
Bundesamt
Derzeit 710 Menschen im Kirchenasyl
Dem Bundesamt für Flüchtlinge zufolge sind derzeit etwa 710 Menschen im Kirchenasyl. Ende 2016 betrug die Zahl noch 530. Die meisten Kirchenasyle sind sogenannte Dublin-Fälle.
Donnerstag, 03.05.2018, 5:19 Uhr|zuletzt aktualisiert: Sonntag, 06.05.2018, 17:34 Uhr Lesedauer: 1 Minuten |
In Deutschland sind laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) derzeit etwa 710 Menschen im Kirchenasyl. Das berichtet MDR Aktuell unter Berufung auf die Behörde.
Ähnliche Zahlen nennt die Ökumenische Bundesarbeitsgemeinschaft Asyl in der Kirche. Sie geht mit Stand Mitte April von derzeit 445 aktiven Kirchenasylen mit mindestens 674 Personen aus. Davon seien etwa 125 Kinder. Im Dezember 2017 nannte die Arbeitsgemeinschaft eine Zahl von 530.
Zeitlich befristete Beherbergung
375 der Kirchenasyle sind den Angaben zufolge sogenannte Dublin-Fälle. Im Dublin-Verfahren wird – vor der eigentlichen Prüfung des Asylantrages – festgestellt, welcher europäische Staat für den Asylantrag zuständig ist. In den Ländern, in denen Flüchtlinge erstmals europäischen Boden betraten, drohen ihnen jedoch häufig Gewalt und Gefängnis wie in Bulgarien oder Obdachlosigkeit wie in Italien.
Beim Kirchenasyl werden Flüchtlinge ohne legalen Aufenthaltsstatus von Kirchengemeinden zeitlich befristet beherbergt. Ziel ist, in Härtefällen eine unmittelbar drohende Abschiebung in eine gefährliche oder sozial unzumutbare Situation zu verhindern und eine erneute Prüfung des Falles zu erreichen. Der Aufenthaltsort der Flüchtlinge wird den Behörden gemeldet. (epd/mig)
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