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Schulmäppchen © birgitta hohenester / pixelio.de, bearb. MiG

Studie

Türkische Schüler bekommen bei gleichen Leistungen schlechtere Noten

Max und Murat schreiben das selbe Diktat. Beide haben dieselben Fehler und werden trotzdem unterschiedlich bewertet. Max bekommt im Durchschnitt eine bessere Note als Murat. Das ergab eine Studie, bei dem 204 angehende Lehrer teilgenommen haben.

Dienstag, 24.07.2018, 5:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Mittwoch, 08.01.2020, 15:42 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Max versus Murat: Grundschulkinder mit ausländischen Wurzeln werden einer Studie zufolge bei gleicher Leistung im Fach Deutsch von angehenden Lehrerinnen und Lehrern schlechter benotet. Wie die Universität Mannheim am Montag mitteilte, zeigten die Forscher in einer experimentellen Studie des Lehrstuhls Pädagogische Psychologie, dass Schüler mit ausländischem Namen schlechtere Diktat-Noten erhalten, auch wenn die Zahl der Fehler im Vergleich zu deutschen Schülern gleich ist.

Studie: Das Open Access-Manuskript „(Biased) Grading of Students‘ Performance: Students‘ Names, Performance Level, and Implicit Attitude“ ist erschienen in der Zeitschrift Frontiers in Psychology im Juni 2018 (englisch).

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An der Studie haben 204 Studenten einer Pädagogischen Hochschule im Alter von durchschnittlich 23 Jahren teilgenommen. Während die eine Gruppe ein Diktat von „Max“ benotete, erhielt die andere Gruppe ein identisches Diktat, allerdings von „Murat“. Die Zahl der gefundenen Fehler war dabei gleich, unabhängig davon, ob das Kind vermeintlich deutsch oder türkisch war. Dennoch leiteten die Beurteiler aus der gleichen Zahl von Fehlern unterschiedliche Noten ab – zum Nachteil für die vermeintlich türkischen Schüler.

Schlechtere Noten auch bei Mathe

Nach Ansicht von Meike Bonenfeld von der Universität Mannheim, die die Auswertungen geleitet hat, sollten die Bewertungsstandards vereinheitlicht werden, damit angehende Lehrer in Zukunft Noten nach objektiveren Standards vergeben. Im vergangenen Jahr hat das Team um Professor Oliver Dickhäuser untersucht, wie sich der Migrationshintergrund von Schülern auf ihre Mathe-Noten auswirkt.

Dafür haben die Bildungsforscher 1.500 Gymnasiasten im Verlauf von zwei Schuljahren regelmäßig auf ihre Mathekenntnisse geprüft. Auch dabei kam heraus, dass Migrantenkinder im Fach Mathematik bei gleicher Sprachfertigkeit und sozialer Herkunft im Vergleich zu ihren Mitschülern ohne Migrationshintergrund schlechter bewertet werden. (epd/mig) Leitartikel Panorama Studien

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  1. Sebaldius sagt:

    Eine vergleichende Studie, die nur ein einziges Ensemble (hier ausschliesslich nur die türkischen Schüler) berücksichtigt, hat doch überhaupt keine Aussagekraft. Und ist somit absolut wertlos.

    Könnte es vielleicht sein, dass diese türkischen Schüler im Durchschnitt _tatsächlich_ schlechtere Leistungen erbringen als ihre deutschen Kommilitonen? Und diese Studie hier nur den billigen Versuch unternimmt, solch eine entsprechende objektive Realität umzudeuten in einen ebenso billigen rassistischen Vorwurf gegen die Lehrer?

    Jedenfalls würde eine seriöse vergleichende Studie über die schulischen Leistungen von Migrationskindern auch noch andere Ethnien, Herkünfte und Kulturen berücksichtigen.

    Zum Beispiel die Kinder der jüdischen Einwanderer hier in Deutschland. Von denen man bekanntlich noch nie gehört hat, dass sie regelmässig ohne Abschluss von der Schule gehen. Oder auch, zum Beispiel, die Kinder der vietnamesischen Boat-People, die vor 40 Jahren zu vielen Hunderttausenden vor den Kommunisten nach Europa und in die USA geflüchtet sind. Und die sich bis heute überall in der ganzen westlichen Welt ausserordentlich gut und erfolgreich integriert und assimiliert haben, und zwar in jeder Beziehung. Die man tatsächlich als Bereicherung bezeichnen kann.

    Dazu konkrete Zahlen: Heute hier in Deutschland schaffen die Kinder dieser Vietnamesen zu einem Anteil von 64 Prozent den Sprung auf ein Gymnasium.
    Dagegen ist der Anteil der türkischen Migrations-Kinder, die es auf ein Gymnasium schaffen, fünfmal niedriger.

