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Mit dem Verbot der Internetplattform „linksunten“ ist die Zeit, in der der deutsche Staat auf dem linken Auge blind war, nun endgültig vorbei – niemand braucht schließlich einen vollständig blinden Staat. Von Sven Bensmann
Von Sven Bensmann Dienstag, 29.08.2017, 4:23 Uhr|zuletzt aktualisiert: Montag, 06.11.2017, 12:42 Uhr Lesedauer: 2 Minuten |
Wie letzte Woche bekannt wurde, hat Bundesinnenminister Thomas de Maizière die Internetplattform „linksunten“ und den angeschlossenen, gar nicht existierenden, Verein verboten, weil der eine Internetplattform betrieb, auf der fast jeder fast alles veröffentlichen konnte, ohne dass dies vorher geprüft würde – also so eine Art Spiegel Online ohne Klickstrecken. Unter anderem wurde dort beispielsweise das falsche Bekenntnis des Aktienspekulanten veröffentlich, der ein Bombenattentat auf den Firmenbus der BVB AG, bei der ein Mitarbeiter verletzt wurde, ausgeführt hatte – gelöscht wurde es anschließend aber doch, weil es nicht kohärent war.
De Maizière verkündete stolz, dass bei der Razzia das gesamte Vereinsvermögen, bestehend aus 86 Cent – davon 75 Cent in Leergut – sowie drei halbvollen Flaschen Bier und einem verstaubten PC aus den 90ern, der womöglich als Server diente, beschlagnahmt werden konnte.
Zudem sei ein gefährliches Massenvernichtungswaffenarsenal bestehend aus einem nutellaverschmiertes Küchenmesser und einer selbstgebauten Zwille sichergestellt worden, die, so der Bibelkenner weiter, die einzig bekannte, effiziente Waffe gegen die schwergepanzerten Polizisten sei, die er gewöhnlich gegen die linke Szene auffahre.
Gerade mit Blick auf die vergleichsweise harmlosen Massen von Sturmgewehren und Granaten, die bei ähnlichen Razzien in der rechten Szene gewöhnlich gefunden werden, sei der Fund bei „linksunten“ besonders erschreckend. Die linke Szene habe sich offensichtlich in einen beispiellosen Rüstungswettlauf mit der Staatsgewalt begeben wollen, der letztlich nur in der totalen Vernichtung des gesamten Reichs hätte enden können – wäre er, de Maizière, nicht schon jetzt, persönlich, so entschieden eingeschritten. Verhaftungen hat es hingegen nicht gegeben, schließlich habe sich ja niemand strafbar gemacht.
In dem Jahrzehnt ihres Bestehens, so der oberste Verunsicherer weiter, habe die linksextreme Plattform die Nation jedoch weit nach links verschoben, bis zu dem Punkt, an dem nur noch eine einzige aufrechte Merkel, und er selbst natürlich, vom Zeitgeist mit dem Rücken zur linksradikalen Wand gedrückt und zum Einfall der barbarischen Asylantenhorden gezwungen, noch ein letztes Aufgebot an Demokratie darstelle. „Jeder, der dabei war, erinnert sich noch ganz genau, wie damals die … also … aber das andere mal als … naja, da war doch … ich weiß aber noch, dass …und dann diese … ach, sie wissen schon“, so ein überzeugender Thomas von Ribbentrop weiter, „die sind eben genau so schlimm, wie die Rechten. Nur viel schlimmer, weil die gegen anständige deutsche Gewalttäter sind und nicht etwa gegen unbewaffnete Migranten, wie sich das gehört!“
Das habe nun aber ein Ende; die Zeit in der der deutsche Staat auf dem linken Auge blind war, sei nun endgültig vorbei – niemand brauche schließlich einen vollständig blinden Staat. Nachdem mit dem absehbaren Ende des NSU-Prozesses nun Kapazitäten frei würden, die bisher den Prozess erfolgreich begleitet hatten, Zeugen ermordeten und Aufklärung verhinderten, sei endlich die Möglichkeit gegeben, sich wieder den echten Gefahren zu widmen. Aktuell Meinung
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