zu verschweigen. Nach dem zweiten oder dritten Mal ohne jegliche Reaktion hätten die Täter vermutlich aufgegeben und keine Drohungen mehr geschickt.
    So aber haben die für die Moscheen Verantwortlichen genau das selbst veranlaßt, was bei Razzien in Moscheen und anderen muslimischen Einrichtungen stets beanstandet wird: Polizisten treten mit ihren Stiefeln auf die Teppiche, Spürhunde beschnüffeln alles, die Moschee bleibt für ein paar Stunden geschlossen, und der Betrieb in ihr wird behindert. Das ist doch eigentlich paradox!
    Hinzu kommt, daß ein Muslim niemanden außer Gott fürchten soll, und solche Forderungen nach Polizeischutz oder die öffentlich verkündete Schließung des Büros des Zentralrats der Muslime wegen eines Drohbriefs mit einem ungefährlichen weißen Pulver vor einiger Zeit, ist eigentlich ein Zeichen von Furcht vor einer imaginären Gefahr. Da können sich die Absender solch leerer Drohungen ins Fäustchen lachen, daß sie ihr Ziel erreicht haben!
    Vor einiger Zeit habe ich selbst die Präsenz von Polizei vor Moscheen in Jordanien und Kuwait erlebt. Das gibt einem nicht das Gefühl von mehr Sicherheit, sondern davon, daß hier etwas nicht stimmt. Man möchte als Muslim unter normalen Umständen ein normales Leben führen, insbesondere beim Moscheebesuch, und wird durch diese Polizeipräsenz aus seiner Normalität gerissen und durch den Gedanken an eine mögliche Gefahr erst recht verunsichert. Man malt sich dann vielleicht aus, wie ein Attentäter mit Sprenggürtel trotz Polizeikontrolle in die Moschee gekommen ist …
    Wenn schon Polizeischutz, dann wenigstens verdeckt und nicht mit Beamten, denen man von ihrem Verhalten her ansieht, was sie sind und was sie machen.