    Für solch ein eklatantes Missverhältnis, auch in Bezug auf die Quote der erfolgreichen Schulabschlüsse bei den unterschiedlichen Ethnien, muss es Gründe und Ursachen geben.
    Sicherlich ist da wohl auch der kulturelle Hintergrund. Auf der einen Seite eine konfuzianisch-buddhistisch geprägte Kultur, in der Bildung die höchste Priorität hat, und in der grundlegende Tugenden wie Ordnung, Disziplin, Fleiss und Respekt und Achtung vor der staatlichen Autorität eingefordert werden.
    und auf der anderen Seite dann eben ein islamisch geprägter kultureller Hintergrund, der von all dem eher nur das genaue Gegenteil fordert, zum Beispiel Bildungsferne.

    Es sind die fundamentalen Unterschiede der Kulturen. Konfuzius und Buddha sind mit den westlichen, europäischen Werten kompatibler als der Islam es ist. Die einen gehen lieber in die Schule und lernen dort für ihre eigene Zukunft und zur Ehre ihrer Eltern, und die anderen gehen lieber in die Kickboxhalle und lernen dort mit dem Messer die Ehre ihrer Schwester zu verteidigen. Die einen suchen ihren Platz in Frieden und in Freiheit in einer Welt des Ausgleichs, und die anderen glauben, sich immer und ewig nur gegen eine grundsätzlich feindliche Umwelt behaupten zu müssen.

    Aber ganz sicher sind nicht die Lehrer daran schuld, nur weil die angeblich mit ihren Noten und Zensuren gewisse muslimische Schüler benachteiligt hätten.

  2. Murat sagt:

    @Sebaldius

    Ich finde es bemerkenswert, dass Sie hier diese experimentelle Studie als ‚absolut wertlos‘ bezeichnen und Arbeiten von Forschern an deutschen Hochschulen als ‚billiger Versuch‘ der Täuschung vorwerfen.

    Dazu versuchen Sie zuerst mit Zahlen Objektiv zu wirken und verknüpfen am Ende Ihre Meinungen an die Religion.
    Sie suchen sich klischeehafte Gründe wie z.B. die Sportarten aus und verallgemeinern.
    Dabei sind Sie sich am Ende sogar so sicher, dass Sie den Lehreren die Tendez einer schlechteren Bewertung absprechen und geben klar die Schuld an die Schüler weiter.

    Laut DeStatis ist die Anzahl der türkischen Migranten die größte ethnische Minderheit in Deutschland mit 1,5 Mio Stand 2016.
    Daher ist es auch nicht absolut unwahrscheinlich, dass in bestimmten Regionen nicht wenige Kinder dieser Ethnien in den Klassen sitzen. Mal schlechte, mal gute.
    Das könnte ein Grund dafür sein, dass die Studie als representativ gelten könnte.

    Trotzdem wäre es intressant zu wissen, wie es mit den anderen Einwanderer Kinder aussieht.

    Diese so ‚wertlose‘ Studie zeigt doch, dass wenn die Kinder mit selben _tatsächlichen_ Leistungen schlechter bewertet werden, somit keine Chance haben den ‚Sprung auf ein Gymnasium‘ zu schaffen, wenn sie ja tendenziell schlechter bewertet werden.

    Es gibt sehr viele Meschen der türkischen Ethnie an deutschen Hochschulen, die jedoch aufgrund solcher Hindernisse erst über den zwieten Bildungweg dahin kommen können.

    Man müsste sich ja dann mal überlegen, warum dass dann so ist, dass sie über den zweiten weg dahin kommen.

    Generell sollte die Studie als Tendenz verstanden werden und nicht verallgemeiner.
    Ich selber hatte mit meinen Lehrern ‚Glück‘ und war sogar besser bewertet als ‚Max‘.
    Ich habe jedoch auch von anderen Schülern gehört (keine Messerschwinger), dass es bei denen nicht ganz so gut war trotz Fleiß.

    Ihr Kommentar kann ja begründet sein und generell ist gegen Kommentare nichts auszusetzen.
    Dabei sollte beachtet werden, nicht alles zu verallgeminern.
    Es liest sich so, dass Sie generell was gegen Türken.
    Und nach Ihrer Logik verbinden Sie türkisch sein es mit dem Islam, auch dagegen was hätten.
    Solche persönliche Meinungen mögen in seiner eigenen Umgebung zutreffen, sollten aber nicht auf alle angewendet werden.