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"Perspektive Heimat"

Deutschland will zwei Migrationsberatungszentren im Irak eröffnen

Die Rückkehr irakischer Flüchtlinge will Deutschland mit der Errichtung von zwei "Beratungszentren" in Bagdad und Erbil fördern. Über diese Zentren sollen freiwillige Rückkehrer in ihre Heimatländer reintegriert werden.

Donnerstag, 15.02.2018, 6:25 Uhr|zuletzt aktualisiert: Dienstag, 20.02.2018, 17:14 Uhr Lesedauer: 1 Minuten  |  

Deutschland will die Rückkehr irakischer Flüchtlinge in ihre Heimat rasch möglich machen und dabei zwei Migrationsberatungszentren in Bagdad und Erbil errichten. Über das Programm „Perspektive Heimat“ solle die Rückkehr von bis zu 10.000 irakischen Flüchtlingen ermöglicht werden, sagte Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) am Mittwoch in Kuwait. Vorbehaltlich der Zustimmung des Bundestages wolle die Bundesregierung den Wiederaufbau des Landes auf dem Vorjahresniveau mit 350 Millionen Euro unterstützen.

Schwerpunkte seien die humanitäre Nothilfe für Millionen von Flüchtlingskindern sowie der Aufbau von Schulen, Krankenhäusern und Infrastruktur für Binnenflüchtlinge. Ein besonderer Fokus liege auf Mossul. In die einstige Hochburg der Terrormiliz ISIS seien bereits mehr als 580.000 Flüchtlinge zurückgekehrt. In Deutschland leben laut Ministerium derzeit 100.000 irakische Flüchtlinge.

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„Perspektive Heimat“

Die über das Flüchtlingsrückkehrprogramm „Perspektive Heimat“ initiierten Migrationsberatungszentren arbeiten derzeit in Albanien, Ghana, im Kosovo, in Marokko, im Senegal, in Serbien und Tunesien, wie aus einer Antwort des Entwicklungsministeriums vom Januar auf eine Kleine Anfrage der Links-Fraktion hervorging. Eröffnungen sind neben dem Irak noch in Nigeria, Afghanistan und Ägypten geplant. Über diese Zentren sollen freiwillige Rückkehrer in ihre Heimatländer reintegriert werden.

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Laut Ministeriumsantwort sind in diese elf Länder von Januar bis Ende November 2017 gut 15.000 Menschen freiwillig zurückgekehrt – diese Rückkehr wird unter anderem mit finanziellen Hilfen unterstützt. Über die vier Migrationsberatungszentren in Albanien, im Kosovo, in Serbien und Tunesien seien bis Ende November 2017 mehr als 400 Menschen in Beschäftigung gebracht worden – zum Beispiel in der Gastronomie, im Tourismus, in der Landwirtschaft oder im Dienstleistungssektor. (epd/mig) Leitartikel Politik

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  1. H.J.Schwabe sagt:

    Dass diese Zentren nur dazu dienen, das schlechte Gewissen zu beruhigen, und der Bevölkerung verdeutlichen soll, wie menschlich unsere Rückführungen sind, muß uns doch allen klar sein. Es wird dabei verschwiegen, dass wir Menschen dem Elend überlassen werden.

    Wie „hervorragend“ diese Zentren ihren von der Bundesregierung formulierten Zweck erfüllen, lässt sich am Beispiel Marokko ablesen.
    Laut TAZ vom 10.1.2018 sollen in dem Zentrum in Casablanca laut Bundesentwicklungsministerium schon 70 abgeschobene Marokkaner beraten worden sein.Die marokkanische seite verneint dies, es existiert zwar schon eine Raum mit Schreibtisch Telefon und Tischgruppe. hier hat aber noch nie eine Beratung stattgefunden.Außerdem wird der Zweck dieser Einrichtung auf marokkanischer Seite völlig anders gesehen als von der bundesregierung. Die Marokkaner haben verstanden, dass dieses Zentrum dazu dient marokkanische Arbeitskräfte nach Deutschland zu vermitteln.
    Man kann dazu nur sarkastisch sagen: Entweder haben die Unterhändler aus Deutschland kein Arabisch und kein Französisch und die marokkanischen Unterhändler kein Deutsch gesprochen.

    Hans-Joachim Schwabe

  2. FrankUnderwood sagt:

    Diese Beratungszentren sind dringend notwendig. Die Mehrzahl der Geflüchteten hat in Deutschland nur einen subsidiären Schutzstatus und damit ist ein Daueraufenthalt bzw. Einwanderung nicht vorgesehen. Auch wenn es unter vielen ehrenamtlichen Helfern als unpopulär gilt, die Wahrheit ist, dass diese Menschen Deutschland irgendwann wieder verlassen müssen. Wir dürfen die Geflüchteten nicht nur einfach verwalten, sondern müssen eine Perspektive in deren Heimat schaffen und aufzeigen. Von Startproblemen in Marokko darf man sich deshalb nicht abhalten lassen.

  3. President Obama sagt:

    Es gibt durchaus schon erfolgreiche Projekte für Rückkehrer, z.B. URA II im Kosovo.

    Wenn sowas im Irak gelänge wäre das ein Segen für die Betroffenen.