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Eine ASB-Helferin bei einer syrischen Flüchtlingsfamilie auf der sogenannten Balkanroute © ASB/Hannibal

Wertekodex

Arbeiter-Samariter-Bund sagt Erste-Hilfe-Kurs bei AfD ab

Der Arbeiter-Samariter-Bund lehnt es ab, der AfD-Fraktion im Bundestag Erste-Hilfe-Kurse anzubieten. Begründung: Der Verband sei 1933 selbst Opfer von Rechtsextremismus gewesen. Heute stehe er für eine offene Gesellschaft.

Montag, 29.10.2018, 5:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 30.10.2018, 17:43 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) hat die Absage eines Erste-Hilfe-Kurses bei der AfD-Fraktion im Bundestag verteidigt. Bundesgeschäftsführer Ulrich Bauch erklärte am Donnerstagabend in Köln, sein Verband werde keinerlei Geschäftsbeziehungen mit der AfD eingehen: „Dazu kann auch gehören, die Durchführung von Erste-Hilfe-Kursen für die Bundestagsfraktion abzulehnen“, sagte Bauch.

Das habe nichts damit zu tun, dass der ASB allen Menschen helfe, unabhängig von ihrer politischen, ethnischen, nationalen und religiösen Zugehörigkeit. „Das gilt demzufolge auch für Mitglieder, Abgeordnete und Mitarbeiter der AfD“, erklärte der Bundesgeschäftsführer.

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Bauch begründete die Haltung des ASB mit der Geschichte und dem Wertekodex des Verbandes. Der Arbeiter-Samariter-Bund sei selbst Opfer von Rechtsextremismus und 1933 von den Nationalsozialisten enteignet und zerschlagen worden. Heute sei der Verband eine Hilfs- und Wohlfahrtsorganisation mit 1,3 Millionen Mitgliedern, die sich für eine offene Gesellschaft und ein solidarisches Miteinander einsetze, „und auch 130 Jahre nach ihrer Gründung eine klare Haltung gegen rechtspopulistische und rechtsextreme Politik vertritt“, unterstrich Bauch.

AfD kritisiert Absage

Die AfD-Fraktion im Bundestag hatte die ASB-Absage kritisiert. Die Begründung sei nicht nachvollziehbar, erklärte die Abgeordnete Ulrike Schielke-Ziesing. Bei einem Erste-Hilfe-Kurs gehe es darum, im Notfall Menschenleben zu retten. Das sei nicht davon abhängig, ob die Werte der Beteiligten übereinstimmten. Die Fraktionsmitarbeiter, von denen viele nicht Mitglied der AfD seien, würden „zur Geisel der SPD gemacht“, so Schielke-Ziesing. Der ASB-Bundesvorsitzende solle die politische Auseinandersetzung nicht auf dem Rücken seines Verbandes und der AfD-Mitarbeiter austragen.

Bundesvorsitzender des Arbeiter-Samariter-Bundes ist der SPD-Europa-Abgeordnete Knut Fleckenstein aus Hamburg. Präsident des Verbandes ist der frühere SPD-Vorsitzende Franz Müntefering. (epd/mig) Aktuell Politik

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