Statistik

Schon fast 13.000 rechte Straftaten in diesem Jahr

Von Januar bis September sind bundesweit 12.791 Straftaten von Neonazis und anderen Rechtsradikalen durch die Polizei festgestellt worden. Dabei wurden mehr als 300 Menschen verletzt. Die allermeisten antisemitischen Straftaten wurden von Rechtsradikalen begangen.

Dienstag, 20.11.2018, 5:24 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 21.11.2018, 17:55 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Die politische motivierte Kriminalität von rechts verharrt auf hohem Niveau. Wie aus Zahlen von Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linke) hervorgeht, wurden von Januar bis September dieses Jahres bundesweit schon weit mehr als 12.500 Straftaten von Neonazis und anderen Rechten durch die Polizei festgestellt. Pau beruft sich auf die Antworten der Bundesregierung auf ihre monatlichen Anfragen.

Anzeige

Die Zahlen würden vermutlich noch steigen, da die Polizei erfahrungsgemäß viele Taten nachliefere. Die bisher vorliegenden Zahlen ließen vermuten, dass die Zahl der Taten auf dem Niveau des Vorjahres liegen werde, schreibt die Zeitung. Für 2017 hatte die Polizei insgesamt 20.520 Straftaten als „politisch motivierte Kriminalität – rechts“ gezählt.

___STEADY_PAYWALL___

Nach den jüngsten Zahlen gab es in den ersten drei Quartalen dieses Jahres annähernd 700 Gewaltvorfälle von rechts. Dabei seien mehr als 300 Menschen verletzt worden.

Sachsen im September Spitzenreiter

Allein im September gab es laut den vorläufigen Zahlen 1.056 Straftaten aus dem Bereich Politisch motivierte Kriminalität – rechts. Spitzenreiter war Sachsen mit 145 Fällen. Hier war auch die Zahl der Gewalttaten mit 20 am höchsten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen mit zehn.

Nach den Zahlen Paus ist auch antisemitische Kriminalität weiter ausgeprägt. Demnach registrierte die Polizei in den ersten drei Quartalen 2018 insgesamt 1.075 Delikte von Judenhassern, darunter 33 Gewalttaten. Bei den Angriffen von Antisemiten erlitten 18 Menschen Verletzungen. Die Polizei stellte 554 Tatverdächtige fest, 15 wurden festgenommen. Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich den Angaben zufolge vor allem um rechtsradikale Judenfeinde, weit mehr als um Islamisten und sonstige Täter. (epd/mig) Aktuell Panorama

Zurück zur Startseite
MiGLETTER (mehr Informationen)

Verpasse nichts mehr. Bestelle jetzt den kostenlosen MiGAZIN-Newsletter:

UNTERSTÜTZE MiGAZIN! (mehr Informationen)

Wir informieren täglich über das Wichtigste zu Migration, Integration und Rassismus. Dafür wurde MiGAZIN mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Unterstüzte diese Arbeit und verpasse nichts mehr: Werde jetzt Mitglied.

MiGGLIED WERDEN
Auch interessant
MiGDISKUTIEREN (Bitte die Netiquette beachten.)

  1. Wozu eigentlich diese Statistiken, die eh nie stimmen können?
    Die staatlichen Stellen beurteilen bei Straftaten der Rechtsextremen offensichtlich ganz willkürlich, was strafrechtlich relevant ist und was nicht!
    Wenn ich z.B. einem Polizisten das in der Nazi-Szene verwendete Zahlencode ’88‘ mitteile, bekomme ich zur Antwort „Das ist für mich nur eine Zahl“!
    In Berlin-Neukölln sind wochenlang unter Verbot stehende NS-Symbole im öffentlichen Straßenland zu sehen und werden auch öffentlich geduldet.
    Aber wehe, wenn man – in diesem Fall ich – sie übermale, ist man bei der Polizei und Justiz schnell dabei!
    Ich habe unzählige Nazi-Graffitis und auch anderes Propagandamaterial dokumentiert, welches diese halbherzigen Statistiken ganz sicher infrage stellen.
    In Oschersleben (Sachsen-Anhalt) sah ich, wie die Polizeistreife nur im Auto den mit Hakenkreuzen und SS-Runden voll zugeschmierten Busbahnhof nur „abgefahren“ hat. Die vielen strafrechtlich relevanten Nazi-Aufkleber waren auch nicht von Interesse.
    Also, was soll dann die Statistik ?